Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0208 - Die Spur führt in die gelbe Stadt

0208 - Die Spur führt in die gelbe Stadt

Titel: 0208 - Die Spur führt in die gelbe Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Spur führt in die gelbe Stadt
Vom Netzwerk:
lernen.
    Selbstverständlich war ich sehr gespannt, ob Charly Mitchel den Aufenthaltsort Cummings in Erfahrung bringen konnte.
    Ich hatte allerdings nicht vor, meinen Bürostuhl so lange warm zu halten, bis ich Charlys Anruf erhielt.
    Doch vorerst brütete ich stundenlang über den Protokollen und Aufzeichnungen und stieß dabei auf einen brauchbaren Hinweis.
    Elliott war doch damals, nachdem er im Grünen Drachen kein Rauschgift hatte bekommen können, unverzüglich mit seinem Chrysler abgefahren.
    Meiner Ansicht nach konnte er gar nichts anderes im Sinn gehabt haben, als eine Stelle aufzusuchen, wo er ebenfalls Rauschgift zu erhalten hoffte.
    Dieses Ziel war ohne Zweifel im Chinesenviertel gelegen, wo ihn auch die Kugeln aus den Maschinenpistolen erwischt hatten.
    Nun gibt es im Chinesenviertel eine Unzahl von Kneipen und Spelunken, in denen Rauschgift mehr oder weniger leicht erhältlich war. Aber welches dieser Lokale kam als Ziel Elliotts in Frage?
    Ich ging zu den Kollegen vom Rauschgiftdezernat und ersuchte sie um entsprechende Hinweise.
    Abel Benders, der diese Abteilung des New Yorker FBI leitet, sang mir ein einziges Klagelied.
    »Jerry, wenn du uns fragst, wo in Manhattan, Richmond, Queens oder Brooklyn Rauschgift erhältlich ist, so können wir dir sofort einige Lokale angeben, in denen möglicherweise mit diesem Zeug gehandelt wird. Im Chinesenviertel liegen die Verhältnisse völlig anders. Von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, können wir da bei keiner Kneipe mit Sicherheit die Ausgabe von Rauschgift ausschließen. Frage mich nicht nach Beweisen! Wir haben keine, sonst würden wir die Kneipen dichtmachen. Dennoch habe ich mir über diese Zustände schon genügend den Kopf zerbrochen. Zum Beispiel ist da die Frage, wo der Nachschub an Koks immer herkommt? Es ist natürlich völlig ausgeschlossen, daß sich jeder Besitzer der einzelnen Spelunken seinen Nachschub selbst organisiert. Es müssen da einige Leute — vielleicht ist es sogar nur ein einziger Kopf — das ganze Geschäft in der Hand haben. Wohlgemerkt, Jerry, ich habe keinerlei Beweise, ja noch nicht mal Anhaltspunkte dafür, daß es diesen großen Organisator des gesamten Rauschgiftgeschäftes im Chinesenviertel gibt, dennoch bin ich restlos davon überzeugt. Vielleicht ist es nicht mal ein Chinese. Wenn es gelänge, an diesen Drahtzieher heranzukommen, dann könnten wir den weitaus größten Teil, wenn nicht den ganzen Rauschgifthandel in New York zumindest für längere Zeit lahmlegen!«
    Ich sprang auf. »Verdammt noch mal, dieser Cummings muß her, koste es, was es wolle! Nur er kann uns auf die Spur seines Gegenspielers bringen. Es müßte mir dem Teufel zugehen, wenn dies nicht gleichzeitig dein gesuchter Drahtzieher wäre!«
    Benders spreizte die Hände und sagte: »Durchaus möglich. Aber wie willst du Cummings herbeischaffen? Der Bursche hat sich bestimmt wie eine Ratte verkrochen. Vielleicht sollte man gewissen Kreisen der Unterwelt mit einer hohen Belohnung winken. Vor harten Dollars kapituliert im allgemeinen jede Gangsterehre!«
    »Das ist gar nicht so sicher«, entgegnete ich skeptisch. »Zumindest kann Cummings eine Menge dagegenbieten für den, der einen eventuellen Verräter umlegt! Und dieser Trumpf sticht unsere Karte in jedem Fall. Außerdem habe ich schon einen Mann am Drücker. Wenn etwas zu erfahren ist, dann wird er es erfahren. Ich habe mir schon überlegt, ob ich nicht noch mehr solcher Leute einsetzen soll — aber das erscheint mir zu gewagt, da man bei den meisten Spitzeln nie sicher ist, ob sie nicht für beide Seiten arbeiten!«
    »Dann bleibt eben nichts anderes übrig als abzuwarten, bis von irgendwoher Nachricht über Cummings einläuft. Außerdem müssen wir verhindern, daß er New York verlassen kann.«
    »Ich nehme stark an, daß ihn die Hoffnung auf zukünftige Geschäfte in der Stadt zurückhält. Wenn er jedoch verschwinden will, können wir nicht mal viel dagegen tun. Es ist kaum möglich, New York 24 Stunden völlig abzuriegeln.«
    »Wir werden ja sehen«, meinte Benders. »Laß es mich bitte wissen, sobald du etwas von Cummings erfahren hast!«
    »Selbstverständlich!« sagte ich. »Aber du kannst mir auch einen Gefallen erweisen. Stelle mal eine Liste zusammen, welche Leute deinem Dezernat als süchtig bekannt sind! Vielleicht läßt sich auch noch feststellen, wer davon im Grünen Drachen verkehrt hat. Cummings muß doch irgendwelche Vertraute gehabt haben, die wir bei dieser Gelegenheit

Weitere Kostenlose Bücher