0214 - Der Kampf um die Pyramiden
Offensichtlich kann er es sich nicht leisten, Kahalo einfach zu zerstören sonst hätte er nicht zuerst die Bigheads auszuschalten brauchen. Ich nehme an, daß er das Sechseck für den eigenen Rückzug braucht nachdem er die Einrichtungen derart umgepolt hat, daß sie für uns wertlos sind."
Er nahm sich Zeit, die drei Offiziere der Reihe nach anzusehen.
Es mußte ihm von den Augen abzulesen sein, was er auf der Zunge hatte, Jede Bewegung erstarb, und lähmende Stille legte sich über den kleinen Raum.
„Wir müssen das verhindern", fuhr Ferro fort. „Es tut mir leid, daß ich Sie in eine solche prekäre Lage brachte - aber jedermann muß einsehen, daß uns nur noch eine Möglichkeit bleibt: Angreifen, angreifen und noch einmal angreifen."
Die Lage war klar. Es gab keinen Widerspruch. Ferro Kraysch war der ranghöchste Offizier - und außerdem der einzige, der Erfahrung in der Kampftechnik des Gegners hatte. Seine Vorschläge wurden fast ohne Diskussion angenommen. Die Streitmacht des Gegners bestand im Augenblick aus neunzehn Bleistift-Schiffen. Was aus dem zwanzigsten geworden war, das die erste Transformsalve der MOHIKAN angeschlagen hatte, wußte niemand. Ferro war dafür, mit der HORVE und der MOHIKAN durch leichtes Geplänkel die Aufmerksamkeit des Gegners auf eine bestimmte Stelle zu richten, und mit den beiden anderen Schiffen dann von völlig unerwarteter Seite her anzugreifen.
Die Reparaturen der MOHIKAN nahmen eine ganze Stunde in Anspruch. Danach war das Innere des Schiffes zwar immer noch einer Rumpelkammer ähnlicher als einem terranischen Raumschiff, aber das Fahrzeug war voll gefechts- und manövrierfähig. Ferro Kraysch zögerte nicht, seinen Plan in die Wirklichkeit umzusetzen. Es gelang der MOHIKAN und der HORVE tatsächlich, die Aufmerksamkeit des Gegners durch eine Finte soweit zu erregen, daß er mehr als die Hälfte seiner Streitmacht an der Stelle zusammenzog, an der der Angriff der beiden terranischen Einheiten erwartet wurde. Nach Ferros Rechnung befanden sich auf der abgewandten Seite des Planeten nur noch sieben Bleistiftschiffe. Die SCOTT und die HALON hatten Kahalo inzwischen in weitem Bogen umgangen und griffen auf Ferros Signal hin blitzartig an.
Das Resultat war beeindruckend. Unter dem massierten Feuer der beiden Schlachtkreuzer lösten sich zwei gegnerische Einheiten in glühende Gase auf. Die SCOTT und HALON waren schon längst wieder in der Finsternis des Weltalls verschwunden, als der Feind sich von der Überraschung zu erholen begann.
So imposant jedoch dieser Erfolg war, die Terraner wurden bald gezwungen einzusehen, daß es ihr einziger bleiben würde. Der Gegner änderte seine Taktik. Anstatt untätig auf weitere Angriffe zu warten, ging er selbst zur Offensive über. Die Bleistiftschiffe entwickelten eine erstaunliche Beschleunigung, und ehe die MOHIKAN und die HORVE sich noch in Sicherheit bringen konnten, fanden sie sich im Kreuzfeuer von sechs Feindeinheiten.
Allerdings erkannten die SCOTT und die HALON die Lage richtig, änderten sofort den Kurs und stießen mitten in das Getümmel der kämpfenden Schiffe hinein, wobei sie weitere fünf Feindeinheiten hinter sich herzogen. Die Transformsalven der beiden Schlachtkreuzer packten den Gegner von der Flanke her und vernichteten ein weiteres Bleistiftschiff. Der Feuerhagel, der auf die MOHIKAN und HORVE niederging, wurde sekundenlang unterbrochen. Ferro Kraysch benutzte die Augenblicke der Verwirrung, um sein Schiff in Sicherheit zu bringen. Der Kommandant der HORVE folgte seinem Beispiel auf der Stelle.
HALON und SCOTT brachten es ebenfalls fertig, sich vom Feind zu lösen. In breiter Front drangen die vier terranischen Schiffe in die äußeren Regionen des Planetensystems vor. Der Gegner setzte zur Verfolgung an. Etwa zehn Astronomische Einheiten von Kahalo entfernt verlor er jedoch das Interesse an der Jagd und schwenkte ab. Ferro Kraysch versammelte seine kleine Streitmacht hoch über der Ebene der Planetenbahnen, etwa vier Milliarden Kilometer von Kahalo entfernt. Er stellte eine Hyperkomverbindung mit den drei Schlachtkreuzern her und erklärte den Kommandanten: „Das war erst der Anfang. Lassen Sie die dringendsten Reparaturen durchführen. In einer Stunde greifen wir wieder an."
„Wie fühlen Sie sich?" fragte Richard.
Earl Rifkin sagte kläglich: „Miserabel. Aber ich kann auf meinen zwei Füßen stehen - und gehen, wenn's sein muß."
Richard nickte.
„Muß sein. Wir nützen die Nacht aus, um so
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