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0212 - Die Mikro-Festung

Titel: 0212 - Die Mikro-Festung
Autoren: Unbekannt
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Spuren nachgingen. Erst, als er überzeugt sein konnte, daß die Stiefelsohlen ihn nicht mehr verraten konnten, zog er die Schu- he wieder an. Auch jetzt überstürzte Redhorse nichts. Wenn man ihn entdeckte, war es immer noch früh genug für eine ziellose Flucht. Der Captain zwängte sich zwischen den Säulen hindurch.
    Unmittelbar vor ihm erhoben sich zwei schwere Maschinen. Dahin- ter sah Redhorse eine Schalttafel mit unzähligen Kontrollen. Er mußte dem Wunsch widerstehen, die Kabelstränge der Kontrollen auszureißen. Dadurch hatte er nichts gewonnen. Die Zerstörung mußte ausreichen, um die Bunkerköpfe für längere Zeit daran zu hindern, das Tal unter Beschuß zu nehmen. Dazu genügte es nicht, blindlings einige Kontrollen funktionsunfähig zu machen.
    Redhorse beherrschte die Kunst der lautlosen Fortbewegung vollendet. Nicht nur das, sein sicherer Instinkt konnte blitzschnell die Bedeutung eines Geräusches erklären, so daß er in jedem Fall zweckentsprechend reagieren konnte. Durch das Training auf der Raumakademie waren die alten Fähigkeiten seines Volkes in Red- horse wieder geweckt worden. Don Redhorse galt als tollkühner Draufgänger. Er hätte jedoch nie Offizier werden können, wenn er es nicht verstanden hätte, sein Draufgängertum nur dann einzuset- zen, wenn es angebracht war. Auch für Redhorse kam das Ein- schätzen einer Gefahr vor dem Handeln. Selbst dann, wenn er los- schlug, arbeitete sein Verstand unbeeinflußt von allen Geschehnis- sen weiter. Dabei war der Captain alles andere als gefühlsarm.
    Auch jetzt, als Redhorse zwei Bunkerköpfe neben der Stellwand auftauchen sah, wußte er im gleichen Moment, daß er abwarten mußte, bis sie sich zurückgezogen hatten, selbst auf die Gefahr hin, daß man inzwischen seine Spuren entdeckte.
    Dicht an die Rückwand einer Maschine gepreßt, wartete Redhor- se, daß die beiden Trägerkörper von ihren organischen Herren in eine andere Richtung gesteuert wurden. Die Geräusche, die bis zu Redhorse klangen, genügten ihm, um genau zu wissen, was die beiden Bunkerköpfe taten. Endlich wurde es in seiner nächsten Umgebung ruhig. Redhorse schlüpfte aus der Deckung hervor. Der Weg war frei. Es gelang dem Terraner, bis in die Mitte der Halle vorzudringen. Dann mußte er sich abermals verstecken, weil vor ihm einige Bunkerköpfe auftauchten. Er kroch unter die Boden- wanne eines Getriebeschutzes, während die Roboter in der Nähe vorbeigingen. Redhorses Gedanken beschäftigten sich mit der CREST und ihrer Besatzung. Hoffentlich beging Perry Rhodan nicht den Fehler, schon jetzt ein zweites Flugzeug auszuschicken.
    Das konnte für einige Männer den sicheren Tod bedeuten.
    Als Redhorse sein Versteck wieder verlassen konnte, erfüllte ihn neue Zuversicht. Er war überzeugt, daß er die vier anderen Män- ner bald finden würde.
    Die Vorstellung, daß die metallischen Geräusche von Aybrons Rücken herrührten, ließ Oleg Sanchon erschauern. Der Waffen- meister schien keine solche Hemmungen zu kennen, denn Sanchon hörte ihn mit sicheren Griffen arbeiten.
    „Vielleicht verraten Sie uns, was das zu bedeuten hat", knurrte Losar.
    „Sobald Sie die Platte abgenommen haben, können Sie in einen Hohlraum greifen", erklärte Aybron. „Ihre Hände werden ein klei- nes Gerät spüren. Entfernen Sie alle Anschlüsse, die in meinen Körper führen, und nehmen Sie das Ding heraus."
    Sanchon hörte Losar einen Pfiff ausstoßen.
    „Sie brauchen dieses Maschinchen zum Leben", sagte er grob.
    „Uns wird es nichts nützen."
    Aybron lachte trocken. „Sie denken, daß ich Sie verleiten will, meinem Leben ein Ende zu bereiten", stellte er fest. „Natürlich ha- 36 ben Sie recht, wenn Sie sagen, daß ich dieses Gerät benötige. Ich versichere Ihnen jedoch, daß uns der Brightor helfen wird."
    „Das Ding kann vielleicht die Tätigkeit einiger Ihrer Organe über- wachen und anregen", gab Losar zu. „Das ist aber auch alles."
    Sanchon wartete gespannt auf Aybrons Stimme. Er hatte einen Mann noch nie so teilnahmslos vom Tode sprechen hören.
    „Als Waffenmeister sollten Sie verstehen, wie ein Brightor funk- tioniert", sagte Aybron, ohne die Stimme zu erheben. „Wäre es nicht möglich, ein solches Gerät so zu bauen, daß es auch als Bombe funktioniert?"
    „Ohne weiteres", gab Losar zu. „Doch dazu sind wir außerstan- de."
    „Mein Brightor", erwiderte Aybron ruhig, „ist bereits eine Bombe."
    Diesen Worten folgte Stille. Sanchon hörte nur Losars schweres Atmen.
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