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0209 - Die Panik kam per Telefon

0209 - Die Panik kam per Telefon

Titel: 0209 - Die Panik kam per Telefon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Panik kam per Telefon
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wollen, verlegen Sie sich aufs Betteln. Sie wären nur ein kleiner Polizeibeamter, der nichts selber entscheiden darf. Sie möchten über Sprechfunk Rückfrage bei der Zentrale halten. Auf diese Tour werden Sie die Burschen schon ein paar Minuten hinhalten können. Klar?«
    »Alles klar, Sir«, nickte Bolster.
    »Gut. Fahren Sie langsam wieder ’rauf.«
    Bolster kletterte wieder in seinen Steifenwagen und fuhr an. Phil und ich schlugen uns seitwärts in die Büsche. Das Unterholz zwischen den Bäumen war nicht so dicht, dass man nicht hätte hindurchkommen können. Wir brauchten knapp eine Minute, um an den Waldrand zu kommen.
    Wir schlichen uns auf das Meteorologische Institut zu. Augenblicke später standen wir an der Hintertür.
    Phil öffnete die Tür mit seinem Dietrich. Der nächste Griff galt seiner Pistole im Schulterhalfter. Ein Blick genügte zu unserer Verständigung. Millimeterweise drückte Phil die Tür nach innen.
    Vor uns tat sich ein Flur auf, der nach vier Schritten schon in einem rechten Winkel nach rechts schwenkte. Keine Menschenseele war zu sehen. Aber dafür entdeckten wir, dass der Flur mit blank polierten Steinplatten ausgelegt war.
    Wortlos bückte ich mich und streifte mir meine Schuhe ab. Phil tat es mir nach. Danach machten wir uns im wörtlichsten Sinne auf die Socken.
    Da, wo der Flur nach rechts bog, gab es eine offen stehende Tür. Wir blieben stehen und lauschten. Als ich einmal den Kopf vorzustrecken wagte, sah ich Holzsplitter in der Nähe des Haupteingangs im Flur liegen. Sie mussten die vorderen Zimmertüren eingetreten haben.
    Nachdem wir ein paar Sekunden gelauscht hatten, schlichen wir auf Zehenspitzen weiter. In der offen stehenden Tür stand ein Kerl, der wie ein Indianer aussah. Er sah uns im gleichen Augenblick wie wir ihn. Aber als er den Mund aufriss, hatte Phil schon ausgeholt und schlug zu.
    Ohne einen Laut von sich zu geben, sackte der Mann weg. Ich fing ihn auf. Phil packte seine Beine und zusammen schleppten wir ihn hinter die Biegung. In Sekundenschnelle war er gefesselt und geknebelt.
    Noch einmal schlichen wir uns vor. In dem Zimmer, auf dessen Schwelle wir Robby, die Rothaut, erwischt hatten, saß nur noch ein einziger Mann. Er hatte den Kopf in die Hände gestützt. Sein Gesicht war geschwollen. Mund- und Kinnpartie waren mit verkrustetem Blut bedeckt-. Es musste Baker sein.
    Er hielt die Augen geschlossen. Ich huschte zu ihm hin und sagte, als er die Augen plötzlich aufriss. »Keinen Laut!«
    Natürlich hatte ich es nur gehaucht, aber er schien mich verstanden zu haben, denn er verhielt sich still. Während der ganzen Zeit war vom aus den beiden Zimmern rechts und links vom Eingang unentwegt gebrüllt worden. Dazwischen erschallte ab und zu Bolsters Stimme von draußen.
    Als ich Baker gerade begreiflich machen wollte, dass er seine Schuhe ausziehen sollte, hörte ich vorn jemanden brüllen: »Hör zu, Cop! Wir lassen uns auf nichts ein! Entweder bist du in einer Minute mit dem Wagen hier verschwunden oder…«
    Was noch kam, hörte ich schon nicht mehr, jedenfalls nicht mit Bewusstsein. Ich brachte meinen Mund dicht an sein Öhr und raunte: »Schuhe aus! Stehen lassen! Mir folgen! Aber lautlos!«
    Der Mann schluckte ein paar Mal krampfhaft, nickte aber.
    Phil ließ mich vorangehen. Baker folgte. Mein Freund machte den Schluss.
    Die ganze Zeit über hatte ich in meinem linken Bein nichts gespürt. Als wir draußen angekommen waren und ich mich nach meinen Schuhen bückte, schoss mir eine Schmerzwelle vom linken Oberschenkel her quer durch den Körper.
    Ich biss die Zähne aufeinander. Schnell huschten wir davon.
    Bis zu dieser Sekunde war zwischen Baker und uns noch kein weiteres Wort gewechselt worden. Aber als wir den Wald erreicht hatten, und ich aufatmend sagte: »So! Jetzt können sich die Burschen da drin auf etwas gefasst machen!«
    Da klammerte sich Baker fest an meine Arme und schluchzte mit einer bebenden Stimme: »Ich weiß nicht, wer Sie sind. Aber retten Sie meine Frau und meine Kinder!«
    Mir war, als ob mir jemand einen Guss kalten Wassers den Rücken hinabjagte.
    »Ihre Frau? Ihre Kinder?«
    Baker nickte qualvoll.
    »Sie sind im Keller des Instituts eingesperrt!«
    Ich schloss die Augen. Das hatte uns gerade noch gefehlt.
    Bolster hatte sich mit seinem Streifenwagen wieder zurückgezogen. Wir lagen alle in der Deckung der Bäume und beobachteten die Fenster.
    Auf einmal rief Phil: »Da! Jerry!«
    Ich schob den Kopf ein wenig zur Seite, bis ich

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