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0212 - Die Mikro-Festung

Titel: 0212 - Die Mikro-Festung
Autoren: Unbekannt
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Dasein führten, das kaum noch als Leben zu bezeichnen war. Die Bunkerköpfe waren eine schreckliche Monstrosität, eine Lebensform, die unter normalen Umständen längst ausgestorben wäre. Die Bewohner Llalags klammerten sich jedoch mit aller Macht an ihr Leben, obwohl sie dazu verdammt waren, sich von primitiven Robotern herumtragen zu lassen.
    Redhorse hatte nur noch den Wunsch, Llalag so schnell wie möglich zu verlassen. Er fror, als er sich schließlich erhob, obwohl es innerhalb des Gewölbes ebenso heiß wie in anderen Teilen der Festung war. Er wußte, daß er hier nicht bleiben durfte, denn frü- her oder später würden andere Bunkerköpfe auftauchen. Die Fra- ge, warum man ihm den Film gezeigt hatte, würde wohl unbeant- 34 wortet bleiben. Wollte man ihn, bevor man ihn seiner entsetzlichen Bestimmung übergab, noch informieren? Redhorse ahnte, daß man auch ihn verehrt hätte, wenn es den Bunkerköpfen gelungen wäre, ihn irgendwo zu konservieren. Vielleicht gehörte die Vorfüh- rung dieser Filme bereits zu der Zeremonie.
    Voller Sorge dachte der Captain an seine vier Begleiter. Er muß- te unter allen Umständen zu ihnen zurückfinden. Sie mußten ge- warnt werden, damit ihnen nicht ein Schicksal bereitet wurde, dem Redhorse nur mit knapper Not entronnen war.
    Vorerst entronnen, dachte der Captain grimmig, denn noch war er nicht in Sicherheit.
    Allmählich gewann er seine ruhige Überlegung zurück. Im Schacht war es ruhig geworden. Redhorse spürte kein Verlangen, noch einmal hinabzublicken. Er kehrte in das Gewölbe zurück. Da er nicht wußte, in welchem Teil der Festung er sich jetzt befand, mußte er sich vorsichtig bewegen, um nicht den Bunkerköpfen in die Hände zu fallen. Es war müßig, darüber nachzudenken, wohin man ihn geschleppt hatte, nachdem er ohne Bewußtsein gewesen war.
    Redhorse gelangte wieder in den Raum, in dem er erwacht war.
    Zu seiner Erleichterung fand er ihn leer. Er schloß die Tür hinter sich. Aber auch hier konnte er nicht bleiben. Er mußte versuchen, durch den anderen Eingang zu entkommen.
    Mit langen Schritten erreichte der Terraner die zweite Tür. Sie ließ sich leicht öffnen. Vorsichtig spähte Redhorse hinaus. Er blick- te in eine ausgedehnte Halle voller Maschinen. Kühle Luft schlug ihm entgegen. Nirgends gab es Spuren von Dampf oder Feuchtig- keit. Redhorse schloß daraus, daß diese Halle von besonderer Wichtigkeit war. Vielleicht hatte er die Steuerzentrale Llalags vor sich.
    Zwischen den Maschinen bewegten sich einzelne Bunkerköpfe.
    Redhorse traute sich zu, unbeobachtet auf die andere Seite zu ge- langen. Seinen wachsamen Augen blieb nichts verborgen. Über verschiedenen Anlagen hingen leuchtende Bildschirme. Eines der Geräte war so nahe, daß Redhorse deutlich eine Berglandschaft auf der Mattscheibe erkennen konnte. Das Bild wechselte. Der Captain blickte jetzt in den Talkessel, in dem auch die CREST II stand. Redhorse unterdrückte einen Ausruf, Seine Vermutung, die Befehlszentrale vor sich zu haben, schien sich zu bestätigen. Von hier aus konnten die Bunkerköpfe das Tal beobachten. Redhorse nahm an, daß von dieser Halle aus auch die Waffen bedient wur- den, mit denen man den Oldtimer abgeschossen hatte. Diese Er- kenntnis änderte die Pläne des Terraners. Er mußte es schaffen, die Raketenabschußbasen der Bunkerköpfe zu zerstören oder für einige Zeit lahmzulegen. Nur dann konnte von der CREST aus ein weiteres Flugzeug starten.
    Redhorse war kein Mann, der seine Fähigkeiten überschätzte. Er wußte, daß er allein nicht viel auszurichten vermochte. Nur zusam- men mit den anderen Männern hatte er eine Chance, sein Ziel zu erreichen. Redhorse vergewisserte sich, daß der Ausgang des Filmraumes von keinem Bunkerkopf beobachtet wurde, dann has- tete er auf zwei steil aufragende Säulen zu. Als er dort ankam und zurückblickte, mußte er feststellen, daß er einen schweren Fehler begangen hatte. Die Sohlen seiner Stiefel waren noch mit feuch- tem Schlamm bedeckt gewesen. Auf dem sauberen Boden zeich- nete sich jetzt eine deutliche Spur ab.
    Mit verkniffenem Gesicht betrachtete Redhorse die Spuren sei- ner eigenen Unvorsichtigkeit. Doch jetzt hatte er keine Zeit, sich Vorwürfe zu machen. Er mußte von hier verschwunden sein, bevor ein Bunkerkopf die Spuren entdeckte und den richtigen Schluß daraus zog.
    Schnell zog Redhorse die Stiefel aus und wischte die Sohlen an 35 seiner Hose ab. Er mußte verhindern, daß die Gegner einfach sei- nen
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