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0208 - Die Killerfische

0208 - Die Killerfische

Titel: 0208 - Die Killerfische Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ray Gannon, um aus der Umklammerung herauszukommen.
    Er versuchte es.
    Und schaffte das schier Unmögliche! Zwar hätte ihm das Monstrum im Nachfassen fast noch ein Ohr abgerissen, aber Gannon kam trotzdem frei, wobei er sich den Schmerz verbiß und nur daran dachte, Luft zu bekommen. Tatsächlich gelangte er über Wasser. Er riß seinen Mund auf, hatte Glück, daß im Augenblick keine Welle anrollte, sah nur verwaschene, rote Kreise vor seinen Augen und glaubte, daß seine Lungen platzen würden, obwohl er tief einatmete. Aber zu lange waren sie ohne Sauerstoff gewesen, dessen Verlust auch sein Denken beeinträchtigte, so daß die nächsten Reaktionen rein instinktiv erfolgten und nur seinem Überlebenstraining zu verdanken waren.
    Gannon begann zu schwimmen.
    Er wußte, daß er jetzt schnell sein mußte wie nie zuvor in seinem Leben, sonst hatte er keine Chance, dem Monstrum zu entwischen. Im Kraulen war er schon immer gut gewesen, Bester seines Lehrgangs, und diese Schwimmethode wandte er auch an.
    Er warf sich einer Welle entgegen, die ihn überspülte. Er kam sich wie in einem kleinen Berg aus Glas vor, dabei spürte er noch den Griff an seinem rechten Fuß, trampelte sich frei, traf dabei den Kopf seines Gegners, zog die Beine an und bewegte gleichzeitig die Arme, so daß er aus der Welle herauskam.
    An eine Atemtechnik war in diesen Augenblicken nicht zu denken, er mußte erst einiges an Distanz zwischen sich und dem gefährlichen Monstrum bringen.
    Das schaffte er auch, denn trotz seiner Erschöpfung war er schneller als der Verfolger.
    Gannon schwamm um sein Leben. Und dieser eisenharte Typ fand auch seinen Rhythmus.
    Vom Boot aus hatte die Distanz zwischen ihm und dem Land nicht so groß ausgesehen. Aus seiner jetzigen Perspektive kam sie ihm vor wie eine Meile. Und noch etwas durfte er nicht vergessen. Zwischen ihm und dem rettenden Ufer befanden sich noch die gefährlichen Strudel. Wenn die ihn zu fassen bekamen, waren sie ebenso tödlich wie das Monstrum.
    Die Strudel würden ihn gnadenlos in die Tiefe ziehen, wo er elendig ertrank.
    Er kämpfte.
    Schon wurden die Wellen unruhiger. Sie liefen von allen Seiten auf ihn zu, es gelang ihm nicht mehr so oft, seinen Kopf über Wasser zu heben, um Luft zu bekommen.
    Vor ihm lauerte der Tod, und hinter sich wußte er ihn ebenfalls. Eine verdammte Falle, in der er steckte.
    Einmal schnellte er aus dem Wasser, saugte seine Lungen voll mit Luft und schwamm unter der Oberfläche weiter, mit zielstrebigen, schnellen Bewegungen.
    Danach tauchte er wieder auf. Einen Blick zurück warf er nicht. Das hätte nur Zeit gekostet, doch er wußte, daß ihm das Monstrum auf den Fersen blieb. Da kannte es kein Pardon. Ein sicher geglaubtes Opfer ließ es so leicht nicht mehr los.
    Er konnte die Strudel nicht umgehen. Plötzlich drang er in den ersten ein. Da halfen auch keine Schwimmbewegungen mehr. Soviel Kraft besaß er nicht, um gegen das starke Wasser anzukommen. Es drückte ihn nicht nur in die Tiefe, sondern wirbelte ihn auch um die eigene Achse, und mit dem Oberschenkel schlug er gegen einen Felsen, dessen Gestein unterhalb des Wassers spitz wie ein Messer war.
    Schreien konnte er nicht, da sonst Wasser in seinen Mund gedrungen wäre. So verbiß er sich den Schmerz, schwamm gegen den Strudel an, was eigentlich hoffnungslos war. Trotzdem hoffte er, daß ihn die See wieder ausspie.
    Das tat sie in der Tat. Wie ein Korken hüpfte er plötzlich aus den Fluten, er atmete ein, Wasser drang in seinen Mund, er mußte husten und keuchen. Neben ihm gurgelte und schmatzte es. Er sah eine schmale Rinne zwischen zwei Felsen, dahinter den hohen Gischtstreifen, und er hörte in seinem Rücken das Rollen der Wellen, die zum Teil schon von den aus dem Wasser ragenden Felsen gebrochen waren, aber dennoch eine nahezu zerstörerische Kraft in sich hatten.
    Die Kraft der Brandung.
    Gannon wurde von ihr erfaßt.
    Er hatte das Gefühl, als hätten hundert Hände gleichzeitig zugegriffen und ihn in die Höhe gehoben. Er schrie, als er weitergetragen wurde, hinein in den gefährlichen Wirrwarr der Felsen, wo die Brandung ihn zu einem lebenden Spielball machte.
    Ray Gannon wußte nicht, wo oben, unten, rechts oder links war. Er war eingefangen in einer Gischtwolke und einem gläsernen Wasserberg, der ihn mit Urgewalt voranschleuderte und ihn an den Felsen zerschmettern lassen wollte.
    Instinktiv hatte Gannon die Arme hochgerissen, um seinen Kopf zu schützen. Er wollte nicht, daß sein Gesicht

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