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0212 - Die Mikro-Festung

Titel: 0212 - Die Mikro-Festung
Autoren: Unbekannt
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müssen Sie schnell sein."
    Gleich darauf hörte Sanchon den Astronomen aufstöhnen. Losar fluchte wild.
    „Haben Sie das Ding?" fragte Aybron mit verzerrter Stimme.
    „Ja", brummte Losar. „Ich wünschte, ich hätte es nicht getan."
    „Bringen Sie es zum Eingang", sagte Aybron. „Sie müssen die beiden oberen Kabelenden mit den unteren verbinden. An einer Seite des Brightors ist eine kleine Taste. Drücken Sie sie nach un- ten. Die Explosion wird fünf Sekunden später erfolgen."
    „Wie hätten Sie die Taste erreichen wollen?" erkundigte sich Lo- sar.
    Aybron versuchte ein Lachen. Er mußte fürchterliche Schmerzen haben.
    „Eine bestimmte Bewegung mit einem Rückenmuskel und ..."
    Lope Losar ging zum Eingang. Sanchon zog sich in den äußers- ten Winkel des Raumes zurück. Da die Decke hoch über ihnen war, hoffte er, daß der Luftdruck nicht zu stark sein würde.
    „Verwechseln Sie die Kabel nicht", mahnte Aybron. Schwerfällig kam er zu Sanchon und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand.
    Lope Losar benötigte nur wenige Minuten. Im gleichen Augen- blick, da Sanchon ihn vom Eingang wegrennen hörte, begann der Techniker im stillen zu zählen.
    Eins, dachte er. Zwei, drei...
    Into Belchman, einer der medizinischen Assistenten aus der Bordklinik der CREST II, lag in einem offenen Metallkasten. Red- horse sah sofort, daß der Mediziner tot war. Der Captain war so plötzlich auf den Toten gestoßen, daß er fast einen Schrei ausge- 38 stoßen hätte. Der Kasten mit Belchman stand vor einer riesigen Maschine, hinter der Redhorse hervorgekommen war.
    Stumm stand der Captain vor Belchman. Im Augenblick hatte er die Bunkerköpfe vergessen. Er zweifelte nicht daran, daß man Belchman erst nach seinem Tode hierher gebracht hatte. Der Raumfahrer war an anderer Stelle gestorben. Wo, das wußte nie- mand.
    Redhorse hob den Kopf. Er erwartete unbewußt, irgendwo in der Nähe seine anderen Begleiter zu sehen, ebenfalls erschossen. Es war unmöglich, Belchman aus dem Kasten zu holen und ihn ir- gendwo zu beerdigen.
    Ich habe ihn ausgesucht, dachte Redhorse bekümmert.
    Gleichzeitig sagte er sich, daß ein anderer hier liegen würde, wenn er an Belchmans Stelle einen anderen Mann für den Testflug ausgewählt hätte. In solchen Augenblicken empfand Redhorse die Verantwortung eines Offiziers stets als drückende Last.
    Er löste seinen Blick von dem Toten.
    Don Redhorse war jetzt nur noch wenige Meter von einem großen Tor entfernt, das den Hauptzugang zu der Halle bildete.
    Wenn er sich orientieren wollte, mußte er zunächst einmal ins Freie. In keinem der Gebäude, die Redhorse bisher gesehen hatte, befanden sich Fenster. Redhorse glaubte zu wissen, daß die Bun- kerköpfe aus unbekannten Gründen nur sehr ungern mit Tages- licht in Berührung kamen. Vielleicht waren sie so empfindlich, daß ihnen die Strahlung der drei gelben Sonnen schadete.
    Unangefochten kam Redhorse neben dem Haupttor an. Es war verschlossen. Redhorse beabsichtigte nicht, es zu öffnen, denn das hätte mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer sofortigen Verfol- gung geführt. Als er noch in der Mitte der Halle gestanden hatte, war das Tor einmal aufgeglitten. Redhorse rechnete fest damit, daß sich dieser Vorgang in regelmäßigen Abständen wiederholen würde. Eine solche Gelegenheit mußte er benutzen, um die Halle zu verlassen.
    Vorerst jedoch blieb ihm nichts anderes übrig, als sich unmittel- bar neben dem Eingang zu verstecken.
    Der Brightor detonierte in einem grellen Lichtblitz. Die Gewalt der Explosion ließ Sanchon taumeln. Er hatte den Eindruck, daß das gesamte Gebäude über ihnen zusammenbrach. Die Tür flog nach draußen. Im Licht, das jetzt hereinfiel, wirbelte dichter Staub.
    Sanchon war vollkommen betäubt. Hustend begann er sich auf den Eingang zuzubewegen. Plötzlich verdunkelte sich die gewalt- sam geschaffene Öffnung. Sanchon begriff nur langsam, daß es Losars breite Gestalt war, die sich vor ihn geschoben hatte. Vor ih- nen lagen verstreut die Trümmer der Tür. Lope Losar kletterte ohne Zögern darüber hinweg. Sanchon blickte zurück und sah Zantos Aybron dicht hinter sich. Das Gesicht des Astronomen wirk- te im einfallenden Licht geisterhaft bleich, der Staub schien einen Schleier davor zu bilden.
    Das erste, was er wieder hören konnte, war das Knistern von Flammen und Losars ungeduldige Stimme, die von außerhalb des Loches kam.
    „Kommen Sie endlich heraus, Sanchon!"
    Sanchon griff hinter sich und fand Aybrons
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