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0208 - Die Spur führt in die gelbe Stadt

0208 - Die Spur führt in die gelbe Stadt

Titel: 0208 - Die Spur führt in die gelbe Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Spur führt in die gelbe Stadt
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Cummings. Aber niemand hatte ihn gesehen, obwohl die Beamten bei der Suche nach uns alle Räume durchstöbert hatten.
    Bald konnten wir uns ein Bild davon machen, auf welche Weise Cummings entkommen war.
    Vermutlich war er die Treppe hochgerannt — nachdem er uns im Fahrstuhl eingesperrt hatte — und dann über die-Dächer in einem der Nachbarhäuser verschwunden.
    Das Viertel war zwar umstellt gewesen, aber als die Cops dann in den Grünen Drachen eindrangen, konnte er ohne Schwierigkeiten verschwinden.
    Cummings war noch einmal entkommen. Aber das würde ihm nicht allzuviel nutzen. Spätestens morgen nachmittag würde jeder Cop seinen Steckbrief in der Tasche tragen. Dann konnte sich Cummings nirgendwo mehr sehen lassen.
    Zunächst einmal durchsuchten wir den Grünen Drachen -nach belastendem Material.
    Die Ausbeute der Haussuchung genügte, um Cummings auf lebenslänglich hinter Gitter zu schicken.
    Da waren zunächst einmal Marihuana-Zigaretten in Mengen und zwei Schachteln mit je einem Dutzend Morphium-Ampullen. Der Vorrat an Heroin und Opium ging aber sehr zur Neige.
    Außerdem entdeckten wir hinter einer raffiniert getarnten Tapetentür ein ganzes Waffenarsenal: mehrere Pistolen verschiedenen Kalibers, mit und ohne Schalldämpfer, sowie zwei Maschinenpistolen. Außerdem waren Gestelle für zwei weitere Maschinenpistolen vorhanden. Auf dem Boden stand ein Karton voll knetbaren Sprengstoffs, der genügt hätte, einen mittleren Wolkenkratzer auf den Mond zu blasen.
    Daneben lag eine Hafthohlladung von derselben Sorte, wie sie an meinem Jaguar angebracht gewesen war. Von den Munitionsvorräten will ich gar nicht reden. Alles in allem Material genug, um einen kleinen Privatkrieg zu führen.
    Aber das war noch nicht alles, was der Grüne Drache uns an Geheimnissen enthüllte.
    In den Kellerräumen fanden wir am Boden Blutspuren, die nur flüchtig aufgewaschen waren.
    Ich hätte meinen Kopf verwettet, daß unser Labor aus den Flecken dieselbe Blutgruppe herausfinden würde, wie Freddy Ratcliff sie hatte.
    In einer Ecke entdeckten wir einen Ballon mit konzentrierter Schwefelsäure.
    Nur nach dem Mordinstrument, beziehungsweise nach dem Gegenstand, mit dem Ratcliff erschlagen worden war, suchten wir vergebens.
    Das Büro Cummings’ lieferte noch weitere Aufschlüsse.
    Aus der Korrespondenz ging eindeutig hervor, daß er eine neue Lieferung von fünf Pfund Heroin und zwei Pfund Opium aus Hongkong erwartete.
    Es bedurfte wahrhaftig keiner überragenden Kombinationsfähigkeit, hier einen Zusammenhang mit dem versenkten Schiff herzustellen.
    Aber nach wie vor war völlig schleierhaft, wer Cummings dieses Geschäft vermasselt hatte.
    Dabei hatten Cummings’ Gegenspieler sich doppelt gesichert, indem sie nicht nur dem Schiff ein Loch in den Bauch sprengten, sondern auch den Lieferanten samt seinem Auto in Fetzen verwandelten.
    Hier mußte ein Konkurrenzunternehmen von Cummings am Werk gewesen sein. Eine Konkurrenz aber, deren Existenz ich nur vermuten konnte.
    Cummings mußte seine Gegner als ziemlich brutal und rücksichtslos eingeschätzt haben. Sein Waffenlager sprach dafür, daß er sich auf eine harte Auseinandersetzung gefaßt gemacht hatte.
    Zwar pflegen rivalisierende Banden, auch wenn sie sich bis aufs Messer bekämpfen, augenblicklich Waffenstillstand zu schließen und zusammenzuhalten, sobald es gegen die Polizei geht. Aber ich nahm doch an, daß Cummings mit seinem Wissen nicht zurückhalten würde, wenn er erst in unseren Händen war und keine Möglichkeit mehr sah, dem elektrischen Stuhl zu entkommen.
    Aber wohin war Cummings mit seinen Spießgesellen verschwunden?
    ***
    Im Grünen Drachen war nun für uns nichts mehr zu holen.
    Wenn auch der Haupttäter entkommen war, so kehrten wir doch mit reichlicher Beute ins Hauptquartier zurück.
    Trotz der vorgerückten Stunde beschloß ich, mir Beater vorzuknöpfen.
    Um das Verhör abzukürzen, wandte ich eine bewährte Methode an.
    Ich nahm Beater — er trug Handschellen — in mein Büro und befahl ihm, Platz zu nehmen.
    Phil war auch anwesend.
    »So, Beater«, sagte ich freundlich, aber mit einem drohenden Unterton in der Stimme, »jetzt sei ein lieber, vernünftiger Junge und erzähle uns ein wenig von eurem Betrieb! Zum Beispiel würde mich sehr interessieren, wohin Cummings mit seinen Gorillas verschwunden ist, wer alles zu seiner Gang gehört, wer Elliott, Ratcliff und den Mann vom Schiff umgelegt hat und wer zu den Stammkunden gehörte, die sich im Grünen

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