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0210a - Die tödliche Gefahr

0210a - Die tödliche Gefahr

Titel: 0210a - Die tödliche Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die tödliche Gefahr
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Er verzog das Gesicht nicht, aber trotzdem triumphierte er innerlich.
    Jetzt hatte er es geschafft. Die Cops konnten lange nach ihm suchen.
    Als sie den Hudson überquert hatten, ließ er den Fahrer anhalten und stieg aus. Unterwegs war ihm nämlich eingefallen, dass er seine ganzen Pläne ändern musste.
    Mit Chesney Clark und dem einfachen Geldverdienst konnte er jetzt nicht mehr rechnen, und ohne Geld saß er in einer Mausefalle, aus der es keinen Ausweg gab. Solange er in New York war, würde ihn die Polizei hetzen, und es würde nicht lange dauern, bis sie auch über Pearl Bescheid wussten. Er musste aus New York verschwinden. Vorher musste er eine Möglichkeit finden, um an Geld zu kommen.
    Er hatte noch immer eine Stunde Zeit, um die Verabredung mit Pearl einzuhalten, und er nützte die Stunde aus, um einen neuen Plan auszuarbeiten. Über das Ergebnis war er recht zufrieden. Der Verdienst würde größer sein, als er angenommen hatte, und er würde ihn nicht mit einem anderen teilen müssen. Es gab nur noch einige Probleme zu überwinden, aber die bereiteten ihm kein Kopfzerbrechen. Ja, Köpfchen muss man eben haben, dachte Ray.
    Pearl kam fünf Minuten zu früh in der Bar an, in der sie sich verabredet hatten, und Ray Martinez kippte schon 22 den dritten Whisky hinunter. Er wartete nicht einmal darauf, bis sich Pearl setzte, sondern packte sie beim Arm.
    »Verschwinden wir lieber von hier«, knurrte er. »Wir haben eine Menge zu tun und wenig Zeit. Es hat sich etwas ereignet.«
    Pearl blickte ihn erschrocken an, aber sie folgte ihm wortlos nach draußen.
    Mit wenigen Worten erklärte er dem Mädchen, was sich in seinem Hotel ereignet hatte. Dabei verschwieg er allerdings, dass er seinen Revolver benutzt hatte, um sich die Cops vom Leib zu halten, genau wie er ihr auch seinen nächtlichen Besuch bei Lew Markow verschwiegen hatte.
    »Wird bestimmt nicht lange dauern, bis die Cops auch in deiner Wohnung auftauchen«, knurrte er. »Darauf können wir es nicht ankommen lassen. Wir verschwinden lieber vorher. Wie viel Geld hast du?«
    Sie starrte ihn überrascht an.
    »Etwas über zweihundert Dollar«, gestand sie zögernd »Aber damit werden wir nicht weit kommen. Was machen wir nur?«
    Er grinste sie an. »Mach dir keine Sorgen, Darling. Ray hat schon an einen Ausweg gedacht. Du fährst jetzt zu deiner Wohnung, packst so schnell wie möglich deine Klamotten und kommst wieder hierher. Pack nur das Wichtigste und vergiss das Geld nicht. Du dürftest in einer Stunde wieder hier sein. Wenn die Cops auf dich warten, dann tust du so, als wärst du in der Mittagspause nach Hause gekommen. Dann weißt du auch nicht, wo ich bin. Sie können dir nichts tun, und ich setze mich dann später mit dir in Verbindung.«
    »Aber…«, begann Pearl, doch Ray Martinez unterbrach sie ungeduldig.
    »Wir können hier nicht lange herumreden. Mach schon!«
    Dann pfiff er ein Taxi heran, schob seine Freundin hinein und blickte ihr nach, bis der Wagen im Verkehr verschwunden war.
    Erst dann wandte er sich um und ging langsam zum Ufer des Hudsons zurück. Diesmal spazierte er allerdings mit einem bestimmten Zweck herum und betrachtete sich dabei genau die Reihen der geparkten Wagen.
    Es war nicht einfach, einen zu finden, in dem der Zündschlüssel steckte, aber er hatte Glück. Es war ein Chevrolet älteren Baujahrs, und die graue Farbe passte ihm genau in seinen Plan. Es durfte kein auffälliger Wagen sein.
    Er setzte sich ans Steuer, ließ den Motor anspringen und fuhr den Chevy aus der Parklücke. Sekunden später tauchte er im Verkehr unter, ohne dass jemand den Diebstahl beobachtet hatte.
    ***
    Mister High hörte sich schweigend unseren Bericht an und nickte zustimmend.
    »Wir werden den Burschen finden«, sagte er tröstend. »Es klappt ja nicht immer alles schon beim ersten Mal. Über Pearl Swanson gibt es zwar in unserem Archiv nichts, aber das hat noch lange nichts zu sagen. Habt ihr schon gegessen?«
    Wir schüttelten die Köpfe, und er lächelte uns an.
    »Dann benutzt ihr am besten diese Zwangspause, um das nachzuholen. Ich sorge in der Zwischenzeit dafür, dass einige Nachforschungen über das Mädchen eingeleitet werden.«
    Wir marschierten hinunter zur Kantine. Hier war zwar das Essen nicht der größte Genuss der Welt, aber es füllte wenigstens den Magen und das war eine Beruhigung. Es sah so aus, als würden wir eine ganze Weile an diesem Fall arbeiten, und da lohnte es sich schon, wenigstens einmal eine Atempause

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