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0210a - Die tödliche Gefahr

0210a - Die tödliche Gefahr

Titel: 0210a - Die tödliche Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die tödliche Gefahr
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drückte, gab die Tür nicht nach.
    »Wer ist es?«, hörten wir von drinnen die Stimme des Gangsters.
    »Chesney«, knurrte ich undeutlich. »Lass mich rein!«
    Es konnte nicht daran liegen, dass die Nachahmung Chesneys Stimme nicht gelungen war. Die Kugel fegte durch das dünne Sperrholz der Tür und schlug sich an der gegenüberliegenden Mauer platt. Zum Glück hatten wir neben der Tür gestanden. Das Training unserer Ausbildungszeit hatte sich wieder einmal bewährt.
    Ich blickte Phil an und nickte. Ein zweites Mal zersplitterte das Sperrholz. Ehe der Bursche zum dritten Mal abdrücken konnte, blitzte Phils Pistole auf, zwei Kugeln zerfetzten das wackelige Schloss der Tür, und sie bereitete uns kein Hindernis mehr.
    Danach war alles nur noch Übung. Phils Pistole spuckte wieder Feuer, bis das ganze Magazin leer war. Er feuerte jedoch nicht auf die Stelle, an der wir den Gangster vermuteten, sondern so hoch, dass ich unter dem Schutz der Kugeln die Tür auf drücken und in das Zimmer hechten konnte. Ich schlug hart mit der Schulter auf, prallte gegen einen Stuhl und brummte einige keineswegs salonfähige Sprüche vor mich hin.
    Das Zimmer war leer, und das offene Fenster verriet mir den Ausweg, den Ray Martinez gefunden hatte. Mit einem Sprung hatte ich das-Fenster erreicht. Ich sah nur noch die Gestalt, die schon in der engen Gasse neben dem Hotel untertauchte.
    Phil musste schon vor mir die Lage erkannt haben, denn als ich aus dem Zimmer sprintete, war er bereits auf halbem Weg nach unten. Aber obwohl wir Sekunden später auf die Straße sprangen, mussten wir erkennen, dass es zu spät war. Ray Martinez war nicht mehr zu sehen. Er musste irgendwo untergetaucht sein.
    Wir hetzten zu der Gasse, in der er verschwunden war.
    Von ihr führte ein enger Weg zu den Mietskasernen, die sich hier ausbreiteten, und ich wusste, dass es aussichtslos war, sie zu durchsuchen.
    Während Phil die Suche allein fortsetzte, kehrte ich zu dem Hotel zurück, setzte mich mit dem zuständigen Polizeirevier in Verbindung und forderte Verstärkung an. Dann wählte ich die Nummer des County Health Officers und ließ Doc Kearsney bitten, sich mit seinem Team hier einzufinden, um die nötigen Maßnahmen zu treffen.
    Zehn Minuten später ging es in der Gegend zu wie in einem Bienenkorb.
    Aber es nützte alles nichts mehr. Ray Martinez hatte die wenige Zeit genützt, die ihm geblieben war. Er war spurlos verschwunden. Wenn man bedachte, dass ihm das Fieber und die Magenkrämpfe jetzt schon gehörig zusetzen mussten, dann kam man zu der Überzeugung, Ray Martinez müsse ein zäher Bursche sein.
    Wie zäh, wussten wir im Augenblick noch gar nicht.
    ***
    Chesney Clark und Bob Walter waren nicht gerade glücklich darüber, dass Martinez entkommen war. Sie hatten gute Gründe, sich Sorgen zu machen.
    Dem Verbrecher musste klar geworden sein, dass Chesney sein Versteck preisgegeben hatte. Er hatte schon an Lew Markow bewiesen, dass er solche Sachen lange nachtrug.
    »Am besten macht'ihr zwei euch ein paar Tage lang unsichtbar«, schlug Phil vor. »Euer großes Geschäft findet ja doch nicht statt, und in New York wird es langsam zu heiß.«
    Chesney Clark nickte. »Genau das haben wir schon besprochen.«
    Ich war nicht gerade bei bester Stimmung. »Vorher könnt ihr euch aber noch etwas aussprechen«, schlug ich vor. »Wo wird sich Ray Martinez eurer Meinung nach jetzt verkriechen? In seinem Zustand kann er ja nicht ewig über die Straßen New Yorks irren, besonders weil ihm jetzt schon ein Licht auf gegangen sein muss, wer hinter ihm her ist.«
    Die beiden Verbrecher blickten einander an.
    »Pearl Swanson«, sagten sie dann wie aus einem Mund.
    Ich zog die Augenbrauen hoch.
    »Martinez scheint sehr rührig zu sein«, meinte ich nachdenklich. »Er kommt aus Mexiko, um seine Rache zu stillen, gleichzeitig will er mit euch ein Geschäft machen und dazwischen hat er auch noch Zeit, sich um ein Mädchen zu kümmern. Wer ist die Kleine?«
    »Seine ehemalige Freundin«, klärte uns Chesney Clark auf. »Sie ist recht hübsch und in ihn verliebt.«
    Phil grinste.
    »Keine Angst, wir wollen ihm das Mädchen nicht abjagen«, meinte er gnädig. »Wo können wir uns überzeugen, dass sie wirklich so hübsch ist, wie ihr behauptet?«
    Chesney hob die Schultern.
    »Das weiß ich leider nicht«, gab er zu, und er sah so betrübt aus, dass man ihm 20 glauben musste. Ich tat es auch, denn ich war davon überzeugt, dass uns Chesney schon seiner eigenen Sicherheit

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