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0209 - Im Banne der Scheintöter

Titel: 0209 - Im Banne der Scheintöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entwaffnend einfach, daß Gucky für eine ganze Weile sprachlos blieb.
    „Wir wünschten uns immer, daß die Herren zurückkehrten. Wir haben niemals gewünscht, daß die Oberen kämen. Also wart ihr die Herren."
    „Ziemlich logisch", erklärte Melbar. „Nichts dagegen zu sagen."
    Gucky ging zum taktischen Teil des Verhörs über. Er mußte vorsichtig sein, denn wenn Hajo Gefahr witterte, würde er sofort mit unbekanntem Ziel fortteleportieren. Die Suche nach ihm würde schwierig sein, das wußte Gucky aus Erfahrung. Es war immer schwer, einem Teleporter zu folgen, auch wenn man selbst einer war.
    „Wie viele von euch leben in der Stadt und in diesem Felsen?"
    Selbst Zahlen lassen sich telepathisch schwer ausdrücken, wenn völlig andere Voraussetzungen bestehen. Es dauerte fast eine halbe Stunde, ehe Gucky ein Ergebnis erzielte.
    In der Stadt lebten etwa eine Million Hypnos, in dem Gebirge fast doppelt soviel. Und mehr wie zwei von ihnen durften keinem Herrn dienen, aber wer keinen bekam, wartete. Er wartete und teleportierte in eins der beiden Schiffe, wenn ein Hypno von dort vertrieben oder getötet wurde. Selbst bei größtem Einsatz würden Gucky, Melbar und Tolot Monate brauchen, um alle Hypnos aus der CREST zu entfernen. Und auch nur dann, wenn sie die kleinen Pelztiere töteten. Es war aussichtslos.
    Gucky sagte zu Hajo: „Kannst du uns in die Stadt bringen? Wir wollen mit euren Ältesten reden. Vielleicht können wir sie überzeugen."
    „Die Strahlung!" gab Melbar zu bedenken.
    „Richtig!" sagte Gucky. „Wartet hier. Ich teleportiere in die CREST und holte Kampfanzüge. Damit können wir uns abschirmen. Tolot braucht ja wohl keinen."
    „Meinen findest du in meiner Kabine", sagte Melbar.
    Gucky verschwand. Er kehrte zehn Minuten später mit den beiden Spezialanzügen wieder. Mit ihrer Hilfe konnten sie fliegen, sich nach Belieben unsichtbar machen und einen Energieschirm um sich legen. Er schützte gegen jede Art von Strahlung und erlaubte sogar einen längeren Aufenthalt im Weltraum.
    Nachdem sie die Anzüge angelegt hatten, wiederholte Gucky seine Bitte. „Die Ältesten sind in den Höhlen zu finden", erklärte Hajo Kuli endlich. „Wir müssen sie suchen. Aber sie können uns keine Befehle erteilen, sie wissen nur mehr als wir. Sie wachen über die Aufzeichnungen."
    „Welche Aufzeichnungen?"
    „Jene, die der Krieg übrig ließ. Sie sind das Heiligtum unserer Rasse. Aus ihnen wissen wir, wer unsere Vorfahren waren und was sie taten. Aber die Aufzeichnungen sind unvollständig. Sie erwähnen weder das Aussehen der Herren noch das der Oberen.
    Selbst die Götter werden nicht näher beschrieben."
    „Die Götter?" Gucky schaute zu Melbar und Tolot. „Wer sind die Götter?"
    „Sie haben unsere Welt erschaffen", lautete die verblüffende und doch so einleuchtende Antwort des kleinen Hypnos. „Sie stehen über allen anderen Rassen."
    „Das glaube ich gern", gab Gucky zu und wußte, daß sie endlich wieder eine Spur der unbekannten Rasse entdeckt hatten, die zwischen der Milchstraße und dem Andromedanebel die Sonnentransmitter geschaffen hatten. „Wir suchen die Götter.
    Glaubst du, daß ihr uns einige Hinweise geben könnt, wenn wir euch darum bitten?"
    Hajo Kuli machte eine Geste, die sie nicht zu deuten wußten, und sagte: „Vielleicht. Wartet hier. Ich werde bald zurück sein. Geht nicht von hier fort, wenn ihr jemals euer Ziel erreichen wollt. Es dauert nicht sehr lange."
    Kaum hatte er das gedacht, da war er auch verschwunden, als wäre er nie vorhanden gewesen.
    Gucky betrachtete den leeren Fleck.
    „Also gut", sagte er. „Warten wir. Es ist auf diesem Planeten - Verzeihung, in diesem Planeten - überall gleichermaßen trostlos."
    Hajo Kuli wußte selbst nicht, warum er anders als seine Rassegefährten war. Zuerst war es nur die Skepsis und das angeborene Mißtrauen gewesen, das ihn an der Rückkehr der Herren zweifeln ließ. Nun hatte sich seine Befürchtung bestätigt.
    Die Fremden, die mit den beiden Schiffen gekommen waren, hatten nichts mit den verschollenen Herren zu tun.
    Vielleicht waren sie damals bei dem Krieg alle getötet worden, und sie würden niemals zurückkehren.
    Aber die Oberen konnten zurückkehren, denn ihre Verluste waren geringer gewesen. Und wenn sie kamen, gab es keine Abwehr gegen sie. Die Scheintöter kannten keine Waffen.
    Hajo Kuli teleportierte einige Stockwerke höher. Etwa zweihundert Kilometer über der Oberfläche lebten die Alten. Sie galten als die

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