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0215 - Endstation des Grauens

Titel: 0215 - Endstation des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ton ihm gegenüber. „Nicht wahr, Sir" entgegnete der Mathelogiker ungerührt. „Ich würde dringend empfehlen, die Reparatureinheiten um eine exakte Diagnose über den Zustand des Roboters zu ersuchen."
    Kotranows Zorn verrauchte, als ihm ein Gedanke kam, der noch eine andere Möglichkeit aufzeigte. Er lächelte maliziös.
    „Vielen Dank für die Denkarbeit Ihrer Positronik, Tashit. Ich werde nach Ihrer Empfehlung handeln Vorher aber mochte ich eine Möglichkeit wahrnehmen, die die Positronik anscheinend trotz ihres hochtonenden Namens übersehen hat."
    Folger Tashit strich über sein braungewelltes Haar.
    „Und das wäre, Sir?"
    Oberst Kotranow gab keine direkte Antwort. Statt dessen wandte er sich an seinen inzwischen ebenfalls erwachten Ersten Offizier, Major Ez Hattinger.
    „Hattinger! Stellen Sie eine Verbindung mit der Kabine dieses Extremweltlers her! Hoffentlich hat er schon ausgeschlafen."
    „Oh!" Der enttäuschte Ausruf aus dem Hintergrund kam von Folger Tashit.
    Kotranows amüsiertes Lächeln wurde breiter.
    „Der Leutnant meldet sich nicht, Sir", rief da Major Hattinger.
    „Was?" Kotranow machte ein enttäuschtes Gesicht.
    Das Schott klappte.
    „Wollten Sie mich rufen lassen, Sir?" fragte Omar Hawk vom Eingang her. „Das tut mir leid. Ich bin schon lange wach. Jetzt komme ich zum zweitenmal hierher."
    „So, so!" machte Kotranow. „Sie sind schon lange wach. Na ja, bei Ihrer Konstitution sollte man das auch voraussetzen können. Und Ihren Okrill haben Sie zufällig auch bei sich, wie ich sehe..."
    „Nicht zufällig, Sir. Roboter CKSP-0002 meldete ein reichlich undurchsichtiges Ereignis, da dachte ich, Sherlock konnte einmal an Ort und Stelle nach Spuren suchen."
    Folger Tashit lachte schadenfroh.
    Auf Kotranows Stirn bildete sich die Zornesader.
    „Wenn Sie einmal hier sind, dann suchen Sie schon!" fauchte er Hawk an. „Oder brauchen Sie eine besondere Einladung!"
    Hawk legte die flache Hand auf die breite Schnauze des Okrill.
    Das Tier stammte wie er vom Planeten Oxtorne. Zugleich war es das bisher einzige Exemplar seiner Gattung, das gezähmt worden war. Für das Spezialpatrouillenkorps, dem Leutnant Omar Hawk angehörte, besaß das Tier einen unbezahlbaren Wert. Okrills waren „Super-Infrarot-Spührer" und konnten selbst jene längst vergangenen Ereignisse und Spuren mittel ihrer Fähigkeit rekonstruieren, denen mit den besten Infradetektoren nicht mehr beizukommen war.
    Allein Omar Hawk vermochte mit dem Okrill umzugehen.
    Unter seiner Berührung spannte sich der meterlange und halbmeterhohe, froschähnliche Muskelberg. Die runden, pupillenlosen Augen musterten unbeteiligt das Innere der Zentrale.
    „Such, Sherlock!" zischte Hawk.
    Der Okrill schnalzte so laut, daß Kotranow zusammenzuckte.
    Dann trommelte er mit seinen acht krallenbewehrten Fußen auf dem Metallplastikboden der Zentrale. Unbeholfen begann sein plump wirkender Körper sich zu drehen.
    Omar Hawk hielt die Augen geschlossen.
    Die Wahrnehmungen des Okrills wurden mittels zweier Hirnschwingungsverstärker direkt in das Wahrnehmungszentrum seines eigenen Gehirns übertragen. Es gab keine andere Möglichkeit der Informationsübermittlung, denn Sherlock war, wie alle Okrills, mit nicht mehr Intelligenz ausgestattet als ein gut abgerichteter terranischer Schäferhund.
    Oberst Kotranow beobachtete erwartungsvoll.
    Doch bevor Hawk ein Ergebnis melden konnte, gab die Funkzentrale der ANDROTEST II ein dringendes Gespräch in die Zentrale. Solarmarschall Tifflor fragte an, warum sich der Kommandant des Spezialschiffes noch nicht gemeldet hatte.
    Kotranow war verlegen. Er erwähnte den Zwischenfall vor dem Transmitterdurchgang jedoch nicht. Immer noch bestand die Möglichkeit, daß CKSP-0001 tatsächlich wegen eines Defektes falschen Alarm gegeben hatte.
    Und Oberst Kotranow war ein Offizier, der Vorgesetzten nur mit Tatsachen aufwartete.
    Er hatte diesmal lieber eine Ausnahme machen sollen ...
    Omar Hawk war sichtlich ratlos.
    Sein Geist arbeitete, wenn er mittels seines eigenen Hirnschwingungsverstärkers den unsichtbaren Bildern lauschte, die von dem in Sherlocks Gehirn eingepflanzten Verstärker ausgestrahlt wurden, immer unabhängig von seinem Körper und ohne Gefühl für diesen.
    Obwohl er den Vorgang kannte, wirkte er doch stets spukhaft beklemmend auf ihn. Was in seinem Geist an Vorstellungen reproduziert wurde, entsprang nicht nur einem andersgearteten Geist, sondern kam auch aus einer anderen Zeit, der

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