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0212 - Die Mikro-Festung

Titel: 0212 - Die Mikro-Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fest, daß die Ver- folger immer näher kamen. Die Metallfüße der Roboter hämmerten gegen die überall gelagerten Kessel.
    Sanchon verschwand im Halbdunkel der gegenüberliegenden 20 Halle. Einen Augenblick lag der Durchgang leer vor ihnen und bot einen friedlichen Anblick. Der Captain winkte seinen drei Beglei- tern. In kurzen Abständen stürmten sie Sanchon nach. Unmittelbar vor dem Durchgang stoppte Redhorse und beugte sich vorsichtig nach vorn. Von links kamen die Angreifer.
    Es waren sechs Bunkerköpfe. Die Läufe ihrer Waffen zeigten alle in die Richtung, in der Sanchon verschwunden war. Die Roboter waren nur noch zwanzig Meter entfernt. Redhorse zog sich zurück und erklärte den anderen mit Handzeichen, was er gesehen hatte.
    Auf sein Kommando sprangen sie auf den sonnenüberfluteten Durchgang. Losar begann als erster zu schießen, sein Gesicht wirkte unheildrohend. Als die Waffen der Bunkerköpfe herumflo- gen, feuerten auch Aybron und Belchman. Drei der Roboter knick- ten ein, taumelten zurück und krochen hastig davon.
    „Auf die Köpfe zielen!" brüllte Redhorse.
    Er riß die Pistole hoch, als sengende Glut über seine Wange strich. Er drückte ab. Seine freie Hand tastete zur Wange hoch.
    Noch einmal hatte er Glück gehabt. Der Streifschuß hatte nur die Haut aufgerissen.
    Sanchon begann ebenfalls wieder zu schießen. Dann war der Weg zur anderen Halle frei. Die Sonnen stachen einen Augenblick in Redhorses Augen, dann war er im Schatten des gegenüberlie- genden Gebäudes. Irgendwo knackte es, sonst war es still.
    Keuchend lehnte sich Redhorse gegen einen Kessel. Mit einer Hand stützte er sich an einem warmen Rohr ab. Sanchon trat aus der Dunkelheit. Er schnaubte und prustete, als sei er gerade aus einem Fluß aufgetaucht. Losar humpelte heran, von Belchman beim Überklettern größerer Rohre unterstützt. Zuletzt kam Aybron, und seine Uniform sah noch immer so korrekt aus, als sei sie gera- de dem Schrank entnommen worden.
    Redhorse lauschte angespannt.
    „Es sieht so aus, als hätten sie im Augenblick die Lust an einer Verfolgung verloren", sagte er.
    „Sobald ihre Verstärkung eintrifft, werden sie wiederkommen", vermutete Belchman.
    Redhorse wandte sich an den Waffenmeister. „Was macht Ihre Verletzung?"
    „Es geht", sagte Losar. „Niemand muß Rücksicht auf mich neh- men, Sir."
    Der Cheyenne-Indianer blickte sich um. „Hier können wir nicht bleiben. Vielleicht gibt es irgendwo eine Zentrale. Diese müssen wir zu erreichen versuchen."
    Sanchon hob den Arm. „Ich glaube, daß die Zentrale dort drüben liegt, Sir. Vom Dach aus habe ich den oberen Teil eines großen Gebäudes gesehen, das offenbar den Mittelpunkt der Festung bil- det."
    Redhorse straffte sich. Auf seiner Stirn erschien eine steile Falte.
    „Das ist unser Ziel!" rief er.
    Die Zentrale - wenn sie es war - bestand aus zwei Teilen. Das Hauptgebäude war ein würfelförmiger Klotz mit dunklen Mauern.
    Auf seinem Dach ruhte ein kugelförmiges Gebilde, aus dem un- zählige Antennen ragten. Es gab nirgends Fenster oder Sichtlu- ken. Architektonisch gesehen, war dieser Teil der Festung ausge- sprochen häßlich.
    „Es scheint keine Eingänge zu geben", stellte Lope Losar fest, als sie, im Schatten eines Torbogens geduckt, die Zentrale beob- achteten. Ringsum herrschte totale Stille. Von den Verfolgern war im Augenblick nichts zu sehen.
    „Vielleicht ist es nicht die Zentrale", vermutete Belchman nach- denklich. „Es kann ebenso gut eine Kraftstation oder ein Energie- speicher sein."
    21 „Wir werden es herausfinden", sagte Redhorse ruhig.
    Aybron stieß sich von der Wand ab, gegen die er sich gelehnt hatte.
    „Sobald wir den Torbogen verlassen, kann man uns von der Zen- trale aus sehen", sagte er. „Wenn es irgendwo Schießscharten gibt, brauchen wir uns über unsere Zukunft keine Gedanken mehr zu machen."
    „Vielleicht sollten wir nicht alle zusammen gehen", schlug Sanchon vor. „Was halten Sie davon, wenn ich den Anfang mache, Captain?"
    „Nichts", erwiderte Redhorse knapp. „Die Bunkerköpfe wissen, daß wir zu fünft sind. Sie werden warten, bis wir alle auftauchen.
    Also werden wir gleich zusammen gehen."
    Losar tätschelte seine Pistole, als sei die Waffe ein alter Freund.
    „Ich traue mir zu, jeden Bunkerkopf zu treffen - egal hinter wel- cher Deckung er sich verbirgt."
    Wenn Losar das sagte, klang es nicht überheblich - eher wie eine Feststellung. Redhorse blickte in die Gesichter seiner Begleiter. Er dachte

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