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0209 - Im Banne der Scheintöter

Titel: 0209 - Im Banne der Scheintöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gedauert."
    „Ganze zwei Minuten", konterte Gucky. „Wir wollten Rhodan mitbringen, aber es war unmöglich, ihn auch nur für zwei Sekunden freizubekommen. Die Hypnos sind anscheinend fest entschlossen, die CREST nicht mehr herzugeben. Da muß eine bestimmte Absicht dahinterstecken."
    „Fragen wir doch den da oben", schlug Tolot vor und deutete in Richtung der Höhle.
    Gucky und Melbar entdeckten erst jetzt den Hypno, der sie still beobachtete. Unwillkürlich fuhr sich Melbar über die Schulter, aber sie war leer.
    „Der kann nicht gleichzeitig an zwei Stellen sein", meinte Tolot lachend. „Ich hoffe es wenigstens nicht."
    Gucky drehte sich um und sah den Haluter an.
    „Ich hoffe es auch nicht", sagte er undeutlich. „Allmählich halte ich hier nichts mehr für unmöglich. Los beeilen wir uns. Soll ich zuerst mal nachsehen, was in der C-3 inzwischen passiert ist?"
    „Unsinn, damit werden wir schon fertig", erwiderte Melbar entschlossen. „Schlimmer als in der CREST kann es auch nicht sein."
    „Dann hätten wir gleich von der CREST aus springen können."
    Tolot sah wieder zu der Höhle empor. „Ich möchte wissen, was wir da oben finden. Wie ist es, Gucky? Kannst du uns alle zusammen in die Höhle bringen? Vielleicht kriegt der Hypno einen Schreck, wenn wir so plötzlich bei ihm auftauchen."
    „Kaum", meinte Gucky. „Er ist ein Teleporter. Wahrscheinlich würde er viel eher einen Schreck bekommen, wenn wir versuchten, an dem glatten Felsen emporzuklettern. Kommt, packt mich fest bei den Händen. Sehen wir uns den Einzelgänger mal an. Ich habe eine komische Ahnung."
    Die Ahnung Guckys kam nicht von ungefähr. Bei seinem ersten Ausflug in die gelbe Etage hatte er gedanklichen Kontakt mit einem Hypno bekommen, sehr verschwommen und, undeutlich zwar, aber eben doch Kontakt. Auch diesmal war das der Fall. Und wenn Gucky sich nicht irrte, stand oben im Höhleneingang derselbe Scheintöter, mit dem er sich schon einmal zu unterhalten versucht hatte. Sie materialisierten unmittelbar neben dem Hypno.
    Das Tier machte einen Satz zur Seite, blieb aber dann sitzen.
    Wenigstens teleportierte es nicht fort. Gucky ließ Melbar und Tolot los. Er versuchte, ein freundliches Gesicht zu machen, obwohl er ja nicht ahnen konnte, was so ein Gelbpelz unter einem freundlichen Gesicht verstand. Für einen Uneingeweihten mochte der blitzende Nagezahn des Mausbibers alles andere als ein gutes Vorzeichen sein.
    Dabei begann Gucky angestrengt zu denken und intensive Gedankenmuster auszusenden. Wenn der andere auch nur die Spur einer telepathischen Begabung besaß, mußte er die Signale empfangen. Und das schien auch der Fall zu sein.
    Er wandte Gucky sein pfiffiges Gesicht zu; seine großen Augen waren weit geöffnet und kaum noch oval. Die Fühler dazwischen haarig und fein, streckten sich vor und begannen zu vibrieren.
    Gucky spürte das Tasten in seinem Unterbewußtsein und bereitete sich darauf vor, einen Mentalblock zu errichten. Aber es war nicht notwendig. Die Gedanken des Hypnos waren freundlich, doch keineswegs aufdringlich und besitzergreifend. Vielmehr forschend. Aber es waren keine direkten Fragen, die auf Gucky einströmten, sondern nur fragende Empfindungen.
    „Es muß doch eine direkte Verständigung möglich sein", sagte Gucky zu Melbar und Tolot, ohne seinen Blick von dem Hypno zu lassen. „Er denkt, aber gewissermaßen auf der falschen Wellenlänge. Wenn es mir gelingt, seine Gedankensendung richtig einzufangen und zu ordnen, müßte ich ihn verstehen."
    „Wir verschwenden unsere Zeit", knurrte Melbar ungehalten.
    „Was hätte er uns schon zu sagen?"
    „Das weiß ich nicht, aber auf jeden Fall hätten wir ihm einiges zu erzählen. Meinst du nicht auch?"
    „Die Strahlung!" warnte Melbar. „Wer weiß, was sie anrichten kann."
    „Fünf Stunden sind erträglich, sagten die Wissenschaftler."
    Gucky machte eine unmerkliche Bewegung.
    „Wartet noch. Ich glaube, es ist bald soweit."
    Melbar und Tolot warteten. Da sie nichts zu tun hatten, widmeten sie ihre ganze Aufmerksamkeit der näheren Umgebung. Unten lag die leblose Geröllebene. Die CREST war immer noch am gleichen Platz. Rechts ruhte die kleine Kaulquappe, deren oberer Pol die Höhle immer noch um zehn Meter überragte. Dahinter lag die Ruinenstadt. Darüber spannte sich der gelbe Himmel, fast tausend Kilometer hoch und massiv. Er war hundert Kilometer dick und trennte die gelbe Etage von der zweiten, inneren.
    „Kannst du mich verstehen?" fragte Gucky

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