0213 - Giganten am Südpol
Sir?"
„Ich finde, wir theoretisieren zu viel. Helfen Sie mir hoch. Wir müssen Ausschau nach dem Chef halten. Er sollte jeden Augenblick hier eintreffen. '" Sergeant Kimash nickte. Indem er Orson stützte, stiegen sie den nächsten Hügel hinauf.
Das hätten sie lieber noch nicht tun sollen.
Als sie gerade oben angekommen waren, begannen die Sirenen der Südpolstation ihr durchdringendes Geheul. Die beiden Männer erschauderten. Dann flammte am Horizont der gewaltigste Schutzschirm auf den sie in ihrem Leben gesehen hatten. Doch von Perry Rhodan und dem Einsatzkommando war noch nichts zu erblicken.
Orsy Orson und Sergeant Kimash wurden von der Druckwelle des Schutzschirmes völlig überrascht.
Als sie wieder zu sich kamen, lagen sie, bis zu den Hüften mit schwarzer Asche und heißem Sand bedeckt, unter dem verwehten Fahrgestell eines Flugzeuges. Es roch nach Treibstoff und angesengtem Gummi und nach beißendem Rauch.
Zwei hustende, rauchgeschwärzte Monteure halfen ihnen aus ihrer unbequemen Lage heraus.
„Wird auch Zeit!" brummte Orson. „Langsam wurde es uns ungemütlich." Abrupt wechselte er das Thema. „Was ist mit den Maschinen?"
„Zwei Versorgungsflugzeuge sind... „, begann einer der Leute.
Orson winkte ab.
„Was interessieren uns die Versorgungsflugzeuge! Ich will wissen, was mit den fünf Maschinen ist, die uns zurückbringen sollen!"
„Eine Maschine hat sich auf die Seite gelegt, Sir. Wir konnten sie jedoch wieder aufrichten. Aber bei allen sind die Fahrgestelle mehr oder weniger unter Sandwehen begraben. Ein Start dürfte einige Schwierigkeiten mit sich bringen."
Leutnant Orson runzelte die Stirn.
„Ihr Sprechfunkgerät!" Er streckte die Hand aus. „Meines ist voll Sand. Schnell, schnell!" Er griff hastig zu und schaltete das Batteriegerät ein. „Leutnant Orson an Piloten! Lassen Sie die Maschinen so lange hin- und herrollen, bis die Räder frei sind.
Danach heben sie einen Meter ab, aber nicht höher. Wenn der Chef zurückkommt, wird es um Sekunden gehen fürchte ich.
Denken Sie daran. Ende!"
„So!" sagte er zu den anderen. „Und wir gehen jetzt dem Chef entgegen. Vielleicht braucht jemand Hilfe!"
„Schon erledigt!" dröhnte Tolots Donnerstimme über den Hügel.
„Los, spornen Sie Ihre Piloten an, Orson. Die anderen kommen dicht hinter mir!"
Orsons saftiger Fluch mischte sich mit dem Tosen der anlaufenden Zweikreis-Triebwerke.
Es war Anatol Kyöfy gewesen, der sie mit bloßen Händen aus dem Sand gescharrt hatte.
Icho Tolot, der fünf Minuten später auftauchte, weil er sie viel weiter vorn gesucht hatte, wäre wahrscheinlich zu spät gekommen.
Als ihr Atem wieder regelmäßiger geworden war und sie den geschluckten Sand und Staub ausgehustet hatten, konnten Rhodan, Atlan und Eyseman den Rückzug wieder auf eigenen Füßen fortsetzen. Bis dahin hatte Tolot sie tragen müssen. Der Haluter sprach von Wahnsinn, vom Unterschätzen der Gefahr und von lahmen Terranern. Offensichtlich war er äußerst beunruhigt.
Rhodan wurde unwillkürlich von der Nervosität des Haluters angesteckt, obwohl bis jetzt von der Station noch keinerlei Offensivwaffen eingesetzt worden waren. Den Schutzschirm, nachdem er einmal stand, konnte man nur als passives Verteidigungsmittel betrachten.
Im ersten Augenblick nach dem Überschreiten des Hügels, der bisher die Sicht auf die wartenden Maschinen genommen hatte, erschrak Rhodan. Er sah das Skelett einer allmählich ausglühenden Maschine und eine mittendurch gebrochene zweite Maschine.
Glücklicherweise entdeckte er sofort danach die mit laufenden Triebwerken hin und herrollenden fünf wichtigsten Flugzeuge. Icho Tolot hatte bereits damit begonnen, die einzeln zurückkehrenden Männer des Einsatzkommandos auf die fünf Maschinen aufzuteilen.
Rhodan lief auf Leutnant Orson zu, der mit verbundener Schulter neben Tolot stand. „Alles klar bei Ihnen, Orson?"
„Jawohl, Sir. Nur etwas ungemütlich wurde es. '"
„Sagen Sie ihm", grollte Tolot, „er soll das Rollen der Maschinen unterlassen. Wir vergeuden nur kostbare Zeit damit."
„Die Fahrgestelle sind verschüttet worden!" rechtfertigte Orson sich empört. „Wenn wir starten, ohne daß sie freigelegt sind, verlieren wir womöglich einige Räder!"
„Als ob es darauf ankäme!" Tolot blickte immer wieder in den schwarzblauen Himmel, als erwarte er von dort etwas. „Notfalls fliegen wir eben auch ohne die Fahrgestelle ab."
„Tun Sie, was Tolot sagt!" befahl Rhodan dem Leutnant.
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