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0209 - Ein Souvenir aus der Hölle

0209 - Ein Souvenir aus der Hölle

Titel: 0209 - Ein Souvenir aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Pereira begann zu überlegen. Wahrscheinlich waren dieser Zamorra und seine Begleiterin jetzt bei der Pressekonferenz. Jos beschloß, ihre Rückkehr abzuwarten, um sich ein wenig mit ihnen zu unterhalten. Er war sich vollkommen sicher, daß sie nach der Konferenz nicht in irgend einem Theater oder einem Restaurant versacken würden. Die Neugierde, ob er zurückgekehrt war, würde sie zunächst einmal zum Hotel zurück bringen.
    Er nutzte die Zeit, um von seinem Zimmer aus ein Ferngespräch nach Florida zu führen.
    »Morgen um diese Zeit bin ich im Besitz des Diamanten, Señorita«, meldete er. »Vielleicht schon früher.«
    Felicitas St. Albatros machte es kurz. »Kostenpunkt?«
    Jos lachte leise. »Er wird Ihr Konto nicht belasten, Señorita! Und ich bin fast sicher, daß ich ihn nicht einmal selbst besorgen muß.«
    Ihre Stimme durch den Äther klang besorgt. »Du machst doch keine Dummheiten, Jos?«
    »Keine Spur«, versicherte er und hörte das leise Knacken, als die Verbindung aufhörte zu bestehen. Felicitas St. Albatros im fernen Florida hatte aufgelegt.
    Jos Pereira verließ sein Zimmer wieder und machte es sich in einem der bequemen, weichen Ledersessel im Foyer gemütlich, um auf Zamorras Rückkehr zu warten.
    Wenn seine Rechnung aufging, würde Zamorra ihm den Diamanten besorgen, und Jos brauchte ihn nur noch nach Florida zu transportieren…
    Und wenn nicht, hatte er immer noch sein Spezialwerkzeug, dem der Tresor keine zehn Minuten lang Widerstand entgegensetzen würde. Auch nicht, wenn die Stahltür zwei Meter dick war.
    Jos Pereira war mit sich und der Welt zufrieden.
    ***
    Ben Nurm, der kleine, glatzköpfige Oberinspektor, winkte heftig ab, als Zamorra und Nicole direkt auf ihn zusteuerten. »Da drüben stehen die Herrschaften, die Fragen beantworten«, rief er.
    Zamorra schmunzelte. »Wir sind nicht von der Presse«, sagte er.
    Sofort wurde der Glatzkopf wachsam. »Und wie kommen Sie dann hierher?«
    »Durch den Eingang«, versicherte Zamorra. »Aber Scherz beiseite. Ich bin aus wissenschaftlichem Interesse hier.« Er stellte sich vor.
    »Sie sehen aber gar nicht wie ein Professor aus«, blieb Ben Nurm mißtrauisch. In der Tat ähnelte Zamorra mehr einem athletischen Filmhelden als einem trockenen Akademiker und Wissenschaftler.
    »Möchten Sie meine Ernennungsurkunde sehen?« fragte er.
    Ben Nurm winkte ab. »Parapsychologe also… einer von denen, die Geister sehen und Gedanken lesen und so?«
    »Und so«, griff Nicole ein. »Haben Sie einen Moment Zeit?«
    »Muß ich wohl. Ich kann Sie ja schlecht einfach stehen lassen«, sagte der Polizist. »Womit kann ich Ihnen dienen?«
    »Es mag etwas plump klingen«, sagte Zamorra. »Aber Sie erwähnten vorhin, daß einer der Wächter umfiel und tot war. Ich befürchte ein parapsychisches Phänomen. Möglicherweise hat der Diamant seinen Wächter getötet. Können Sie mir verraten, wie er untergebracht wird und was in der fraglichen Zeit geschah?«
    »Nur wenn Sie mir verraten können, wann Sie Ihre Kenntnisse mißbrauchen, um den Diamanten zu entwenden«, brummte Ben Nurm trocken, und Zamorra erschrak, als er erkannte, daß Nurm es todernst meinte. »Ganz ohne Scherz«, fuhr der Glatzkopf fort. »Ich kenne Sie nicht. Woher will ich wissen, daß Sie nicht einen neuen Trick ausprobieren, um leichter an den Stein gelangen zu können? Vielleicht gebe ausgerechnet ich Ihnen den entscheidenden Tip.«
    »Sehen wir wie Einbrecher und Juwelendiebe aus?« entrüstete sich Nicole.
    »Durchaus nicht, aber das besagt in meinen Augen nichts«, erwiderte Ben Nurm. »Mister Zamorra sieht auch nicht wie ein Professor für Parapsychologie aus. Man sieht niemandem auf Anhieb an, was er ist.«
    »Höflich sind Sie nicht gerade«, empörte sich Nicole.
    Ben Nurm lächelte. »Wäre es Ihnen lieber, wenn ich heuchelte? Vielleicht sind Sie wirklich keine Juwelendiebe. Aber das steht leider nicht an Ihrer Stirn geschrieben. Und nach den heutigen Vorkommnissen rechnen wir mit allem.«
    »Dann interessiert mich um so brennender, was genau vorgefallen ist.«
    »Ein Mann starb, und wir wissen nicht, wie«, sagte Nurm. »Das ist alles.«
    »Können wir die Leiche sehen?« ging Zamorra auf dieses Thema ein.
    Das überraschte den Oberinspector ein wenig. »Warum?«
    »Wegen der Todesursache«, sagte Zamorra.
    Ben Nurm verzog das Gesicht. »Ich sagte schon, daß die Todesursache unbekannt ist.«
    »Können wir die Leiche sehen?« beharrte der Prapsychologe. »Es ist vielleicht wichtiger,

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