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0207 - 1:0 für einen Gangster

0207 - 1:0 für einen Gangster

Titel: 0207 - 1:0 für einen Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 10 für einen Gangster
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Phil, als wir im Jaguar saßen. »Sie hat sich schleunigst Ersatz besorgt.«
    »Denkst du? Mir scheint, dass die beiden sich schon länger, und zwar sehr gut kennen, aber was geht uns das an?«
    Jetzt hatten wir noch etwas vor, worauf ich mich diebisch freute.
    Wir trafen Stadtrat Pollio in seinem Amtszimmer in der City Hall. Offensichtlich wusste er nicht, was er von unserem Besuch halten sollte, begrüßte uns steif und etwas gönnerhaft.
    »Ich möchte es ganz kurz machen, Mr. Pollio«, sagte ich und zog das Negativ und einen Abzug des Bildes, das ihn zusammen mit Grace Bossert zeigte, aus der Brieftasche.
    Einen zweiten Abzug behielt ich vorsichtshalber. Wahrscheinlich würde ich ihn noch brauchen.
    Mr. Pollio zog die Brauen zusammen und griff danach. Offenbar war er vollkommen ahnungslos. Dann wurde er blass und danach rot. Er schlug mit der Faust auf den Tisch und bellte.
    »Woher haben Sie das?«
    »Ich habe es dem Fotografen abgenommen, der die Aufnahme machte.«
    Er schnappte nach Luft, räusperte sich, schluckte, und dann plötzlich änderte sich seine ganze Manier.
    »Wer hat außer Ihnen dieses Bild gesehen?«, fragte er gepresst.
    »Nur unser Kollege, der es entwickelte, und Mr. High.«
    »Mein Gott«, stöhnte er, »das ist ja furchtbar.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen darüber; Mr. Pollio. Wir halten den Mund. Ich habe ihnen das Bild nur darum gebracht, damit Sie in Zukunft vorsichtiger sind.«
    »Kann ich mich darauf verlassen, dass niemand davon erfährt? Wenn ein Zeitungsreporter dahinter kommt, so bin ich erledigt, vollkommen erledigt. Denken Sie nur an mein Amt, an die ›Töchter Amerikas‹.«
    Am liebsten wäre er wohl in Tränen ausgebrochen. Es dauerte eine Viertelstunde, bis wir ihn beruhigt hatten und er wirklich glaubte, dass seine Entgleisung ein Geheimnis blieb. Dann bedankte er sich überschwänglich und hätte uns fast umarmt.
    Jedenfalls war es ein sehr verwirrter und bedrückter Stadtrat, den wir kurz darauf verließen. Er brachte uns bis zur Tür und fragte, ob wir geneigt seien, gelegentlich einen Drink mit ihm zu nehmen. Wir erklärten ihm, dass wir das gern tun würden, wenn unser anstrengender Dienst es erlaube.
    Eigentlich war es ein erhebendes Gefühl, den sonst so selbstbewussten und auf die öffentliche Moral achtenden Herrn einmal ganz menschlich gesehen zu haben.
    ***
    Im Office lagen die Auskünfte über die drei Finnen, an denen Larry Blecker beteiligt gewesen war. Es schien dort alles in Ordnung zu sein. Sie waren Mitglieder der Handelskammer, ihr finanzieller Stand wurde als gut bezeichnet. Es war eigentlich nur dem Umstand zuzuschreiben, dass wir uns entschlossen, die Leute einmal aufzusuchen.
    Die Strumpffirma hieß Nylon Texture Cy., gehörte zu sechzig Prozent einem gewissen Reginald Dixon, während Blecker vierzig Prozent der Anteile besessen hatte. Es war ein mittlerer Betrieb, der aber ganz ordentlich zu funktionieren schien. Mr. Dixon war zunächst ablehnend und wurde erst zugänglich, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass unser Besuch rein informatorisch war.
    Mit Blecker hatte er nur zwei- oder dreimal gesprochen. Sein Verhandlungspartner war Rechtsanwalt Marden gewesen, dem er auch die Gewinnabrechnungen und Bilanzen zustellte. Er war auch bereit, uns eine Abschrift dieser Dokumente zuzuschicken.
    Bei der Electric Lighter Corp. des Mr. Joshua Smith lagen die Verhältnisse ähnlich, nur dass Blecker bei dieser f ünfundfünfzig Prozent der Anteile besaß und damit, wenn er wollte, den Betrieb beherrschte. Allerdings versicherte uns Mr. Smith, er hätte vollkommen freie Hand gehabt. Auch er versprach uns die Unterlagen zu übermitteln.
    Die letzte Firma, die wir auf suchten, hieß schlicht F. C. Timberlake Cy. Sie stellte ausschließlich so genannten Modeschmuck her, und zwar die billigste Sorte. In der Hauptsache waren es Ringe mit Steinen in allen Farben, die aussahen, als seien sie ein paar tausend Dollar wert und doch nicht mehr als höchstens zwei Dollar fünfzig kosteten.
    Mr. Timberlake war von größtem Entgegenkommen, führte uns stolz durch seinen Betrieb und zum Schluss in sein Musterzimmer, in dem es in allen Farben des Regenbogens strahlte und schimmerte.
    Gerade war ein Auftrag von Woolworth hereingekommen, den er uns stolz vorlegte.
    »Wenn Sie noch mehr derartige Kunden haben, so müssen Sie ja ein reicher Mann werden«, lachte ich.
    »Leider sind solche Aufträge nicht dick gesät«, meinte er. »Außer der Woolworth habe ich nur noch

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