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0208 - Die Killerfische

0208 - Die Killerfische

Titel: 0208 - Die Killerfische Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es keine Unfälle gegeben«, hielt ich ihm entgegen.
    »Bei uns aber nicht.«
    Suko nahm die Antwort vorweg. »Das sagen Sie so, Commander. Ich weiß nicht, was alles vertuscht wird.«
    »Das ist eine Hypothese.«
    »Wovon wir hoffen, daß wir sie niemals zu beweisen brauchen«, erwiderte ich. »Dieses Gebiet ist mir mehr als unheimlich und jagt mir auch so manchen Schrecken ein.«
    »Sie können den Fortschritt nicht aufhalten.«
    »Aber kontrollierbar machen.«
    Der Commander hatte wohl keine Lust mehr, mit uns zu diskutieren. Er schaute auf seine Uhr. »Ich glaube, wir müssen jetzt an Deck«, sagte er.
    Suko und ich standen auf, während der Commander vorging und uns die schmale Tür aufhielt. Wir gerieten in einen engen Gang, unter deren Decke zahlreiche Rohre entlangliefen. Fast kam ich mir vor wie auf einem U-Boot, dabei war dies hier ein Patrouillenboot.
    Auf dem Weg an Deck streiften wir unsere wetterfesten Jacken über und stellten die Kapuzen hoch. Als wir das Deck betraten, empfing uns wäßriger Schnee. Augenblicklich waren wir von einem weißen Schleier umgeben, und die Männer an Deck waren nur schemenhaft zu erkennen.
    Kommandos hallten. Die große Winde befand sich am Heck des Schiffes. An ihr hing bereits die schwere Kiste mit ihrer makabren Ladung. Noch warteten die Männer auf den Commander, damit sie die Kiste versenken konnten.
    Das Schiff machte keine Fahrt mehr. Es dümpelte auf den Wellen, die lang anliefen und das Boot zum Schaukeln brachten.
    Der Chinese und ich hatten im Laufe der Jahre schon einige Schiffsreisen unternommen, so daß wir vor dem Problem der Seekrankheit nicht mehr standen. Wir konnten es an Deck schon aushalten, ohne daß uns der Magen in die Kehle stieg.
    Wir begaben uns zu den anderen. Die Besatzung salutierte, als der Commander erschien. Einer machte Meldung, die der Kommandeur nickend zur Kenntnis nahm.
    Wir hatten unsere Hände in den Taschen vergraben und standen neben dem Professor für Strahlentechnik, dessen Gesicht einen leicht grünlichen Schimmer zeigte.
    »Ich habe bereits die Fische gefüttert«, sagte er.
    »Legen Sie sich lieber hin«, riet ich ihm.
    »Nein, ich muß dabei sein.«
    »Was haben Sie denn für ein Gefühl?« wollte Suko wissen.
    »Im Gegensatz zu Ihnen bestimmt ein Gutes. Die Männer hier wissen, um was es geht. Sie haben Routine und machen diesen Job nicht erst seit gestern.«
    »Das hoffe ich.«
    Wieder ertönten Kommandos. Die Militärs machten es immer spannend.
    Der Commander persönlich sorgte dafür, daß die Winde in Bewegung gesetzt wurde.
    In den windgebeutelten Wellen verschwand die makabre Fracht sehr langsam. Der Schnee fiel immer dichter und vereinigte sich mit dem grauen Meer. Wir schauten zu, bis die Kiste verschwunden war, doch unsere Befürchtungen blieben.
    Dann erschienen zwei Soldaten der Besatzung. Sie trugen Taucheranzüge. Obwohl das Meer so aufgewühlt war, wollten und mußten sie tauchen, denn es mußte sichergestellt werden, daß das Objekt auch seinen richtigen Platz bekam.
    Es dauerte noch eine Viertelstunde, bevor die Männer den Befehl bekamen, in die Tiefe zu steigen. Sie sprangen von Deck und waren bald verschwunden.
    Der Commander gesellte sich zu uns. Auf seinem Mantel lag eine dicke Schneeschicht. Im Gesicht und in seinem Bart war er zu kleinen Wassertropfen geschmolzen, die wie Perlen auf der Haut und dem dunklen Gestrüpp lagen.
    »Nun?« fragte er. »Noch immer mißtrauisch?«
    »Die Bedenken sind nicht weniger geworden«, erwiderte ich.
    »Ach, da brauchen Sie wirklich keine Angst zu haben. Unsere Leute wissen schon, worum es geht.«
    »Und wo bleibt die Fracht?«
    »Sie wird von den Tauchern in eine Unterwasserhöhle geschafft, wo auch der andere Müll lagert.«
    »Wird auch kontrolliert?«
    »Selbstverständlich führen wir Routinekontrollen durch. Was denken Sie denn? Nein, auch uns geht es in erster Linie um die Sicherheit. Aber wir haben nun mal das Problem und müssen auch damit fertig werden. Meiner Ansicht nach haben wir das geschafft.«
    »Nun ja«, sagte ich nur.
    »Sie können unter Deck gehen, wenn Sie wollen«, schlug der Commander vor. »Ihre Aufgabe ist ja so gut wie beendet.«
    »Wir bleiben trotzdem.«
    Dafür verschwand der Professor. Er hielt sich dabei die Hand vor den Mund.
    Die Taucher ließen sich Zeit. Wir standen im Flockenwirbel und kamen uns schon bald selbst wie Schneemänner vor. Über Funk standen die Männer am Meeresgrund mit den Leuten an Deck in Verbindung. Es lief alles

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