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0212 - Die Mikro-Festung

Titel: 0212 - Die Mikro-Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Spielzeugburg er- scheinen mußte. Sofort unterdrückte der Offizier diese Gedanken, denn er wußte, daß sie früher oder später zum Irrsinn führen muß- ten.
    Für Redhorses Begriffe landeten sie ungefähr sieben Kilometer von der Festung entfernt. Der Captain zweifelte nicht daran, daß das Flugzeug von den Bewohnern dieser Bergstadt abgeschossen worden war.
    Die Oberfläche kam näher. Redhorse sah, daß man sie bereits erwartete. Einige Dutzend fremdartig aussehende Roboter mit auf- fallend großen Köpfen hatten sich unter der vermutlichen Landes- telle versammelt.
    Losar, der den Boden zuerst erreichte, wurde von den unheimli- chen Gestalten sofort umringt. Redhorse atmete auf, als er erkann- te, daß der Waffenmeister vernünftig genug war, keinen Wider- stand zu leisten.
    Lope Losar wurde in die Mitte genommen und davongeführt.
    Sein Fallschirm mit dem Sitz blieben unbeachtet zwischen den Fel- sen zurück. Belchman, Sanchon und Aybron erlitten das gleiche Schicksal.
    Redhorse versuchte erst gar nicht, durch Ziehen an den Leinen die Richtung zu ändern. Es gab zu viele Roboter, als daß er ihnen hätte entgehen können.
    Als er noch zwanzig Meter über dem Boden schwebte, liefen sie bereits auf die Stelle zu, wo er niedergehen würde. Jetzt konnte Redhorse die Roboter aus der Nähe betrachten. Sie besaßen zwei kurze Beine mit einem verdickten Kugelgelenk, die in einen ovalen Unterkörper übergingen. Dieser lief konisch nach oben zu, fast bis zum Halsansatz, wo er sich wieder verbreitete, um den großen Kopf stützen zu können. Die Köpfe der Roboter machten einen 10 komplizierten Eindruck - ganz im Gegensatz zu den Körpern. Eine Unzahl von Linsen, Antennen und seltsam geformten Öffnungen bedeckten die Schädel.
    Die Roboter bewegten sich schwerfällig, wesentlich langsamer als ein Mensch. Auch sie, ebenso wie die Festung, waren wahr- scheinlich vor undenklichen Zeiten dem Verkleinerungsprozeß zum Opfer gefallen.
    Redhorse prallte auf den Boden. Er kam sofort auf die Beine.
    Sieben Roboter hatten ihn umstellt. Der Captain sah, daß die Ro- boterschädel in einer Art Halsmulde sorgfältig gelagert waren.
    Redhorse folgerte daraus eine große Stoßempfindlichkeit der Schädel. Wahrscheinlich sollten durch diese Vorsichtsmaßnahmen die Erschütterungen abgefangen werden, wenn die Roboter sich durch das unebene Berggelände bewegten.
    Zu seinem Erstaunen nahm ihm niemand die Waffe ab. Weit vor sich sah er seine Begleiter inmitten einer Robotergruppe der Fes- tung entgegenmarschieren.
    Redhorse fragte sich, ob er dort die eigentlichen Herren der Stadt sehen würde, oder ob er nur die vollmechanisierten Überreste ei- ner längst ausgestorbenen Zivilisation entdecken würde. Zwischen den Robotern schien es eine lautlose Verständigung zu geben.
    Zwei der Fremden nahmen den Captain in die Mitte und dirigierten ihn sanft aber unmißverständlich den Berg hinauf. Ein dritter blieb unmittelbar hinter Redhorse, während die anderen schweigend da- vongingen.
    Der Cheyenne dachte nicht darüber nach, was man mit ihnen vorhatte. Es war unwahrscheinlich, daß man sie töten würde, denn das hätte man gleich an der Absprungstelle tun können. Die Tatsa- che, daß die Festung nicht so weit von der CREST II entfernt war, daß das Raumschiff für ihn und seine Begleiter unerreichbar gewe- sen wäre, gab ihm die Zuversicht, daß es ihnen gelingen würde, sich irgendwie zu befreien.
    Redhorse hoffte, daß er bald wieder mit den anderen Männern zusammen sein konnte. Er beglückwünschte sich dazu, daß er sei- ne Begleiter sorgfältig ausgewählt hatte. Keiner der vier Raumfah- rer würde in einer solchen Situation die Nerven verlieren. Bisher hatten sie sich alle so verhalten, wie es Redhorse erwartet hatte.
    Keiner hatte bei der Gefangennahme durchgedreht und geschos- sen.
    Der Weg, den die Roboter einschlugen, war steil und beschwer- lich. Sie mußten ständig zerklüftete Schluchten umgehen oder Bo- denspalten ausweichen. Bald hatte Redhorse herausgefunden, daß dies für ihn wesentlich einfacher war als für seine Wächter.
    Wenn einer der Maschinen strauchelte, so versuchte sie immer, den Kopf vor Schaden zu bewahren.
    Die Festung war - immer vom Standpunkt eines Mannes, der noch nicht einmal zwei Millimeter groß war - etwa hundert Meter lang, aber nur halb so breit.
    Jetzt erkannte Redhorse, warum man von der CREST aus die Stadt nicht hatte sehen können. Das Raumschiff stand zu dicht an den nördlichen

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