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0207a - Keine Chance für Gangster

0207a - Keine Chance für Gangster

Titel: 0207a - Keine Chance für Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Chance für Gangster
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mit seinem Knie meinen linken Arm wie in einem Schraubstock festhielt. Ich versuchte, meine ungünstige Stellung zu verändern, aber der Kerl lag wie ein Klumpen Blei auf mir.
    Jetzt hatten seine tastenden Hände ihr Ziel gefunden. Langsam wurde mir die Luft knapp. Vor meinen Augen tanzten feurige Ringe. Ich riss die Beine nach oben und straffte mit einem kurzen Ruck meinen Körper. Ich spürte, wie die Hände sich von meiner Kehle lösten und hörte gleichzeitig das dumpfe Aufschlagen des Körpers. Noch im Aufspringen zog ich pfeifend mit gierigen Zügen die Luft ein.
    Dann sprang ich ihn an. Ich stürzte genau auf seine blindlings geschlagene volle Rechte. Schleier zogen vor meinen Augen vorbei, und die Knie knickten mir ein. Ich war mit einem Male unsagbar müde. Es fiel mir schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Taumelnd suchte ich nach einem Halt, als mich ein kühler Luftstrom traf, der jedoch sofort wieder nachließ. Der Unbekannte hatte offensichtlich den Raum verlassen.
    Ich torkelte wie ein Betrunkener durch den Raum. Ich tastete die Wand nach einem Lichtschalter ab. Kurz darauf hatte ich ihn gefunden. Das grelle Licht traf meinen misshandelten Kopf wie ein Keulenschlag. Tief atmend ließ ich mich in einen der umhersteheriden Sessel fallen und schloss die Augen.
    Ich wusste nicht mehr, wie viel Zeit vergangen war, als meine Gedanken langsam wieder in geordnete Bahnen kamen. Phil fiel mir ein. Meine Auseinadersetzung mit dem Unbekannten hatte höchstens zwei Minuten gedauert, und ich schätzte, dass etwa fünf Minuten vergangen sein mussten, seitdem ich hier in diesem Sessel saß.
    Meine Schritte waren noch immer etwas unsicher, als ich auf den Flur hinaustrat. Von Phil war nichts zu sehen. Ich ging auf die Treppe zu und stockte.
    Mein eigenes Spiegelbild starrte mich an. Mein'Gesicht war völlig verquollen. Der linke Ärmel meines Anzuges war aufgeschlitzt und wies dunkle, feuchte Flecken auf. Es sah jedoch schlimmer aus, als es in Wirklichkeit war.
    Ich überzeugte mich davon, dass meine Achtunddreißiger die Auseinandersetzung gut überstanden hatte. Mit wenigen Handgriffen hatte ich mein Aussehen wenigstens einigermaßen menschlich gemacht. Ich musste feststellen, wo Phil geblieben war. Ich machte mir ernste Sorgen um meinen Freund, denn der Teufel mochte wissen, welche Überraschungen der Hongkong-Club noch für uns bereit hatte.
    ***
    Genau eine halbe Minute ließ Phil vergehen, bis er mir folgte. Auch er stand vor der Entscheidung hinter welcher Tür wohl Burt Cashman und damit auch ich sein könnten. Dann beschloss er, zunächst die unteren Räume zu inspizieren. Nachdem er den ersten Raum leer vorgefunden hatte, wurde ihm der zweite zum Verhängnis. Es war nämlich der Raum, indem sich die mehr oder weniger hübschen Tänzerinnen für ihre Auftritte vorbereiteten. Die Ladys deuteten wohl seine Absicht falsch und schlugen ihn keifend und zeternd in die Flucht. Zu allem Übel hatte der Manager des Hongkong-Club auch noch einen Streifenwagen alarmiert. Als ich die Bar betrat, hielt Phil gerade den beiden Streifen-Cops seine Legitimation vor die Augen. Die beiden Cops entschuldigten sich höflich und räumten den Schauplatz.
    Von Burt Cashman war natürlich nichts mehr zu sehen. Phil hatte ihn übrigens gar nicht mehr zu Gesicht bekommen.
    Auch diese Runde war also an Joe Mac Gregor gegangen.
    ***
    Im Bereitschaftsraum des FBI-Districtgebäudes sprachen wir noch einmal jede Einzelheit des Falles durch. Wir hatten auch nicht die leiseste Ahnung, wo Mac Gregor sich mit seinen Komplizen versteckt hielt. Wir konnten nur hoffen, dass die von Mr. High eingeleitete Großfahndung Erfolg hatte. Irgendwann und irgendwo in New York musste zumindest einer der Gangster aus seinem Bau hervorkommen, denn Joe Mac Gregor würde die vier Männer nicht angeheuert haben, um mit ihnen Gesellschaftsspiele zu machen.
    »Mac Gregor weiß, dass er von uns gesucht wird«, sagte ich zu Phil. »Er kann also nicht wagen, mit einem Schiff oder einem Flugzeug das Land zu verlassen, denn jeder Cop trägt sein Bild in der Tasche. Ich kann mir deshalb sehr gut vorstellen, dass er alles versuchen wird, um sein Aussehen zu verändern.«
    »Was nicht allzu schwer sein sollte«, ergänzte Phil. »Also werden wir die Kollegen im Archiv wieder mal auf Trab bringen.«
    ***
    Nachdem wir Hank Hollister, dem diensthabenden Kollegen im Archiv, unsere Wünsche mitgeteilt hatten, beschlossen wir, uns für den Rest der Nacht auf Ohr zu legen. Nach

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