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0209 - Im Banne der Scheintöter

Titel: 0209 - Im Banne der Scheintöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zentralsonne immer noch spürbar wirkte von außen her, was unglaublich schien und nicht zu erklären war.
    In der gelben und dritten Etage war das nicht anders. Man stand auf der Innenseite der äußeren Kugelschale des Planeten. Wie würde es sein, wenn man endlich die Oberfläche erreichte? Würde man von ihr weg in das Universum hineinstürzen, oder waren dort die Verhältnisse wieder normal?
    Im Augenblick hatten weder Melbar, Tolot und Gucky Zeit, eine Antwort auf diese Frage zu suchen. Sie hatten andere Sorgen.
    Im letzten Moment waren ihnen Bedenken gekommen. Melbar hielt es nicht für ratsam, direkt von der CREST aus in die Kaulquappe C-3 zu teleportieren. Tolot stimmte ihm zu.
    „Es ist besser, wenn wir uns draußen irgendwo treffen, vielleicht bei dem Gebirgspfeiler."
    „Und die Strahlung?" Gucky schüttelte den Kopf. „Dir macht die radioaktive Berieselung vielleicht nichts aus, aber Melbar und mir leider schon."
    „Fünf Stunden könnt ihr sie aushalten", entgegnete Tolot. „Wir brauchen aber höchstens fünf Minuten. Es hat wenig Sinn, wenn du uns einzeln in die C-3 bringst, weil du nicht mit uns beiden zugleich teleportieren kannst..."
    „Natürlich kann ich das!" sagte Gucky ein wenig beleidigt.
    „Im Notfall schon", beschwichtigte Melbar. „Aber wir wollen kein Risiko eingehen. Der Energiekern wirkt noch immer, vergiß das nicht. Tolot will nur sagen, daß niemand von uns weiß, wie es in der C-3 aussieht. Auf Funkanrufe antwortet Orson nicht mehr."
    „Also gut", gab Gucky sich geschlagen. „Am Fuß des Gebirges also. Wen soll ich zuerst nehmen?"
    Tolot erklärte sich bereit, als erster mit Gucky zu springen, weil er dank seiner einmaligen Fähigkeiten so gut wie unangreifbar war.
    Er nahm Gucky auf seine beiden Oberarme und stellte so den notwendigen körperlichen Kontakt her.
    „Laßt mich aber nicht so lange warten", bat Melbar. „Die CREST ist mir inzwischen unheimlich geworden."
    „Mir auch!" Gucky konzentrierte sich auf sein Ziel, von dem er nur eine ungefähre Vorstellung hatte. Die Entfernung betrug etwa drei Kilometer, aber es hätten auch genausogut hundert sein können. Der Unterschied lag lediglich in der Genauigkeit der Anpeilung und der daraus resultierenden Fehlleistung im Sprung.
    Er rematerialisierte mit Tolot in der Nähe des aufstrebenden Gebirges, dessen Wände senkrecht in den gelben Himmel hinaufragten. Es war nicht einmal eine Sekunde vergangen. „So, da wären wir. Ich bin gleich zurück."
    „Beeile dich", ermahnte ihn Tolot und sah sich schnell nach allen Seiten um. „Hier ist es auch nicht viel schöner als im Schiff."
    „Heute reißt man sich mal wieder um mich", stellte Gucky grinsend fest. Dann war er verschwunden.
    Tolot blieb stehen. Eine Weile betrachtete er noch die CREST, die unheimlich nahe schien, obwohl sie drei Kilometer entfernt war.
    Dann drehte er sich um und unterzog den Pfeiler einer gründlichen Inspektion. Am Fuß zeigte er deutliche Spuren geschmolzenen Gesteins, das herabgetropft und dann wieder erstarrt war. In einer Höhe von fünfzig Metern war eine Höhlenöffnung. Es war unmöglich, sie ohne Hilfsmittel zu erreichen, denn die Wand darunter war glatt und ohne jeden Vorsprung. Für die Hypnos bedeutete das kein Hindernis, denn sie waren ja Teleporter.
    Die Höhle war viel zu gleichmäßig geformt, um natürlichen Ursprungs sein zu können. Wie auch in den anderen Etagen des merkwürdigen Planeten diente sie vielleicht als Wohnung. Die Felsstütze mußte durch und durch ausgehöhlt sein. Vielleicht gab es in ihrem Innern richtige Städte, die von dem Atomkrieg verschont geblieben waren. Wenn man sie untersuchen könnte, würde man unter Umständen wertvolle Hinweise entdecken.
    Wo blieb Gucky nur? Er ließ sich Zeit.
    Tolot veränderte seine Zellstruktur, um der Strahlung mehr Widerstand entgegensetzen zu können. Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte er plötzlich eine blitzschnelle Bewegung.
    Es war einer der kleinen Hypnos. Er erschien auf der Plattform vor der Gebirgshöhle und sah zu ihm herab.
    Aha, noch jemand ohne Freund, dachte Tolot erbittert. Soll er kommen. An mir beißt er sich die Zähne aus.
    Aber der Hypno kam nicht. Er blieb in sicherer Entfernung sitzen und beobachtete, was unter ihm in der Ebene geschah. Hajo Kuli war viel zu klug, als daß er aus den Erfahrungen seiner Rassegefährten nicht gelernt hätte.
    Tolot atmete auf, als dicht neben ihm Gucky mit Melbar materialisierte.
    „Na, das hat aber lange

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