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0208 - Die Killerfische

0208 - Die Killerfische

Titel: 0208 - Die Killerfische Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch langsamer. »Wo?«
    »Schau mal schräg nach links.«
    Das tat ich erst, als der Wagen stand. Suko hatte sich nicht getäuscht.
    Auf dem Wasser und hinter den Klippen, die von den hellen Schaumstreifen der Brandung umgeben waren, lag ein Schlauchboot auf dem Wasser. Es war nur schlecht zu sehen, da die Tarnfarbe sich kaum vom Wasser abhob. Dafür sahen wir den Mann, der im Boot hockte.
    Er hantierte mit zwei Preßluftflaschen und trug eine Schwimmweste, wie sie auch die Soldaten von der Armee anhatten, wenn sie sich aufs Wasser wagten.
    »Ich sehe keine Taucher«.
    Einer der Zuschauer hatte meine Worte gehört. Er drehte sich um, und wir schauten in das pfiffige Gesicht eines sommersprossigen Jungen.
    »Doch, Sir, da sind Taucher.«
    »Das hast du gesehen?«
    »Klar, wir alle.«
    »Ist das etwas Besonderes, daß hier getaucht wird?« wollte ich wissen.
    »Nein, das nicht. Aber haben Sie denn keine Zeitung gelesen, Sir?«
    Ich begriff. »Denkst du an den Fisch?«
    »Genau, Sir. Ich hätte Angst, wenn da diese Riesenfische im Wasser schwimmen. Den armen O’Casey haben sie geholt. Ich habe es selbst gehört, wie Mr. McLintock es erzählt hat.«
    »Und der weiß das?«
    »Klar, der hat auch den Fisch fotografiert.«
    Ohne es wohl zu wollen, hatte uns der Junge ein paar gute Auskünfte gegeben. »Sind die Taucher denn von der Polizei?« hakte Suko nach.
    »Nein. Die wohnen in der Burg.« Er drehte sich und streckte seinen Arm aus, so daß wir der Hand mit den Blicken folgen konnten und in der Verlängerung der Linie eine auf dem Felsen stehende Burg erkannten.
    »Das ist ein Hotel. Wird auch viel von Ölsuchern bewohnt und von Leuten, die im Meer forschen.«
    Ich nickte anerkennend. »Du kennst dich aber gut aus.«
    »Mein Vater hat auch im Dorf etwas zu sagen.«
    »Aha und was ist er?«
    »Polizist«, erwiderte der Knirps stolz. Wir sahen ihm an, daß er sich über den Beruf seines Vaters freute. In der Großstadt war das oft anders. Da trauten sich die Polizistensöhne manchmal nicht zu sagen, was ihr Vater von Beruf war.
    »Hast du den Fisch denn gesehen?« fragte ich ihn.
    »Nein. Aber der kommt bestimmt noch mal hoch. Das sagen auch alle anderen. Mr. McLintock übrigens auch. Morgen wollen sogar Reporter kommen und am Strand ihre Kameras aufbauen. Das gibt vielleicht einen Wirbel, hat mein Vater gesagt.«
    »Da hat er nicht gelogen.«
    »Sind Sie auch wegen dem Fisch gekommen?«
    Ich hob die Schultern. »Vielleicht.«
    »Bleiben Sie lieber hier, dann können Sie ihn bestimmt sehen.«
    »Und die Taucher jagen den Fisch?«
    »Das weiß ich nicht genau. Kann aber sein.«
    Wir schauten weiter und sahen, daß es sich der Mann im Schlauchboot bequem gemacht hatte. Er lag fast in seinem Boot und hatte die Beine ausgestreckt.
    Und da geschah es. Ich hatte es im Anfang nicht richtig mitbekommen, da ich zur Burg hinschaute. Erst Suko machte mich auf den Vorgang aufmerksam.
    »Verdammt, John, sieh!«
    Sofort blickte ich wieder zum Boot.
    Es schwankte. Das hatte seinen Grund. Allerdings nicht in den Bewegungen des Mannes, sondern weil aus dem Wasser eine Gefahr hervorkam, mit der der andere nicht gerechnet hatte. Wir sahen, wie er seine Arme hochwarf, sich im Boot drehte, nachschauen wollte, welche Ursache dieses Schwanken besaß und plötzlich von einem Arm umfaßt wurde, der ihm entgegenschnellte.
    »Ein Ungeheuer!« schrie jemand.
    Da konnte er recht haben. Ich aber stieß Suko an. »Los, Alter, das sehen wir uns an!«
    ***
    Ray Gannon zeigte eine gewisse Art von Befriedigung, die schon teuflisch zu nennen war. Das konnte man seinem Gesicht ablesen, auf dem das kalte Lächeln wie eingefroren lag. Er war gespannt, ob die fünf ihrer Aufgabe gerecht wurden. Natürlich hatte er über das Ziel hinausgeschossen, da mußte er Rosen recht geben. Aber wo kein Kläger ist, da ist auch kein Richter, und die Leute würden sich hüten, irgend etwas über seine Methoden zu sagen. Gannon verließ sich da ganz auf seine Stärke und auf den Respekt, den er ausströmte.
    Die Betäubungsharpunen waren von ihm wirklich ein guter Einfall gewesen. Jetzt zeigte es sich, wer der Stärkere war und ob die Frauen auch mithalten konnten. Bisher hatten sie nicht einmal geklagt. Geflucht und geschimpft hatten nur die Kerle, wahrscheinlich schluckten die Frauen ihren Zorn herunter.
    Ray Gannon schnippte seine Zigarre weg. Sie verlöschte zischend in der See. Er wälzte sich ein wenig zur Seite. Gern wäre er jetzt unter Wasser gewesen und hätte

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