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0208 - Die Killerfische

0208 - Die Killerfische

Titel: 0208 - Die Killerfische Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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normal, die Besatzung war sehr zufrieden, und als die Taucher wieder erschienen, da wurde geklatscht.
    »Naß da unten«, sagte der eine, als er sich aus seinem wärmenden Neoprenanzug schälte.
    »Gibt es da unten noch immer keine Meerjungfrauen?« wurde er gefragt.
    »Leider nicht. Aber Fische.«
    »Die sind mir in der Pfanne am liebsten«, erwiderte der Frager.
    Man lachte. Die Spannung war ihnen genommen. Es hatte keine Schwierigkeiten gegeben.
    »Unter Deck ist es wärmer«, schlug der Commander vor.
    Wir nahmen sein Angebot an. Für uns gab es hier nichts mehr zu tun.
    Man würde uns wieder an Land bringen. Während das Boot danach in See stach, um einen anderen Auftrag zu übernehmen, der irgendwie mit einer Bohrinsel in Zusammenhang stand. Nähere Informationen hatten wir nicht bekommen.
    Es gab heißen Tee. Er war mit Rum aufgeputscht worden und schmeckte vorzüglich. Auch Suko trank. Bei diesem Wetter war es wirklich das beste.
    Ich hatte mich auf das Bett gelegt, Teetasse und Aschenbecher standen auf meinem Bauch, schaute dem Rauch nach und machte mir meine Gedanken. Völlig überzeugt hatte mich die Versenkung nicht. Suko erging es ähnlich, das sah ich seinem Gesicht an.
    »Was willst du dem Alten melden?« fragte er nach einer Weile.
    »Daß alles glatt gegangen ist.«
    »Zu glatt, wie?«
    Ich wälzte mich vorsichtig auf die Seite und blickte den Chinesen an.
    »Wie meinst du das?«
    »Nur so.«
    »Vielleicht sehen wir auch zu schwarz.«
    »Bei dem Job, den wir haben, ist das auch kein Wunder.«
    Da hatte mein Partner recht.
    Eine Stunde später gingen wir von Deck. Ich sah in zahlreiche, grinsende Gesichter. Wahrscheinlich hatten die Männer der Besatzung hinter unserem Rücken getuschelt. Das war mir egal.
    Wenn es um Sicherheit ging, kannte ich keine Kompromisse.
    In Wick erlebten wir die erste Enttäuschung. Das Militärflugzeug war abkommandiert worden. Dringender Einsatz, hieß es.
    »Und wie kommen wir jetzt nach London?« fragte ich den zuständigen Offizier auf dem kleinen Airport.
    Der hob die Schultern.
    »Kann ich mal telefonieren?«
    »Natürlich, Sir.«
    Ich erwischte unseren Chef. Der Alte war obersauer, daß wir hier oben festsaßen. Da kein dringender Einsatz vorlag, konnte er uns auch keine Maschine schicken. Wir mußten also den normalen Weg nehmen. Das hieß: Zugfahrt.
    »Auch das noch«, schimpfte ich.
    Suko grinste. »Wir können unterwegs Station bei deinen Eltern machen.«
    Die Idee war nicht schlecht. Ich nahm mir vor, die Eltern anzurufen.
    Vorerst jedoch wollten wir uns nach den Zugverbindungen erkundigen.
    Da hatten wir abermals kein Glück. An diesem Tag gab es keine durchgehende Verbindung mehr. Wir mußten schon bis zum nächsten warten. Es fuhren zwar Züge, aber was nutzte es, quer durch Schottland zu reisen, ohne dem Ziel näherzukommen.
    Es blieb uns nichts anderes übrig, als hier in Wick zu übernachten.
    Hotels und Gasthöfe gab es. Zimmer waren überall frei, die Preise niedrig, und wir quartierten uns in einem alten Gasthaus ein, wo noch jede Wand die Geschichte des Landes atmete. Im Gastraum selbst hingen die Wappen der einzelnen schottischen Clans, und der Wirt, er trug einen Kilt, war sehr traditionsbewußt eingestellt.
    Die Zimmer waren klein und sehr sauber. Dafür sorgte die Frau des Hauses, eine resolute Person um die Fünfzig, vor der auch der Wirt kuschte. Ein Sohn half ebenfalls mit und auch die Tochter mit ihrem Mann. Wir bekamen einen hervorragenden Whisky kredenzt, ließen ihn uns schmecken, und auch Suko nippte ab und zu.
    Unser Zug fuhr am nächsten Tag. Und zwar nach Mittag. Wir merkten beide, daß der Wirt etwas auf dem Herzen hatte. Als wir abends mit den Einheimischen beisammen saßen, da wagte er, die Frage zu stellen.
    »Sie kommen doch aus London, Sir, könnten Sie etwas über die Stadt erzählen?«
    Das tat ich gern. Die Runde wurde wirklich urgemütlich. Jeder Gast wußte irgend etwas, und wir erfuhren auch einiges über diesen Landstrich hier, den ich kaum kannte, obwohl ich vor Jahren einmal hier in der Nähe auf der Insel der Skelette gekämpft hatte.
    Natürlich wurden auch Spukgeschichten erzählt. Je mehr Whisky wir tranken, um so breiter wurden die Geschichten ausgemalt. Suko und ich erzählten nichts, wir verschwiegen auch unsere Berufe, und als wir schließlich auf die Uhr schauten, war es bereits zwei Stunden nach Mitternacht.
    Unsere Betten warteten.
    Etwas angetörnt schritt ich die Treppe hoch, und als ich mein Bett nur sah, da

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