0207 - 1:0 für einen Gangster
verschwunden. Am Morgen kamen ihm Bedenken, ließ seinen Gelegenheitskauf überprüfen und erfuhr, dass der Diamant aus Glas war.
... Und jetzt kommen Sie hierher und führen denselben Mist spazieren.«
»Es ist tatsächlich so, dass ich ihn geschenkt bekam, und zwar von dem Hersteller. Mr. F. C. Timberlake, 18. Straße West 410. Ich kann Ihnen sogar verraten, dass es sich um ein Spezialmuster handelt, das einem Exporteur für Mexiko geliefert wird.«
»Das ist eine tolle Sache. Sollte es vielleicht wirklich ein Zufall sein?« Der Lieutenant schüttelte den Kopf.
Inzwischen hatte ich das Telefonverzeichnis an mich genommen und die Nummer des Mr. Timberlake festgestellt. Er meldete sich sofort, und ich fragte:
»Wären Sie so freundlich, mir die Adresse der Exportfirma zu nennen, die Ihre Fabrikate nach Mexiko liefert?«
»Ach, Sie meinen Mr. Browny, den mir Mr. Blecker verschafft hat?«
»Ja, genau den.«
»Einen Augenblick bitte, Mr. Browny hat seinen Betrieb in Cherry Street 169. Das ist dicht bei der Manhattan Bridge. Persönlich kenne ich ihn leider nicht. Mr. Blecker brachte mir damals Abbildungen, nach denen ich das Zeug anfertigte. Übrigens möchte ich betonen, dass Mr. Browny äußerst korrekt ist und keinen Kredit in Anspruch nimmt.«
Ich bedankte mich.
»Ich glaube, Lieutenant, ich sehe endlich einen Silberstreifen am Horizont. Der angebliche Exporteur hat seinen Laden in der Cherry Street, einer an und für sich nicht sehr empfehlenswerten Gegend. Außerdem wurde das Geschäft anscheinend bis in alle Einzelheiten durch die Vermittlung von Larry Blecker abgewickelt.«
Lieutenant Kent erhob sich und rief:
»Morris, Foster!«
Eine Tür sprang auf, und zwei Detective- Sergeants kamen erwartungsvoll näher.
»Wir gehen aus. Wenn mich nicht alles täuscht, so haben wir den Lieferanten der Trickbetrüger.«
***
An dem Haus Cherry Street 169 war kein Firmenschild. Im Erdgeschoss lagen ein Zigarrengeschäft und eine Kneipe . Wir gingen durch den Torbogen und über den Hinterhof.
»Wohnt hier irgendwo ein Mr. Browny?«, fragte ich einen der herumspielenden Jungen
»Ja, da drüben, links.«
Jetzt sahen wir auch das kleine Schild mit dem Namen. Ohne weiteres stieß der Lieutenant die Tür auf. Wir standen in einem Raum, der nicht größer war als vier mal fünf Yard. Am Tisch hockte ein kleiner, schmaler Mann, der Eintragungen in ein Kontobuch machte und dieses sofort zuschlug. Als er aufblickte, sah ich, dass er schielte.
»Sind Sie Mr. Browny?«, fragte der Lieutenant und zückte seinen Ausweis.
»Nein, ich heiße Pristley und bin nur Angestellter.«
»Was machen Sie hier?«
»Ich halte Ordnung und… liefere Ware ab, wenn Kunden kommen.«
»Was ist das für Ware?«
Der Mann sah sich um wie eine Maus, die in die Fälle gegangen ist.
»Spielen Sie kein Theater«, schnauzte Lieutenant Kent. »Wir wissen doch, was hier gespielt wird. Wo haben Sie den Ramsch?«
Pristley deutete wortlos auf einen Schrank. Einer der Sergeanten öffnete ihn, und da sahen wir, dass er voll gepfropft war mit Schachteln, wie sie zum Verpacken von Ringen benutzt werden.
»Sie wissen doch, was mit dieser Ware geschieht?«, sagte der Lieutenant.
»Ich habe keine Ahnung. Ich bin nur Angestellter.«
»Was ist mit diesem Kontobuch?«
»Ich trage die Verkäufe ein.«
»Und was geschieht mit dem Geld?«
»Ich hebe es auf und rechne ab, wenn der Boss kommt.«
»Und wer ist dieser Boss?«
»Bis vor ein paar Tagen war es Mr. Browny. Jetzt aber ist das Geschäft verkauft worden.«
»Und wie heißt der neue Inhaber?«
»Das weiß ich nicht. Er hat es mir nicht gesagt.«
»Woher wissen Sie dann, dass der Laden verkauft wurde?«
»Der neue Boss legte mir einen Vertrag vor.«
»Da müssen Sie doch auch seinen Namen kennen.«
»Nein. Ich habe gar nicht so genau hingesehen. Schließlich ist es ja gleichgültig, von wem ich mein Geld bekomme.«
Das war auch ein Standpunkt, aber der Mann sah nicht so aus, als könne er sich seinen Job nach Gutdünken wählen.
»Haben Sie eine Kundenliste da?«
»Nein. Wir verkaufen alles gegen bar, und da ist das nicht nötig.«
»Was zahlen die Leute zum Beispiel für diesen Ring?«, fragte ich und ließ den geschenkten Ring aufblitzen.
»Zweihundert Dollar.«
»Ein ganz schöner Preis, das muss ich schon sagen. Wieviel ist denn so Ihr Tagesumsatz?«
»Das ist verschieden. Zwischen fünfhundert und dreitausend Dollar.«
»Und so viel Geld vertraut Ihr Boss Ihnen an?«
»Ich
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