0214 - Todeswind
Pluton dennoch mit einer ganzen Serie von Blitzen Zamorra besiegen können. Allein die Nervenbelastung durch jeden dieser Nadelstiche…
Aber eine weitere Gefahr entstand.
Hier war nicht nur reiner Sandboden. Hier war Steppengras. Zamorra und Nicole standen auf einer Art Straße, so wie sie durch das alte Dorf geführt hatte, das in Raum und Zeit verschwunden war. Die Straße war geblieben, der holperige Weg, aber ringsum war das Steppengras.
Und es war trocken, ausgedörrt von der sengenden Sonne.
Die abgelenkten Blitze zuckten hinein.
Erst waren es nur winzige Glutpunkte, aber von einem Moment zum anderen flammte die Lohe auf. Trockenes Steppengras brannte wie Zunder!
Zwischen Pluton, Zamorra und Nicole brauste die Feuerwand empor, die sich blitzschnell in alle Richtungen ausweitete, aber die trockene, unbewachsene Stelle nicht überschreiten konnte, die den Weg bildete.
»Zurück!« schrie Nicole und riß Zamorra mit sich. Das Amulett schützte zwar vor schwarzer Magie, nicht aber vor dem auflodernden Feuer. Die Hitzewand glühte schon unerträglich und schleuderte ihnen Ruß entgegen, der Gesichter und Kleidung schwärzte.
»Dieser Teufel«, stöhnte Zamorra. Pluton hatte zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, denn durch die Flammenwand konnte Zamorra den Dämon auch nicht mehr sehen.
Da sprühte es auch hinter ihnen auf!
Diesmal hatte Pluton absichtlich daneben gezielt, um auch das Steppengras auf der anderen Seite des Weges in Brand zu setzen. Von zwei Seiten kam jetzt die Hitze.
Zamorra und Nicole sahen sich an, während Flammen nach ihnen leckten. Dem Weg zu folgen, war sinnlos. Das Feuer lief an seinen beiden Rändern schneller voran.
Nicoles Nasenflügel bebten leicht, und die goldenen Pünktchen in ihren braunen Augen, die Zamorra immer so faszinierten, hatten sich fast unerträglich geweitet.
»Aus?« fragte sie stockend. »Aus?«
Und die Hitze um sie herum, durch brennendes Gras entfacht, wurde immer größer!
***
»Warum taucht nur Zamorra nicht wieder auf?« sagte Sir Bryont krächzend. »Da stimmt doch etwas nicht! Er müßte längst wieder hier sein!«
Er schlug mit der geballten Faust auf den Boden neben sich, auf dem er sich im Schneidersitz niedergekauert hatte. Staub wirbelte auf, und der Lord begann erneut verzweifelt zu husten.
Bill Fleming wedelte unwillig mit den Händen. »Lassen Sie diese dummen Scherze, Mylord! - Wer weiß, wie lange diese ominöse Chrysler-Spur ist.«
»Sie kann nicht weit führen«, warf Callaghan ein. »Es ist einfach unmöglich. Der Tank…«
»Hören Sie auf mit dem Tank. Schon mal was von Magie gehört?«
»Wenn die Spur lang wäre, wären die beiden umgekehrt, um ihr mit einem Wagen zu folgen«, sagte Saris. »Ich kenne Zamorra. Er geht keine Risiken ein und…«
Bill Fleming lachte abgehackt.
»Ich kenne ihn ein wenig länger«, sagte er. »Zamorra und kein Risiko? Darf ich lachen?«
»Genehmigt«, murmelte Saris huldvoll und hustete wieder. »Wenn wir noch lange in diesem Bau bleiben, brauche ich eine neue Lunge.«
»Und draußen bringt uns der Wind um, wenn er überraschend aufkommt. Ich traue dem Frieden nicht«, knurrte Bill. »Aber…«
Er sprach nicht weiter, weil er wieder von dem Ruinenhaus als Falle gedacht hatte, aus der sie nicht wieder heraus kamen.
An eine Falle anderer Art hatte auch der Lord gedacht. »Bill, die beiden müssen in die Dämonenfalle gegangen sein. Unser pyromaner Freund hat sie erwischt…«
»Und was belieben Euer Lordschaft vorzuschlagen, was man dagegen tun kann?« fragte der Amerikaner bissig.
Saris erhob sich und ging staubwirbelnd zur Tür.
»Ich habe mich vorhin eine Zeitlang gegen den Sturm wehren können«, sagte er. »Vielleicht gelingt es mir um so besser im Wagen. Ich werde Zamorra und Nicole nachfahren.«
»Und wenn der Leichenwind wieder einsetzt?«
»Fahre ich mit Vollgas zurück. Bis hierher schaffe ich es allemal, außerdem soll es auch noch andere Ruinen geben, in denen man sich verstecken kann.«
Bill Fleming sah ihn prüfend an.
Dann aber nickte er. »Ich hoffe, Sie wissen, was Sie tun, Sir«, sagte er.
Saris erwiderte den Blick. Er wußte, was Bill meinte. Wenn er mit dem Wagen startete, senkte das die Überlebenschancen der beiden anderen erheblich. Wenn der Wind einsetzt, waren sie endgültig gefangen. Dann brauchte der Dämon nur noch hereinzuspazieren und die beiden Menschen zu töten. Sie konnten ihm dann auf keinen Fall mehr entfliehen.
»Ja«, sagte er langsam. »Ich
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