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0212 - Satans siebter Finger

0212 - Satans siebter Finger

Titel: 0212 - Satans siebter Finger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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sich auf und ließ sich von dem Altarstein fallen. Sie sah, wie der steinerne Halter mit seinen Kerzen Flammen in die Höhe sprühte. Und sie sah, wie der Unheimliche mit der Schuppenhand herumruckte.
    Seine Hand zuckte vor. Deutlich wie nie zuvor sah Nicole die Schuppenklaue. Sie hörte eine Frau schreien und merkte nicht, daß es ihr eigener Schrei war.
    Der siebte Finger wurde aktiv und griff ins Geschehen ein!
    ***
    Zamorra hörte das häßliche Zischen und sah das schwarze Leuchten, einen Effekt, für den es keine Erklärung gab. Schwarze Helligkeit durfte es nicht geben - aber es gab im Zusammenhang mit den Meeghs sehr viel, was es nicht geben durfte, was sich dem menschlichen Verstand entzog.
    Er ließ sich endgültig fallen und rollte sich sofort zur Seite. Dort, wo er gerade noch gewesen war, schlug ein zweiter Strahl ein. Der Steinboden verfärbte sich, und Zamorra sah das Schwarzglühende, das auch nach ihm greifen wollte. Aber er hielt den Blaster richtig zwischen den Fingern!
    Noch während er den Arm herumschwenkte, drückte er den Kontakt.
    Auf seine Angreifer brauchte er nicht die gleiche Rücksicht zu nehmen wie auf Sara Moon, denn sie waren ja längst schon tot, harrten nur noch ihrer Erlösung. Und sein Schwarzlichtstrahl wanderte über die Höhlendecke, ließ sie aufleuchten und Energieschauer zu Boden senden, und schlug mitten in den Angreifern ein.
    Sie schrien nicht.
    Sie taten Zamorra den unendlichen Gefallen, sich schweigend aufzulösen, wo die schwarze Energie sie traf. Er nahm den Zeigefinger nicht mehr vom Strahl-Kontakt und ließ den Blaster arbeiten, bis es von den Cyborgs keine Gefahr mehr für ihn gab.
    Er wunderte sich nicht einmal darüber, daß diese fremde Waffe so gut in seine Hand paßte. Auf meegh’sche Gliedmaßen ließen sich keine Rückschlüsse ziehen, weil die Meeghs einen Teil ihrer Technik und Form von einer anderen nichtirdischen Rasse übernommen hatte, den Chibb. Und sie besaßen menschliche Extremitäten.
    Wie kann ich in dieser Lage daran denken? fragte er sich und schnellte sich wieder empor. Kaum wollten seine Muskeln ihm gehorchen, aber er zwang sie dazu.
    Hinein in den Raum mit den flammenspeienden Kerzen!
    Da lag Nicole neben dem Stein, und vor ihr stand der Unheimliche!
    Die Hand ausgestreckt, die Finger gespreizt!
    Und der siebte, der letzte Finger, flammte auf - »Halt!« brüllte Zamorra und löste den Blaster erneut aus.
    ***
    Der Teuflische erstarrte.
    Der schwarze Strahl traf den Finger, die Hand, hüllte sie in flackernde, schwarze Energie. Dann zuckte es auf und versprühte Funken nach allen Seiten - und erlosch.
    Nicoles Schrei ebbte ab.
    Der Blitz aus des Satans siebtem Finger erreichte sie nicht mehr. Sie wurde nicht durchscheinend wie die anderen, aber fassungslos starrte sie noch den Unheimlichen und Zamorra an.
    Zamorra stand aufrecht im Eingang zur Opferhöhle.
    Langsam, ganz langsam drehte der Unheimliche sich um. Drehte sich zu Zamorra. Und der Meister des Übersinnlichen zögerte keine Sekunde.
    Er brauchte dem Dämon nicht in den Rücken zu schießen. Der MÄCHTIGE kam ihm entgegen, und Zamorra wußte, daß er ihn vernichten mußte.
    Er drückte ab.
    Der schwarze Strahl fuhr in den Körper des Unheimlichen.
    Verschwand darin.
    Und der Unheimliche sah Zamorra an. Tat nichts, bewegte sich nicht.
    Zamorras Augen weiteten sich.
    Was war es, was sich unter der Kapuze verbarg?
    Kein Gesicht. Aber auch kein Nichts, keine schwarze Höhle, kein Loch in der Welt.
    Es war schlimmer. Viel schlimmer, als Zamorra es sich vorgestellt hatte, und er versuchte die Augen zu schließen, sich abzuwenden.
    Es gelang ihm nicht.
    Er glaubte in dieses Etwas unter der Kapuze zu stürzen, magisch angezogen. Er glaubte, in die Ewigkeit zu stürzen. Ein ganzes Universum funkelte ihm entgegen, wollte ihn verschlingen mit der Unendlichkeit, mit den Abertausenden von Welten, Sonnen, Sternen, Galaxien! Billiarden von Lichtjahren tief ragte diese Ewigkeit, und in Zukunft und Vergangenheit zugleich.
    Alles war darin vertreten, und dieses Alles sprang Zamorra an und wollte ihm den Verstand rauben.
    »Nein!« schrie er auf, riß die Hände empor und preßte sie vor die Augen, aber durch diese Hände hindurch mußte er immer noch die Ewigkeit und die Zeit sehen! Ein Universum, das ihn verschlingen und zerstören wollte.
    Der MÄCHTIGE…
    Zamorra begriff, warum diese Wesen so MÄCHTIGE waren…
    Und so böse…
    Und dann begriff er nichts mehr.
    Und dann flog vor ihm das

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