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0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch

0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch

Titel: 0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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getappt…
    ***
    Erst draußen auf dem Gang öffnete sich die Auster wieder, die Zamorra hieß. »Wo ist denn Bill abgeblieben?«
    »Wahrscheinlich schon nach unten gefahren«, vermutete Nicole. »Den hat’s ja böse aufgeregt. Kein Wunder, wenn dieser Vizecommodore ausfällig wird und Syke sich borniert anstellt…«
    Captain Vandenberg, Kommandant der S-1212, enthielt sich jeden Kommentars. Dafür rief er den Lift.
    Die linke Kabine rührte sich nicht. Die mußte irgendwo unterwegs sein, und auf die rechte hatten sie ein paar Minuten zu warten. Vielleicht stand in irgend einer Etage gerade jemand zwischen drinnen und draußen, weil er noch ein Schwätzchen halten, dann aber mit der Kabine weiter fahren wollte.
    Endlich kam der Lift und erwies sich als leer.
    Sie glitten nach unten.
    Einmal glaubte Zamorra sekundenlang, eine Reaktion des Amuletts zu spüren, aber schneller als die Erwärmung aufglomm, war sie schon wieder vorüber, und dann stoppte die Liftkabine mit schwachem Ruck zu ebener Erde.
    Sie traten in die Halle hinaus. Auch hier war von Bill nichts zu sehen.
    »Ganz abgesetzt hat er sich bestimmt nicht«, behauptete Saris. »Warten wir noch ein paar Minuten. Vielleicht mußte er auch mal eben zum Klo…«
    »Und was ist mit Callaghan, Kerr und Merlin?« fragte Nicole leise.
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Zu spät«, sagte er. »Wer weiß, wann Merlin sich zeigt. Wir dürfen darauf nicht warten. Wir müssen das Risiko eingehen, ohne magische Rückendeckung zuzuschlagen, je früher, desto besser. Pluton ist dort unten schon an der Arbeit, ich spüre es. Und ich spüre auch, daß er nicht mehr weit von seinem Ziel entfernt ist…«
    Von Bill Fleming spürte er nichts.
    ***
    Das Gesicht Captain John Rubbers zerfloß und verformte sich. Da wußte Bill, daß er einen Dämon vor sich hatte.
    Aber wie hatte dieser sich abschirmen können? Wieso hatte Zamorras Amulett nicht auf ihn angesprochen? Und abgesehen davon - jeder Dämon besitzt eine bestimmte, bösartige Aura, die auch besonders sensible Menschen ohne besondere Para-Fähigkeiten bemerken können. Bill zählte sich zu diesen Menschen; in den vielen Jahren des Kampfes an Zamorras Seite hatte er gelernt, eine Art sechsten Sinn zu benutzen.
    Aber hier - war nichts geschehen. Die Demaskierung kam völlig überraschend!
    Tausend Gedanken schossen Bill durch den Kopf, während er bis an die Liftwand zurück wich. Der Lift war stcckengeblieben und hing zwischen zwei Etagen.
    Kein Zufall! schoß es Bill durch den Kopf. Der Dämon hat mit seiner Magie den Lift angehalten, um ungestört zu sein…
    Vor ihm stand ein Ungeheuer.
    Lang und spitz die Ohren wie die einer Fledermaus! Riesengroß die Augen, in denen es düster glühte, und die langen Arme wurden noch länger und griffen nach Bill.
    Er schrie einen Zauberspruch, einen von den wenigen, die er gelernt hatte und die er einsetzen konnte, auch ohne selbst in die tieferen Geheimnisse der Magie eingeweiht zu sein.
    Der Spruch half.
    Er reichte aus, den unheimlich schwachen Bann zu lösen, den der Dämon über den Lift gelegt hatte. Die Kabine rutschte tiefer.
    Bill hieb auf die Not-Taste.
    Ruckartig kam die Kabine vor der nächsten Etage wieder zum Stillstand. Bill fühlte die Hände des Unheimlichen schon auf seinen Schultern, der kein Wort sprach und sich nicht von der Stelle bewegt hatte. Nur seine Arme waren so unglaublich lang geworden…
    Hinter Bill flog die Tür auf.
    Er verlor den Halt, stürzte rückwärts und entglitt damit noch einmal den Dämonenhänden. Auf allen vieren warf er sich herum, sprang wieder auf und sah sich gehetzt um.
    Rechts und links niemand auf dem Gang!
    Und er war waffenlos! In diesem Moment hatte er nicht mit einem dämonischen Angriff gerechnet! Er war unvorbereitet und wehrlos!
    Der Dämon brauchte ihm nicht zu folgen.
    Meterlang waren plötzlich seine Arme, und noch länger waren die Finger - Finger, die wie Schlangen nach Bill griffen, sich um Hals und Beine schlangen und ihn zurückrissen.
    Als er um Hilfe schreien wollte, konnte er es nicht mehr, ein Strang von drei, vier beweglichen Schlangenfingern verschloß ihm den Mund.
    Mit Gewalt wurde er in den Lift zurück gerissen.
    Aus geweiteten Augen starrte er den Veränderlichen an, der immer noch stumm war.
    Bill schlug um sich, versuchte sich loszureißen. Aber der Unheimliche war stärker als er und bezwang ihn, während der Lift sich wieder schloß und erneut zwischen zwei Etagen glitt.
    Bill konnte keinen weiteren

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