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0207a - Keine Chance für Gangster

0207a - Keine Chance für Gangster

Titel: 0207a - Keine Chance für Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keine Chance für Gangster
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Lange, ölige, blauschwarze Haare umrahmten sein weichliches Gesicht, in den lediglich die harten, von buschigen Augenbrauen umgebenen Augen hervorstachen. Es war Burt Cashman. Er sprach noch einige Sätze mit dem Barkeeper, ohne dass wir etwas verstehen konnten. Dann ging er durch eine von wie riesigen Gummibäumen eingerahmte Tür. Wir standen ebenfalls auf. Ich hatte Phil kurz zugeflüstert, dass er mir in etwa dreißig Sekunden folgen solle. Da wir nicht wussten, was sich hinter dieser Tür verbarg, wollten wir nicht mehr Aufsehen erregen, als unbedingt notwendig war. Die Tür befand sich nur wenige Schritte von unserem Tisch entfernt, und es dauerte keine fünf Sekunden, bis ich hinter ihr verschwunden war.
    Ich fand einen langen, schlauchartigen Gang. Auf beiden Seiten führten Treppen in die oberen Stockwerke.
    Leise, jedes Geräu'sch vermeidend, schlich ich eine dieser Treppen hinauf. Irgendwo hörte ich gedämpfte Stimmen.
    Mit einem kurzen Griff lockerte ich meine Achtunddreißiger im Schulterhalfter. Als ich den Stimmengeräuschen nachging, hörte ich, wie unten eine Tür leise geschlossen wurde. Das musste Phil sein.
    Es dauerte nicht lange, und ich wusste, woher die Stimmen kamen. Ein schmaler Lichtstreifen auf dem Fußboden wies mir den Weg durch die hier oben herrschende Dunkelheit.
    Der Lichtstreifen fiel durch eine nur wenige Schritte von mir entfernte Tür, hinter der anscheinend zwei Männer eine angeregte Unterhaltung führten. Ich konnte leider kein Wort verstehen.
    Langsam tastete ich mich an der Wand entlang, bis ich auf eine weitere Tür stieß. Behutsam drückte ich die Klinke herunter und betrat einen stockfinsteren Raum.
    Im gleichen Augenblick hörte ich, wie die zwei Männer den Nebenraum verließen und mit lauten, polternden Schritten die Treppe herunterstapften.
    Ich wollte den beiden folgen, als ich in meiner Bewegung erstarrte.
    Ich hörte hinter mir ein leises, kratzendes Geräusch, als wenn jemand mit seiner Kleidung die Wand des Raumes streifte.
    Ich fühlte, wie sich meine Nackenhaare sträubten. Ich war nicht allein im Raum.
    Ich versuchte, mit meinen Augen die Dunkelheit zu durchdringen, aber vergeblich. Ich hielt einen Augenblick die Luft an, um aus den Atemgeräuschen den Standpunkt des Mannes zu erraten.
    Noch immer war kein Laut zu hören. Ich musste es also mit einem-Trick versuchen. Millimeterweise glitten meine Finger in die Brusttasche meines Anzuges. Ich hatte dort einen kleinen, silbernen Glücksbringer, den mir eine junge Dame aus einer Tankstelle geschenkt hatte, als ich meinen Jaguar auftankte.
    Nachdem ich ihn mit zwei Fingern aus der Tasche gezogen hatte, schnippte ich ihn in die entgegengesetzte Ecke des Raumes, wo er mit einem leisen, klatschenden Geräusch erst gegen die Wand und dann auf den Boden fiel.
    Im gleichen Augenblick vernahm ich ein kurzes Zischen. Ein dumpfes Geräusch, dem ein vibrierender, singender Ton folgte, verriet mir, was los war. Ich hatte eigentlich nicht die Absicht, Zielscheibe eines Messerwerfers zu werden und beschloss, dem Burschen ein wenig näherzurücken. Ich hatte aus der Wurfrichtung des Messers den ungefähren Standpunkt des Werfers feststellen können.
    Ich sollte mich nicht getäuscht haben. Aus der Richtung, wo ich ihn vermutete, drang ein dumpfes Poltern, dem ein leiser gezischter Fluch folgte. Ich hatte genug gehört. Mit einem gewaltigen Hechtsprung stürzte ich mich auf den Unbekannten. Das heißt, ich wollte es. Dass es dazu nicht kam, rettete mir wahrscheinlich das Leben, denn ich verfing mich in dem dicken, weichen Teppich und fiel zu Boden.
    Noch im Fallen spürte ich, wie ein Messer durch die Luft schwirrte, diesmal dicht an meiner Schläfe vorbei, dass ich glaubte, es hätte meine Haut geritzt. Ich fiel meinem Gegner direkt vor die Füße. Mit einem unterdrückten Keuchen warf er sich auf mich. Er schien groß und muskulös zu sein, aber vielleicht wurde ich auch durch die Wucht des Aufpralls getäuscht.
    Siedend heiß fuhr etwas an meinem linken Oberarm entlang. Der Kerl wollte offensichtlich ein ganzes Messersortiment in meinem Körper unterbringen. Diesmal hatte er meinen Oberarm nur gestreift, aber der nächste Stoß konnte für mich schon das Ende bedeuten.
    Er lag immer noch schräg mit seinem Oberkörper auf meiner Brust. Anscheinend war jetzt jedoch sein Vorrat an Wurfmessern erschöpft, denn ich .spürte, wie starke Hände versuchten, meinen Hals zu umspannen. Der Mann hatte sich dabei so gedreht, dass er

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