0209 - Ein Souvenir aus der Hölle

Titel: 0209 - Ein Souvenir aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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Platz. Der Graue selbst blieb nicht im Raum.
    »Jetzt mal im Ernst«, verlangte Ben Nurm. »Was haben Sie da vorhin getan, und warum? Und was hat es nun mit diesem ›Brennenden Mann‹ auf sich, den Mister Perkins gesehen haben will?«
    »Nicht gesehen haben will, sondern gesehen hat«, polterte Perkins und zog ein Etui aus der Innentasche seiner Jacke. Dann begann er gemächlich damit, seine Pfeife zu stopfen.
    »Erzählen Sie«, bat Zamorra. Der Glatzkopf schnappte nach Luft, aber ehe er protestieren konnte, kam Perkins bereits der Aufforderung nach.
    »Die Hunde tobten wie irr«, erzählte er. »Sie waren noch lauter als der Eissturm, den sich übrigens keiner von uns erklären kann. Er gehört eigentlich nicht in das Wetter, das wir da sonst immer haben. Und dann sah Alan Wonder draußen, ein paar hundert Meter von Icebox entfernt, eine Gestalt. Ich sah zuerst nur das Feuer und wunderte mich. Bei dem Orkan und bei der Kälte konnte doch im Freien kein Freuer brennen. Noch dazu hätte etwas da sein müssen, was brennen konnte. Nun, wir gingen hinaus, aber da war die Erscheinung bereits verschwunden. Trotzdem muß dort wirklich etwas gebrannt haben, mit einer fürchterlichen und trotzdem eng begrenzten Glut. Es war eine Eismulde geschmolzen worden, und darin lag der Diamant. Als das Feuer fort war, beruhigten sich übrigens auch die Hunde wieder. Sie müssen diesen Brennenden Mann gewittert haben.«
    Nicole und Zamorra wechselten einen kurzen Blick. »Wissen Sie, wie groß dieser Mann gewesen sein könnte?«
    »Normalgroß, schätze ich«, knurrte Perkins und setzte die Pfeife in Brand.
    »Und schwarz?«
    »So weit man das erkennen konnte«, sagte Perkins und begann zu paffen. »Ich denke schon, daß er schwarz gewesen sein wird. Wir waren dann am anderen Tag da, aber es gab keine Spuren.«
    »Zugeschneit«, bellte Ben Nurm.
    Perkins schüttelte den Kopf. »Wir haben nachgegraben. Wo ein Fuß auftritt, preßt er Schnee zusammen, und diese zusammengepreßte Masse findet man, wenn man die Neuschneeschichten vorsichtig abträgt. Wenn er nicht aus der Mulde heraus einen Fünfmeter-Sprung gemacht hat, muß er geflogen sein. Denn irgendwo hätte er doch einmal wenigstens einen Fuß auf den Schnee setzen müssen.«
    Nicole beugte sich leicht vor und berührte Zamorras Unterarm, »penkst du, was ich denke?«
    Er nickte. »Ein Wesen, schwarz und von Flammen umkränzt. Witternde Hunde, die verrückt spielen. Ich müßte mich schon schwer irren, wenn wir es nicht mit Pluton zu tun hätten.«
    ***
    »Wer ist Pluton?« fragten Perkins und Nurm gleichzeitig.
    Zamorra zuckte mit den Schultern, obgleich ihm gar nicht gleichgültig zumute war. »Pluton«, erklärte er, »ist ein Wesen, das Sie einen Dämon nennen würden. Und zwar ein Dämon der obersten Rangstufe, direkt hinter dem Fürsten der Finsternis. Wir sind ein paarmal böse aneinandergerasselt und nicht gut aufeinander zu sprechen. Durch meine Einwirkung hat Pluton einen großen Teil seiner magischen Fähigkeiten verloren. Er hat mir Rache geschworen.«
    Ben Nurm lächelte süffisant.
    »Und um sich an Ihnen zu rächen, legt er einen Diamanten am Südpol ab. Finden Sie das nicht ein wenig zu weit her geholt?«
    Zamorra beugte sich vor. Er starrte den Polizisten grimmig an.
    »Einen Toten haben wir bereits«, sagte er.
    »Wollen Sie behaupten, daß der Diamant ihn umgebracht hat?« sagte Nurm amüsiert. »Sie fantasieren, Professor!«
    »Dann war die Auflösung des Skeletts, das Skelett überhaupt, auch Fantasie, ja?« konterte der Meister des Übersinnlichen scharf.
    Der Oberinspector schluckte.
    »Allein die Art und Weise, auf die der Diamant in der Weltgeschichte erschien, deutet auf den Eingriff eines pämons hin. Dazu kommt, daß er nicht aus Kohlenstoff besteht, sondern aus Wasser in einem unmöglichen Aggregatzustand. Wenn Sie ein wenig Ahnung von Physik haben, müssen Sie sich sagen, daß es diesen Diamanten gar nicht geben darf.«
    »Aber es gibt ihn«, schmunzelte Perkins, der Zamorras Dämonen-Theorie eher Glauben schenkte als dem nüchternen Polizeibeamten. »Und wie! Seit ich ihn nicht mehr in der Tasche bei mir trage, spüre ich immer wieder ein unbändiges Verlangen in mir, ihn zu sehen. Als ob ich mich drin verliebt hätte…«
    Der Glatzköpfige erhob sich abrupt.
    »Ich hatte mir unser Gespräch ein wenig anders vorgestellt«, sagte er schroff. »Darf ich Sie zu Ihren Hotels bringen?«
    Zamorra erhob sich ebenfalls und reichte Nicole die Hand.
    »Das