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0215 - Endstation des Grauens

Titel: 0215 - Endstation des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vorgang wurde in einem anderen Raumschiff zum Anlaß eines erleichterten Seufzers.
    Alles war planmäßig verlaufen.
    So schien es jedenfalls.
    CKSP-0001 hatte den Alarm nicht vergessen. Seine ihm unterstellten mechanischen Artgenossen fuhren in ihren Reaktionen auf die alarmierende Meldung fort, als hätten keine neunhunderttausend Lichtjahre zwischen Ent und Wiederverstofflichung gelegen.
    Allein, obwohl ihren unfehlbaren Sinnen nichts entging, entgehen durfte und konnte, die Ursache des Alarms war nicht mehr. Weder ein fremdes Geräusch noch eine fremde Bewegung wurden aufgespürt; und da dies alles war, was CKSP-0001 wahrgenommen hatte, begab der Robotkommandant sich in die Obhut zweier kybernetischer Reparatureinheiten. An seine Stelle trat CKSP-0002.
    Bunte Schleier schlossen sich zu rasch wechselnden Mustern zusammen, zerflatterten wieder, waren einmal nah und einmal fern. Irgendwo donnerte ein Wasserfall. Eine Kaskade schimmernder Melodien verbreitete traumhafte Empfindungen.
    Flimmernde Regenbogen schwangen sich, grazilen Spinnwebbrücken gleich, von Ton zu Ton.
    Schwarze Kleckse zerflossen an einer Fuge. Ein wimmernder Ton stieg höher und höher, zerplatzte in einem Feuerwerk giftgrüner Seifenblasen.
    Das alte Lied.
    Der Gedanke war plötzlich da, stechend, schmerzhaft, dröhnend, hämmernd, an Phantasiegebilden rüttelnd, die letzte Mauer einreißend.
    Alles verfärbte sich zu einem schwarzen Klecks; mitten darin zwei rötliche Sonnen.
    Schwarzes Nichts - glühende Universen.
    Glühende Universen! Glühend ... Glut... Hitze... Feuer... Tod!
    Langsam pulsierende Labsal, dröhnend hämmerndes Herz, Empfindungen, Hören... Leben!
    Omar Hawk fuhr mit einem gellenden Schrei empor.
    Da war sie wieder, die Dunkelheit! Da glühten die rötlichen Punkte im Nichts!
    Und dann wurde es hell. Es war die sanfte, wohltuende Helligkeit einer Raumschiffskabine.
    Neben dem Lager stand der Medo-Robot. Die Injektionspistole hielt er mit der stählernen Hand umklammert, und die rötlichen Augenzellen waren unverwandt auf den Menschen gerichtet.
    „Was... ist... los?" Quälend langsam kamen die Worte aus Hawks Mund.
    „Bitte lehnen Sie sich zurück, Sir." Der Roboter rührte sich nicht von der Stelle „Sie scheinen keinen wesentlichen Schaden erlitten zu haben. Aber, bitte, warten Sie das Erwachen des Chefarztes ab." Omar Hawk, Umweltangepaßter mit Kompaktkonstitution, Leutnant des Spezialpatrouillenkorps, versuchte vergeblich, einen klaren Gedanken zu fassen. Es gelang ihm nicht. Doch nach und nach breitete sich Begreifen in seinem Geist aus. Der Zorn rüttelte ihn vollends wach.
    Er wußte mit einemmal, was geschehen war. Er hatte - zum zweiten Male - den galaktozentrischen Sonnentransmitter passiert.
    Wie alle anderen organischen Besatzungsmitglieder auch war er in die Tiefkühlnarkose versetzt worden - und wahrscheinlich wie beim erstenmal als erster der Besatzung daraus erwacht. Weshalb verlangte dieser Roboter dann, er sollte auf das Erwachen des Chefarztes warten?
    „Vielleicht begründest du deinen seltsamen Wunsch etwas eingehender!" entgegnete er bissig. „Wie du siehst, habe ich ausgezeichnet auf die Erweckungsinjektion reagiert. Ich fühle mich völlig in Ordnung."
    „Ich muß Ihnen beipflichten", sagte der Medo-Robot betont langsam, als spräche er zu einem Kinde, „was Ihr Erwachen und Ihre offensichtliche Unversehrtheit angeht, Sir. Leider ist das nicht die Folge einer Erweckungsinjektion. Sie erwachten genau drei Narkose-sekunden vor der geplanten Injektion, und ich habe bisher die Injektion nicht vorgenommen."
    Es war sicherlich gut für Hawks Selbstbewußtsein, daß er nach dieser Entgegnung keine Gelegenheit bekam, in einen Spiegel zu blicken. Erst nach und nach entspannten sich seine Gesichtsmuskeln wieder. Dann brach er in schallendes Gelächter aus. Ohne auf die Einwände des Robots zu achten, erhob er sich und legte seine Ausrüstung an. Dabei schaute er zu Sherlock, seinem Okrill. Das Tier schlief noch.
    „Ich muß Sie bitten...", begann der Robot.
    Er wurde brüsk unterbrochen.
    „Und ich bitte dich, deinen Mund zu halten!" Scheinbar hat es sich unter den Medo-Robots noch nicht herumgesprochen, daß ich ein Umweltangepaßter von Oxtorne bin. Schon beim erstenmal habt ihr mir eine zu geringe Dosis für die Tiefkühlnarkose gespritzt, so daß mein Unterbewußtsein nicht ausgeschaltet wurde.
    Wahrscheinlich war es dieses Mal noch weniger. Vielleicht war ich bewußtlos, aber klinisch tot war ich

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