Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0212 - Die Mikro-Festung

Titel: 0212 - Die Mikro-Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Hand. Er schob den Astronomen vor sich aus dem raucherfüllten Raum. Beinahe dank- bar registrierte er, daß Aybron das Loch in seinem Rücken mit den Kleidern wieder verdeckt hatte. Als er durch die herausgespengte Öffnung kroch, rieselte Mörtel auf ihn herab. Hinter ihm polterten einige Steine auf den Boden. Ein Teil der Trümmer war nach drau- ßen gefallen.
    Lope Losar bestimmte die Richtung, die sie einschlugen. Jeden Augenblick mußten Bunkerköpfe eintreffen, um nach der Ursache 39 der Explosion zu suchen. Sanchon nahm an, daß sie jetzt keine Gnade mehr erwarten durften.
    Losar führte sie zwischen zwei Reihen plump aussehender Ma- schinen hindurch. Die Dampfschwaden aus dem großen Behälter drangen bis hierher. Sanchon atmete auf, als sie in einen schma- len Seitengang eindrangen, der nicht danach aussah, als würde man ihn häufig benutzen.
    Aybron litt unter Atemnot. Sanchon sah deutlich, daß der Astro- nom keuchend nach Atem rang. Der Verlust des Brightors begann bereits Folgen zu zeigen. Sanchon fragte sich, ob Aybron die Wahrheit gesprochen hatte, als er versichert hatte, den Zeitpunkt nicht zu kennen, da das Fehlen des Brightors zu ernsthaften Schwierigkeiten führen würde.
    Der Gang machte einen scharfen Knick. Gleich darauf sah Sanchon Tageslicht durch ein offenes Tor hereinfallen. Sie konn- ten in einen Hof der Festung sehen. Losar hob warnend den Arm.
    „Warten Sie hier!" sagte er leise. „Ich werde mich erst einmal um- sehen, bevor wir den Gang verlassen."
    Nachdem Aybron durch den Verlust des Brightors geschwächt war, hatte Lope Losar die Führungsrolle übernommen. Der Waf- fenmeister ging bis zum Tor. Dort blickte er sich um und trat in den Hof hinaus. Aybron lehnte sich gegen die Wand. Sanchon betrach- tete ihn mitfühlend.
    „Werden Sie noch einige Zeit durchhalten?" fragte er.
    „Natürlich", erwiderte Aybron. „Ich muß mich nur darauf umstel- len."
    Die Silhouette von Losars massigem Körper zeichnete sich wie- der im hellen Rechteck des Tores ab. Er winkte den beiden ande- ren Männern zu. Sanchon und Aybron setzten sich in Bewegung.
    Der Techniker war froh, daß sie wieder ins Freie gelangten.
    Lope Losar erwartete sie neben dem Eingang.
    „Wir befinden uns jetzt auf der anderen Seite des Gebäudes", sagte er. „Dort drüben liegt die Außenmauer der Festung. Sie ist zu hoch, als daß wir sie übersteigen könnten. Wir müssen an jene Stelle zurück, an der man uns hereingebracht hat."
    Sanchon nickte und schaute sich im Hof um. Er konnte die Au- ßenmauer bis zu einem Eckturm verfolgen. Der Hof war T-förmig angelegt. Die drei Männer befanden sich im unteren Bereich.
    „Wir müssen versuchen, durch die Hecken zu kriechen, die zwi- schen der Außenmauer und diesem Gebäude wachsen", erklärte Losar und zeigte in die entgegengesetzte Richtung des Eckturms.
    „Dann müßten wir den Weg erreichen, über den wir uns diesem Bauwerk genähert haben."
    Skeptisch schaute Sanchon zu den Hecken. Sie waren so dicht, daß man nicht hindurchblicken konnte. Die verkrüppelten Wurzeln waren ineinander verschlungen. Losar schien an Sanchons Ge- sichtsausdruck die Gedanken des Technikers zu erkennen.
    „Wir müssen eine Stelle finden, wo die Büsche weniger dicht ste- hen", verteidigte er seinen Plan. „In der Nähe des Eckturms haben wir keine Chance zum Durchkommen - und in das Gebäude wird keiner von uns zurückkehren wollen, solange wir keine Waffen ha- ben."
    „Sie haben recht, Waffenmeister", sagte Aybron. „Es gibt nur die- sen Weg."
    Als sie bei den Hecken ankamen, stellte Sanchon fest, daß die einzelnen Äste von Dornen übersät waren. Er folgte Losar, der ge- bückt neben den Büchsen entlangging, um eine Stelle zu finden, wo sie durchschlüpfen konnten. Endlich blieb der Waffenmeister stehen.
    „Hier", sagte er knapp.
    Sanchon blickte sich nach Aybron um, doch der Astronom war verschwunden. Losar bemerkte es im gleichen Augenblick.
    40 „Aybron ist weg!" rief er aufgeregt. „Was hat das zu bedeuten?"
    „Die Bunkerköpfe", vermutete Sanchon.
    Ärgerlich schüttelte Losar den Kopf. „Nein, sie hätten uns alle drei angegriffen. Der Bursche hat sich einen verrückten Plan aus- gedacht und ist in das Gebäude zurückgekehrt."
    Sanchon biß sich auf die Unterlippe. Jetzt war er froh darüber, daß Lope Losar der Mann war, der die Entscheidungen traf.
    „Werden wir ihm folgen?" fragte er den Waffenmeister.
    Zum erstenmal schien Losar ratlos zu sein. Seine Augen ver-

Weitere Kostenlose Bücher