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0212 - Die Mikro-Festung

Titel: 0212 - Die Mikro-Festung
Autoren: Unbekannt
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Netz, das Redhorse gefangenhielt. Gleich darauf war der Captain frei. Er richtete sich langsam auf, um die drei Fremden nicht zu einer un- bedachten Handlung zu veranlassen. Seine Pistole war ver- schwunden, es war also sinnlos, daß er sich zur Wehr setzte.
    Die drei Roboter führten Don Redhorse aus dem Raum. Sie ge- langten in ein düsteres Gewölbe, das nur von wenigen Lampen er- hellt wurde. Redhorse vermutete, daß sie sich tief unter der Fes- tung befanden. Überall sickerte Wasser von der Decke. Die Luft war schlecht. Redhorse glaubte das Stampfen einer Maschine zu hören, vielleicht handelte es sich um eine Pumpe. Vor einem Me- tallgitter blieben die Bunkerköpfe stehen. Das Gewölbe verbreiterte sich an dieser Stelle und mündete in einen trichterförmigen Schacht. Aasgeruch schlug Redhorse entgegen. Einen fürchterli- chen Augenblick lang dachte er, daß man ihn in den Schacht sto- ßen würde, doch dann öffneten die Bunkerköpfe das Gitter und gingen vor Redhorse auf das Loch zu.
    Zögernd folgte ihnen der Captain. Sie warteten geduldig, bis er neben ihnen stand. Da ertönte ein Brüllen, das die Erde erzittern ließ. Redhorse wich halb betäubt zurück. Die Bunkerköpfe warfen sich auf den Boden und ruderten mit den Armen. Verwirrt näherte sieh Redhorse dem Schachtrand. Sein Puls jagte. Er reckte sich weit vor, um einen Blick in die Tiefe zu wagen.
    Die Bunkerköpfe gebärdeten sich wie toll. Redhorse begann zu ahnen, daß sie durch ihr Verhalten Ehrfurcht ausdrücken wollten.
    Der Captain glaubte einen bösen Traum zu erleben. Zunächst sah er nur die graue Wand auf der anderen Seite des Schachts. Dann erblickte er das Ungeheuer. Es war so gewaltig, daß der Captain nur einen Teil von ihm sah. Es lag auf dem Grund des Schachts, halb in einer grünen Flüssigkeit versunken. Für Redhorses Begriffe war es über zehn Meter groß. Es besaß vier Beine mit scharfen Krallen. Sein Fell war zum größten Teil ausgefallen, so daß die nackte Haut sichtbar wurde. In Redhorse stieg eine böse Ahnung auf. Hier hatte er den Nachfolger jenes bedauernswerten Ge- schöpfes vor sich, das er und die anderen Männer in der großen Werkhalle gesehen hatten. Nahrung für die Bunkerköpfe. Organi- sches Leben war so selten geworden, daß die Bewohner Llalags ihm beinahe mit Verehrung begegneten. Doch das hinderte sie nicht daran, zu verspeisen, was sie als Gottheit zu betrachten schienen.
    Mit einem Schlag wurde Captain Don Redhorse klar, warum man 32 ihn hier hergeführt hatte. Die Bunkerköpfe wollten leben. Und pro- teinreiche Nahrung war knapp.
    Oleg Sanchon spürte, wie sich Losars Hand beruhigend auf sei- nen Arm legte.
    „Lassen Sie die Waffe unten", raunte ihm der Waffenmeister zu.
    „Oder wollen Sie, daß man uns zusammen mit dieser Kabine in die Luft jagt?" Aus Losars Stimme klang keine Resignation. Im Gegen- teil: Sanchon spürte die Entschlossenheit des Mannes, die richtige Gelegenheit zum Zuschlagen abzuwarten.
    Einer der Bunkerköpfe kam herein und holte den Kopf, den Ay- bron auf den Boden geworfen hatte. Sanchon erwartete, jeden Au- genblick von einem Schuß getroffen zu werden.
    „Wir sitzen in der Falle", sagte er. „Die Burschen haben allen Grund, uns unsanft zu behandeln."
    In Losars großporigem Gesicht war keine Regung zu erkennen.
    Auch dann nicht, als ein weiterer Gegner hereinkam und ihnen die Pistolen abnahm.
    Schließlich machte man ihnen klar, daß sie den kleinen Raum verlassen sollten. Als sie aus der Kabine gingen, stellten sie fest, daß sich mindestens dreißig Bunkerköpfe versammelt hatten. Die Roboter waren ausnahmslos bewaffnet.
    Sanchon bemerkte, daß Losars Beinwunde wieder blutete. Der Waffenmeister zog das verletzte Bein etwas nach, doch er gab durch nichts zu erkennen, daß er Schmerzen hatte.
    Die Menge der Bunkerköpfe bildete eine Gasse. Den drei Terra- nern blieb nichts anderes übrig, als weiterzugehen. Als Sanchon zurückblickte, sah er, daß ihnen drei Bunkerköpfe folgten. Die Waf- fen der Gegner waren drohend auf die Rücken der Raumfahrer ge- richtet.
    Sie kamen an einer Reihe von Maschinen vorbei. Hier war der Dampf nicht so dicht. Sanchon konnte erkennen, daß sie sich einer Wand näherten. Die drei Bunkerköpfe überließen es den Terra- nern, das Tempo zu bestimmen. Sie erreichten die Wand und gin- gen einige Zeit daran entlang. Als sie vor einer Tür ankamen, muß- ten sie anhalten. Der Eingang wurde von einem Bunkerkopf geöff- net, dann stieß man sie in einen
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