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0214 - Der Kampf um die Pyramiden

Titel: 0214 - Der Kampf um die Pyramiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dicht wie möglich an die Pyramiden heranzukommen."
    Doc Kimble hatte bis jetzt in den Trümmern herumgesucht. Jetzt richtete er sich plötzlich auf und blieb steif stehen.
    „Hören Sie...", flüsterte er.
    Richard hörte. Von irgendwoher kam ein merkwürdiges Geräusch, ein hohles Sausen und Brummen wie von einem Luftzug, der durch eine lange Röhre strich. Richard stieß Doc beiseite und hastete den schrägen Boden hinauf zum Ausgang. Er rutschte mehr, als daß er stieg, zur A-Schleuse hinunter. Durch das aufgesprengte Schott schlug ihm warme Luft entgegen. Das merkwürdige Geräusch war schwacher geworden, aber immer noch deutlich zu hören. In großer Hohe bemerkte Richard einen schwachen, verwaschenen Lichtschimmer, der sich mit beachtlicher Geschwindigkeit nach Norden bewegte. Über den Pyramiden schien er rasch an Höhe zu verlieren. Es sah fast so aus, als stürzte er ab. Richard verfolgte seinen Flug in atemloser Spannung, bis er hinter dem Horizont verschwand. Er stand noch unter dem offenen Schott, als im Norden der Himmel zu glühen begann. Fontänen bunten Lichts schossen in die Höhe. Der dünne rote Strahl, der schon seit Stunden von den Pyramiden aufstieg, verschwand in einer Explosion zuckender Helligkeit. Richard riß die Hände vor die Augen, um sie zu schützen. Er sah, wie ein feuriger Ball sich scheinbar vom Boden löste und mit unglaublicher Geschwindigkeit in den Himmel hinaufschoß. Wenige Sekunden später war er in der Höhe verschwunden, und die Szene war wieder ruhig und finster wie zuvor. Nur der rote Lichtstrahl über den Pyramiden durchbrach die Dunkelheit der Nacht.
    Richard wußte nicht, was er von dem Vorgang halten sollte. Das schwache Licht, das er gesehen hatte, schien von einem Flugkörper zu stammen. Es gab nicht viel Anhaltspunkte, aber das Fahrzeug mußte auf jeden Fall kleiner gewesen sein als eines der feindlichen Bleistiftschiffe. Ein terranisches Fahrzeug konnte es nicht gewesen sein, dazu war das Triebwerksgeräusch zu fremdartig. Was also war es dann?
    Eine harte Bö fegte plötzlich durch das Schott. Sie kam so unerwartet, daß Richard den Halt verlor und den schrägen Schleusenboden hinunterrollte. Als er sich wieder aufrichtete, sah er das feindliche Schiff.
    Es stand still in der Luft, nicht weiter als zwei oder drei Kilometer entfernt und etwa dreihundert Meter hoch. Es war ein riesiges Gebilde und schien von innen heraus zu glühen. Mit offenem Mund schaute Richard es an. Ohne zu begreifen, was er sah, beobachtete er, wie die Umrisse des Raumriesen sich aufzulösen schienen. Es war, als verflüssigte sich die Schiffshülle. Bug und Heckende sanken im Bogen herunter, und Ströme gelben Feuers ergossen sich träge in die Tiefe. Sie erloschen, bevor sie den Boden berührten. Das Feuer schien die Substanz des Schiffes zu verzehren. Es schrumpfte zusammen, und als es nur mehr die scheinbare Größe eines Fingers hatte, verging der Rest in einer lautlosen Explosion, die einen blendend hellen Funkenregen nach allen Richtungen vergoß.
    In der Schleuse war es heiß geworden. Richard trocknete sich die schweißnasse Stirn ab. Die Hitze war der beste Beweis dafür, daß er nicht geträumt hatte. Dort draußen war soeben ein feindliches Raumschiff vernichtet worden.
    Richard wußte nicht, daß es sich um dasselbe Fahrzeug handelte, das Ferro Kraysch bei seinem allerersten Angriff angeschossen hatte. Aber auf den Rest der Zusammenhänge konnte er sich einen recht guten Reim machen. Der seltsame Lichtnebel, den er beobachtet hatte, mußte ein Beiboot des gegnerischen Raumers gewesen sein. Die Mannschaft hatte sich in Sicherheit gebracht. Die Lichtexplosion über den Pyramiden war etwas schwerer zu deuten. Hatte das Boot aus Versehen die Todeszone berührt und war vernichtet worden? Das klang nicht besonders wahrscheinlich. Nach allem, was man wußte, hatte der Gegner selbst das Pyramidensechseck gebaut.
    Er mußte am besten wissen, welche Gefahren dort lauerten.
    Die Leuchterscheinungen konnten die äußeren Anzeichen eines Transportvorgangs gewesen sein, überlegte Richard weiter. In diesem Fall hatte das gegnerische Beiboot keine Zeit verloren, sondern sich durch den Transmitter sofort in Sicherheit gebracht.
    Wohin? Der Himmel mochte es wissen.
    Es gab eine dritte Möglichkeit, an die Richard nur mit Unbehagen dachte. Es konnte sein, daß ein zeitweiliges Ausschalten des tödlichen Feldschirms die Leuchterscheinungen hervorgerufen hatte. In diesem Fall befand sich der

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