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0209 - Die Panik kam per Telefon

0209 - Die Panik kam per Telefon

Titel: 0209 - Die Panik kam per Telefon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Panik kam per Telefon
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steckte meinen Fünfziger wieder ein. »Die Wette wäre sowieso einseitig gewesen.«
    »Wieso? Glauben Sie vielleicht, ich habe keine fünfzig Dollar?«
    »Genau«, sagte ich. »Sie haben nicht einen einzigen Cent ehrlich verdientes Geld! Und nur das würde ich annehmen.«
    »Geld ist Geld!«
    »Tod ist Tod«, erwiderte ich. »Trotzdem stirbt jeder lieber im Bett als auf dem Elektrischen Stuhl. Sie sehen, es gibt eben doch Unterschiede. Auch beim Geld, Trooger.«
    Er fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen.
    »Hören Sie, G-man«, sagte er nach einer kurzen Pause. »Ich will nicht mit Ihnen diskutieren. Ich will über unseren Abzug verhandeln.«
    »Gar nicht daran zu denken«, bluffte ich. »Ihr bleibt hier, bis ihr schwarz werdet oder aufgebt und mit hochgereckten Pfötchen einzeln herauskommt.«
    Trooger schnaufte giftig.
    »Wollen Sie es verantworten?«, zischte er. »Ich lasse Ihnen die Leiche eines Kindes vor die Füße werfen, wenn Sie uns nicht abziehen lassen. Und nach einer Stunde die nächste!«
    »Sie?«, dehnte ich. »Da müssten Sie erst einmal zurück ins Institut kommen.«
    »Und wer will mich daran hindern?«, höhnte er.
    »Ich«, sagte ich gelassen und blickte auf meine rechte Hosentasche. Sie war scharfkantig ausgebeult. Allerdings nur von meinem Hausschlüssel, den ich hart gegen den Stoff drückte. Aber das konnte Trooger ja nicht wissen.
    Er wurde blass.
    »Wenn Sie mir was tun, legen meine Leute die Kinder und die Frauen um!«
    »Was nutzt Ihnen das, wenn Sie dafür auf den Elektrischen Stuhl steigen. Trooger?«
    Er schwieg. Seine Augen irrten unstet hin und her. Ein paar Herzschläge lang hatte ich die Hoffnung, ich könnte ihn bereits auf den Leim geführt haben. Plötzlich erhellte sich seine Miene, und er sagte: »Sie wollen mich ja nur aufs Kreuz legen, Cotton. Ich weiß genau, dass es dem FBI und keine andere Polizei auf der Welt riskieren würde, meine Verhaftung gegen den Tod von vier unschuldigen Menschen einzuhandeln.«
    Ich zog meine Hand aus der Hosentasche hervor, packte den Kerl an der Krawatte und zog ihn so dicht an mich heran, dass wir uns mit der Brust berührten.
    »Stimmt«, gab ich zu. »Leider haben Sie recht. Aber das eine merken Sie sich, Trooger: Sie können hier davon kommen und Sie können in zwanzig Meilen wieder davonkommen. Sie können die nächsten drei Jahre mit Ihren Geiseln kreuz und quer durch die USA reisen! Der FBI wird Ihnen Tag und Nacht auf den Fersen sein. Sie werden nicht einmal schnaufen können, ohne dass wir es beobachten. Und wenn Sie zehn Millionen bares Geld erbeutet hätten - Sie werden nichts davon habe. Denn von dieser Sekunde an wird Ihnen Tag und, Nacht die Angst im Genick sitzen! Sie werden unsere Leute nicht sehen und nicht hören, aber Sie werden Tag und Nacht und pausenlos von ihnen umgeben sein. Sie dürfen nie in Ihrem Leben wieder die Augen zumachen, um zu schlafen. Denn in dieser Sekunde könnte einer Ihrer Leute Weich werden und die Geiseln freilassen, um seine eigene Haut zu retten. Wir können tausend G-men einsetzen, und wenn es sein muss zweitausend. Sie haben nicht die leiseste Chance, davonzukommen. Aber in jeder Sekunde werden Sie Ihrer Hinrichtung einen Schritt näher sein. Denken Sie dran, wenn Sie sich rasieren: So wird man Ihnen eines Tages eine kahle Stelle an den Waden, auf der Brust und auf dem Kopfe scheren, damit man dort die Stromkontakte anlegen kann. Mein Ehrenwort, Trooger. Sie entgehen uns nicht. Bei Gott!«
    Ich ließ ihn los und stieß ihn ein Stück zurück. Seine Stirn war übersät von einem Meer glitzernder kalter Schweißperlen.
    Sein Atem ging keuchend. Ich sah ihn mitleidlos an. Es gibt eine Sorte Menschen, die mich kalt werden lassen wie einen Eisberg. Trooger war einer davon.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich wieder gefasst hatte. Da lachte er. Aber das Lachen war nicht echt.
    »Was morgen kommt, werde ich morgen sehen«, sagte er. »Heute ist heute. Hören Sie sich meine Bedingungen an.«
    Ich schwieg. Er wartete wohl auf eine Antwort. Ich gab ihm keine.
    »Ihr lasst uns hier mit zwei Wagen ungehindert abfahren«, fuhr er fort.
    Ich schwieg.
    »Ihr verpflichtet euch, nichts gegen uns zu unternehmen.«
    Ich sagte keinen Ton.
    »Ihr verpflichtet euch, die Fahndung nach uns erst nach drei Tagen aufzunehmen.«
    Er hätte ebenso gut mit einer Mauer reden können.
    »Dann lassen wir in drei Tagen die beiden Kinder laufen und die beiden Frauen«, sagte er.
    »Sie haben sich versprochen«,

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