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0207 - 1:0 für einen Gangster

0207 - 1:0 für einen Gangster

Titel: 0207 - 1:0 für einen Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 10 für einen Gangster
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Lokale in der Nähe, aber Coreanu war nicht zu entdecken.
    Als wir dann, schon kurz nach Mitternacht, nach Hause fuhren, sahen wir an der Ecke der 42. Straße vor dem Portal des GRAND CENTRAL TERMINAL einen Menschenauflauf, in dessen Mitte ein kleiner Zeitungsboy Extrablätter verteilte. Wir konnten sogar seine schrille Stimme hören:
    MORD AN EINEM TANZ-GIRL! DER FALL BLECKER VOR DER AUFKLÄRUNG! FBI ERWARTET SENSATION!
    Ich stoppte, und Phil lief hinüber, um eines der Blätter zu ergattern. Lieutenant Negro hatte seine Sache gut gemacht. Der kurze Bericht wimmelte von geheimnisvollen Andeutungen. Die Namen der beiden toten Gangster waren genannt und es war hinzugefügt worden, es bestehe der Verdacht, dass sie im Auftrag eines straff organisierten Racketts gehandelt hätten. Zum Schluss hieß es dann:
    Wie wir aus gewöhnlich gut unterrichteter Quelle erfahren, hat das FBI zwei Star-Agenten mit der Aufklärung der mysteriösen Angelegenheit betraut. Dieselbe Quelle will wissen, dass diese beiden G-man, den Verbrechern dicht auf den Fersen sind. Es ist zu erwarten, dass die Gangster schon in wenigen Stunden gefasst werden.
    »Schön wär’s«, brummte Phil, und ich schloss mich diesem frommen Wunsch an.
    Am nächsten Vormittag gegen zehn Uhr - inzwischen hatten auch die anderen Zeitungen in großer Aufmachung über die Pressekonferenz bei Lieutenant Negro berichtet - wurde ich am Telefon verlangt. »FBI, Cotton am Apparat«, meldete ich mich und war im höchsten Grade überrascht die Stimme von Mabel Blecker zu hören, und zwar in einem Tonfall, den ich nach dem letzten Auftritt niemals erwartet hätte.
    »Oh, Mr. Cotton. Sie müssen mir helfen«, erklärte sie mir. »Sie sind der einzige Mensch, der imstande ist, diese Ungeheuerlichkeit zu verhindern.«
    »Um was handelt es sich denn, Mrs. Blecker?«, fragte ich.
    »Das kann ich ihnen unmöglich am Telefon erklären. Würden sie die Freundlichkeit haben, mich auf einen Drink zu besuchen?«
    »Gern«, sagte ich und dachte, es würde vielleicht gut sein, einen Zeugen bei dieser Unterredung zu haben.
    Ich traute Mabel Blecker alles zu, nur nichts Gutes. Also fügte ich hinzu: »Es wird mir ein Vergnügen sein, denn ich habe zufällig nicht weit von Ihnen in einer anderen Sache zu tun. Aber Sie müssen mir gestatten, einen Kameraden mitzubringen, der mich dieser anderen Angelegenheit wegen begleiten wird.«
    Sie schien einen Augenblick zu zögern, und dann meinte sie, das sei doch selbstverständlich.
    »Ich bin also in ungefähr vierzig Minuten bei Ihnen«, kündigte ich an.
    »Was wollte der alte Drachen von dir?«, grinste mein Freund.
    »Das hat sie nicht gesagt, jedenfalls sind wir beide zu einem Drink eingeladen. Aber irgendetwas ist faul. Sie war mir zu liebenswürdig.«
    Kurz vor elf fuhren wir über die Auffahrt des Hauses 94. Straße Nummer 50. Wir stoppten, und der Butler öffnete bereits die Tür. Er schien Anweisung zu haben, besonders liebenswürdig und zuvorkommend zu sein, bestand darauf, uns Hüte und Mäntel abzunehmen und führte uns in ein Zimmer, das seine Bestimmung sofort verriet.
    Es war ein typisches Damenzimmer mit zwar unechten, aber dennoch guten Biedermeiermöbeln und einer kleinen, gut bestückten Hausbar. Es schien, dass Mrs. Blecker einem guten Schluck nicht abgeneigt war.
    Wir wurden gebeten, Platz zu nehmen und mussten etwa fünf Minuten warten, bis die Dame des Hauses eintrat.
    Heute war sie wieder in großer Kriegsbemalung und sah dementsprechend so aus, wie sie aussehen wollte. Entweder hatte sie bei Phils Besuch vor lauter Aufregung diesen gar nicht genau angesehen oder sie schauspielerte. Sie tat, als kenne sie ihn nicht, und reichte ihm mit freundlichem Lächeln die Hand.
    Dann beauftragte sie den Butler, uns ein paar Drinks zu mischen. Sie selbst schloss sich dabei nicht aus.
    Der Butler verschwand, und dann legte sie los.
    »Es ist etwas Unglaubliches geschehen. Gestern Nachmittag hat Mr. Marden auftragsgemäß in meinem Beisein Larrys Testament eröffnet. Dabei hat sich herausgestellt, dass mein armer Mann seiner Mörderin fünftausend Dollar vermacht hat. Ich habe sofort energisch protestiert, aber Mr. Marden meinte, er könne vorläufig noch nichts unternehmen. Solange nicht durch gerichtliches Urteil festgestellt wäre, dass dieses Weib Larry getötet hat, müsste er den Betrag zu ihrer Verfügung halten. Soviel mir bekannt ist, wird die Frau zurzeit unter dringendem Mordverdacht im Gefängnis festgehalten. Ich wäre

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