0214 - Der Kampf um die Pyramiden
Blitzes. Ein Roboter, der Interkosmo sprach, mußte mit Leuten in Berührung gekommen sein die sich derselben Sprache bedienten.
Es war so lächerlich einfach, daß er bisher daran vorbeigesehen hatte. Wenn die Begegnung zwischen dem Robot und den Wesen, die Interkosmo sprachen, auf dieser Welt stattgefunden hatte, dann konnte das nur eines bedeuten. Earl wandte sich um und rannte auf sein kleines Raumschiff zu. Es war ihm gleichgültig, was der Robot dachte. Die Nachricht mußte hinaus.
Ferro Kraysch war nicht der Mann, den Earl Rifkin in Augenblicken des Unwillens in ihm sah. Er führte das Kommando über das achthundert Meter durchmessende Schlachtschiff MOHIKAN mit Sorgfalt und Bedacht und ging gleichzeitig der gestellten Aufgabe mit einem Eifer zu Leibe, als drehte es sich um Wohl und Wehe der ganzen Menschheit.
Persönlich maß Ferro Kraysch dem Unternehmen nur eine geringe Aussicht auf Erfolg bei. Einen bestimmten Planeten zu finden, ohne daß über seine Lage mehr als nur vage und höchst allgemeine Informationen existierten, war ungefähr so schwierig, wie einen einzelnen Schwimmer zu entdecken, von dem man nicht mehr wußte, als daß er sich auf dem Atlantik befinde. Natürlich waren gewisse Charakteristika des Planeten bekannt. Man wußte, wonach man Ausschau zu halten hatte. Mit anderen Worten man kannte den Namen des Schwimmers und wußte, wie er aussah.
Nicht, daß das die Suche erleichtert hätte.
Die MOHIKAN hatte vor zehn Stunden das achtzehnte Planetensystem im Laufe dieses Unternehmens angeflogen. Ein Mann war ausgesandt worden, um den dritten Planeten zu erkunden, dessen Erscheinungsbild mit dem der gesuchten Welt einige Ähnlichkeit hatte. Der Mann, Leutnant Rifkin, war seit vier Stunden unterwegs. Ferro Kraysch erwartete seine Meldung in jeder Minute. Den Wortlaut glaubte er schon zu kennen. Seitdem die MOHIKAN den Flottenstützpunkt verließ, hatte er dasselbe schon siebzehnmal gehört: „Negativ, Sir!"
Kraysch saß hinter seinem Schaltpult auf dem Podest, in der Mitte des Kommandoraums. Von seinem Platz aus konnte er die ganze Halle übersehen. Unter ihm, an den Pulten der Schiffsleitoffiziere, herrschte der schwache Betrieb, der für die augenblickliche Situation kennzeichnend war. Das Schiff befand sich in Ruhe-relativ zu dem fremden Sonnensystem. Es gab nur wenige Funktionen, die der dauernden Überwachung bedurften.
Auf einem der Bildschirme leuchtete, von Filtern gedämpft, der gelbe Stern der fremden Sonne, die noch keinen Namen hatte.
Eines Tages in ferner Zukunft, dachte Kraysch, würde die MOHIKAN oder ein anderes der mehr als zwanzigtausend Suchschiffe vor einer ähnlichen Sonne stehen, die Orbon hieß und deren dritter Planet Kahalo war, die geheimnisvolle Welt, der die kostspielige Suche galt.
Ferro Kraysch hatte keine allzu deutliche Vorstellung, warum eigentlich nach Kahalo gesucht wurde. Es war ihm angedeutet worden, daß Einheiten der irdischen Flotte auf die Überreste einer verschollenen Zivilisation gestoßen seien. Das technologische Wissen jener Rasse mußte gewaltig gewesen sein. Es gab einen Riesentransmitter, der seine Energie aus sechs Sonnen bezog und Transmissionen über intergalaktische Distanzen ermöglichte. Man vermutete aus einem Grund, den Kraysch nicht kannte, daß die Regelorgane des Sonnentransmitters auf Kahalo zu finden seien.
Oder anders gesagt: Wer Kahalo fand und bedienen lernte, was es dort an Servomechanismen auch immer geben mochte, der war in der Lage, den Sonnentransmitter nach eigenen Wünschen zu handhaben. Er konnte ein Schiff in eine der benachbarten Milchstraßen befördern und, soweit Ferro Kraysch wußte, auch wieder von dort zurückholen.
Das alles war sehr beeindruckend, und Kraysch war bereit zu glauben, daß der Aufwand der Suche ein Nichts war im Vergleich zu dem, was das Solare Imperium durch die Auffindung von Kahalo profitieren konnte. Nur fürchtete er, es würde nicht so leicht sein, Kahalo zu finden.
Die einzigen, die den Planeten bislang zu Gesicht bekommen hatten, waren der Großadministrator Perry Rhodan, und einige wenige seiner engsten Mitarbeiter. Sie waren nach Kahalo verschlagen worden, nachdem sie Iratio Hondro, dem machthungrigen Obmann von Plophos, mit Mühe und Not entkommen waren. Ferro dachte mit leisem Unbehagen an jene Ereignisse zurück. Er selbst stammte von Plophos, und die Leute dort hatten die Gewohnheit entwickelt, sich für die Vergehen des Obmanns mitschuldig zu fühlen. Infolge der
Weitere Kostenlose Bücher