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0214 - Die Leichenkutsche von London

0214 - Die Leichenkutsche von London

Titel: 0214 - Die Leichenkutsche von London
Autoren: Jason Dark
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zischte er, während er mit der freien Hand in die Innentasche griff und seine stärkste Waffe hervorholte.
    Den Stab.
    Er mußte ein bestimmtes Wort rufen, damit er die Zeit für fünf Sekunden anhalten konnte. Während dieser fünf Sekunden durfte er seinen Gegner nicht töten, nur verletzen.
    Aber Suko war skeptisch. Wie auch Bill Conolly hatte er gesehen, daß selbst das Kreuz mit seiner weißmagischen Kraft nicht in der Lage war, Xorron zu bremsen.
    Schaffte es der Stab?
    Suko setzte all seine Hoffnung in ihn, und er rief das eine Wort. »Topar!«
    Die Zeit stand still.
    Fünf Sekunden nur, es mußte reichen. Sämtliche Bewegungen im Umkreis erstarrten. Auch Bill Conolly konnte sich nicht mehr rühren, John Sinclair ebenfalls nicht.
    Und Xorron?
    Auch ihn erfaßte die Magie, und es gelang ihm nicht, sich noch zu bewegen! Xorron erstarrte ebenfalls.
    Suko fiel ein Stein vom Herzen. Er durfte seinen Gefühlen allerdings keinen freien Lauf lassen, denn dazu reichte die Zeit wirklich nicht. Wenn er etwas retten wollte, konnte er keine Zehntelsekunde verstreichen lassen.
    Und Suko reagierte.
    Wie zuvor John Sinclair setzte er mit einem gewaltigen Satz über den Schreibtisch, und es gelang ihm, neben dem erstarrten Xorron und John Sinclair zu Boden zu kommen. Durch das Fenster spürte Suko die Kühle, als er sich bückte, den Stab weglegte und Xorron mit beiden Händen umklammerte. Er nahm dabei nicht die Schultern des Dämons, sondern dessen Kopf.
    Suko drehte ihn zur Seite.
    Der Kopf war mit dem Körper verbunden, bildete eine Einheit, und so schwang auch der Körper des unheimlichen Dämons nach links. Er selbst konnte sich dabei nicht bewegen, aber Suko gelang es, ihn aus seiner Ruhelage zu bringen.
    Xorron fiel. Sein glatter, widerlicher Schädel mit den durchscheinenden Knochen hinter der Haut wurde vom Hals des Geisterjägers weggedrückt.
    Suko sprang zurück, zog die Dämonenpeitsche, die sich zum Glück wieder in seinem Besitz befand und schlug einen Kreis über den Boden.
    Da war die Zeit um!
    Zuerst vernahm der Chinese ein häßliches Knirschen. Es entstand, als Xorron zubiß und dabei kein Ziel fand. Gleichzeitig fielen auch die drei Riemen aus der Peitsche. Schnüre, die aus der Haut eines Dämons bestanden, der sich Herr der roten Hölle nannte. Und als Xorron sich aufrichtete, da schlug Suko zu.
    Es war ein gewaltiger Hieb, trotz der Enge hatte der Chinese weit ausholen können.
    Voll traf er das Ziel.
    Die drei Riemen legten sich wie züngelnde Schlangen um den Körper des dämonischen Monstrums. Sie wickelten ihn an der Schulter und der Brust regelrecht ein, und Suko zitterte darum, daß sich seine letzte Hoffnung erfüllte.
    Er vernahm ein bösartiges Zischen, sah milchigen Rauch über Xorrons Körper schweben und erkannte auch die drei Markierungen, die die Riemen der Peitsche hinterlassen hatten.
    Sollte es tatsächlich gelingen, mit der Peitsche Xorron zu besiegen?
    Der Hoffnungsfunke wurde zum Feuer, als Suko zum zweitenmal ausholte, um Xorron die Riemen um den Schädel zu schmettern.
    Da fuhr der Dämon aus seiner gebückten Haltung hoch. Er stieß dabei einen Schrei aus, der in den Urtiefen der Hölle geboren sein mußte.
    Seine Arme fuhren nach zwei Seiten auseinander. Sie arbeiteten wie die Flügel einer Windmühle. Selbst dem reaktionsschnellen Suko gelang es nicht, auszuweichen.
    Er bekam einen Schlag mit.
    Suko spürte den Hieb an der Brust. Hinter ihm stand der Schreibtisch.
    Vielleicht hätte sich der Chinese noch gefangen, doch das Möbelstück hielt ihn auf. Suko krachte dagegen, überschlug sich, fiel auf den Rücken und blieb für einen Moment wie betäubt liegen.
    So war Bill Conolly der einzige, der richtig erfaßte, was geschah und wie Xorron reagierte.
    Vielleicht hatte ihm die Dämonenpeitsche Schmerzen zugefügt, vielleicht dachte er auch nur an seinen Auftrag - auf jeden Fall drehte er sich auf der Stelle und warf sich durch das zertrümmerte Fenster. Zuletzt sah Bill noch, daß die von der Dämonenpeitsche hinterlassenen Furchen wieder zugewachsen waren.
    Xorron verschwand.
    Ein Alptraum ging vorbei.
    Und ich rappelte mich auch wieder hoch.
    Was hier so lang geschildert wurde, hatte in Wirklichkeit nur Sekunden gedauert. Ich hatte festgestellt, daß ich noch lebte, atmen sowie reagieren konnte, wälzte mich auf die Seite und sah ebenfalls, wie Xorron sich aus dem Staub machte.
    Taumelnd kam ich wieder hoch, wobei ich auch mein Schwert aufhob.
    Hinter dem Schreibtisch hörte
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