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0209 - Die Panik kam per Telefon

0209 - Die Panik kam per Telefon

Titel: 0209 - Die Panik kam per Telefon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Panik kam per Telefon
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ihm unter einer Decke stecken!«
    »Oder sie haben ihn solange durch die Mangel gedreht, bis er mitmachte.«
    Ich stieß einen knappen Piff aus.
    »Durch die Mangel gedreht! Jetzt habe ich es. Jetzt weiß ich, was dieses dauernde Gurgeln und Schnaufen und Husten und Ausspucken zu bedeuten hat. Sie haben Baker geschlagen. Er muss Nasenbluten gehabt haben, als ich mit ihm sprach. Und er redete absichtlich so komisch, damit wir etwas merken sollten. Verdammt noch mal, warum fährt der Sheriff denn nicht schneller?«
    Phil hupte ein paar Mal und beschleunigte das Tempo, Bolster schien zu verstehen. Obgleich kein Verkehr auf der Straße sein konnte, weil die Sperren doch alles aufhielten, schaltete er die Sirene ein und jagte los. Phil richtete sich ein wenig auf. Mit einem halsbrecherischen Tempo jagten wir durch die Kurven.
    ***
    Der kürzeste Weg zum Institut führte durch Brundache. Schon als wir in die Stadt einfuhren, sahen wir die Bescherung. Die Türen der Geschäfte waren eingeschlagen. Glassplitter bedeckten die Gehsteige. Selbst ein paar Schaufenster hatte man in sinnloser Zerstörungswut zertrümmert.
    Auf dem Marktplatz trat Bolster wuchtig auf die Bremse. Phil riss den Jaguar zur Seite und bremste ebenfalls. Dicht nebeneinander kamen unsere beiden Wagen zum Stehen.
    »Was ist los, Bolster?«, rief ich hinüber.
    Bolster war schon ausgestiegen. Während er auf ein Gebäude zulief, riss er mit der rechten Hand seine Pistolentasche auf und schrie über die Schulter zurück: »Die Bank!«
    Wir liefen ihm nach. Mein Bein schmerzte wieder, aber es ging. Als wir hinter dem Streifenwagen hervorkamen, der uns die Sicht auf das Gebäude versperrt hatte, sahen auch wir die Zerstörung. Das Scherengitter am Eingang war auseinandergerissen und hing windschief in den seitlichen Verankerungen. Die Eingangstür war halb zersplittert. Steinbrocken, Reste vom Mauerwerk, Staub und Mörtel lagen umher.
    Wir brauchten höchstens zwei Minuten, um die Bescherung im Keller zu entdecken und wieder heraus an die Wagen zu kommen. Bolster übernahm wieder die Führung, aber diesmal holte er das Letzte aus dem Wagen heraus.
    Als wir oben auf dem Berge die letzte Kurve genommen hatten und vor uns das Institut erblickten, sahen wir auch gleichzeitig die vier Wagen, von denen zwei New Yorker Nummern hatten. Wir hielten unmittelbar hinter den Fahrzeugen und sprangen heraus.
    Der erste Schuss krachte, als Bolster gerade auf die fremden Fahrzeuge wies. Wir zogen schnell unsere Köpfe ein und warfen uns hinter den Steifenwagen nieder in Deckung. Ein paar Sekunden blieb es still, dann dröhnte eine laute Stimme aus dem Gebäude zu uns herüber.
    »Verschwindet! Oder wir legen den Professor um!!!«
    »Was für einen Professor meinen sie?«, fragte ich Bolster leise.
    »Wahrscheinlich meinen Sie Baker«, erwiderte er blass. »Es gibt hier keinen Professor. Was sollen wir denn jetzt tun?«
    »Verschwinden«, sagte Phil, ohne zu zögern. »Etwas anderes bleibt uns gar nicht übrig. Oder wollen Sie es verantworten, dass Baker umgelegt wird?«
    »Natürlich nicht«, stotterte Bolster. »Aber wir können doch nicht einfach…«
    »Überlassen Sie das uns«, sagte ich. »Diese Masche kennen wir. Da gibt es mancherlei Möglichkeiten. Aber zuerst müssen die einmal denken, wir zögen uns wirklich zurück. Kommen Sie!«
    ***
    »Okay«, rief Bolster. »Innerhalb von zehn bis fünfzehn Minuten ist der Berg umstellt.«
    »Aber Sie haben den Leuten eingeschärft! dass sie sich auf keinen Fall blicken lassen dürfen?«, fragte Phil.
    »Natürlich, genau wie sie es mir aufgetragen hatten.«
    »Gut«, sagte ich. »Jetzt fahren Sie wieder rauf! Bleiben Sie im Wagen sitzen und zwar so, dass Sie halbwegs in Deckung sind. Dann verhandeln Sie mit den Burschen.«
    »Werden die sich denn auf ein Verhandeln überhaupt einlassen?«
    »Natürlich. Erstens hat keiner von denen Lust, herauszurennen und zu riskieren, dass er von Ihnen mit einer Kugel durchlöchert wird. Zweitens fühlen sie sich aber im Hause sicher, so lange sie Baker haben. Sie müssen nur darauf achten, dass sich keiner von hinten an Ihren Wagen heranschleicht, während Sie nach vorn mit den Burschen verhandeln.«
    Der Sheriff nickte.
    »Und Sie müssen die Burschen wenigstens fünf Minuten hinhalten. Das ist leicht zu erreichen. Stellen Sie erst ein paar dumme Fragen nach ihren Namen und so weiter. Natürlich werden Sie keine Antworten bekommen. Sobald die Burschen die Situation auf die Spitze treiben

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