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0216 - Aufbruch der Oldtimer

Titel: 0216 - Aufbruch der Oldtimer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß jetzt jeder Hilferuf zu spät kam. Wenn die anderen seinen Aufschrei überhört hatten, reichte die Kraft seiner Stimme von diesem Platz nicht aus, um ihre Aufmerksamkeit zu erwecken. Wiffert konnte nur darauf hoffen, daß man ihn vermissen würde.
    Von seinem Standpunkt aus war er vier Meter tief gestürzt, in Wirklichkeit befand er sich jedoch nur vier Millimeter unterhalb der Schraubenöffnung. Wiffert stand vorsichtig auf. Er war froh, daß er den Sturz ohne Verletzungen überstanden hatte. Um ihn herum roch es nach Maschinenöl. Die Hände weit ausgestreckt, ging Wiffert weiter. Er besaß noch keinen Plan, wie er sich befreien konnte, aber er wollte es riskieren, sich auf Hörweite von der Öffnung zu entfernen, um herauszufinden, an welcher Stelle des Maschinenraums er sich befand.
    Plötzlich hatte er das Gefühl, daß der Boden steil anstieg. Er beugte sich etwas nach vorn, und seine Hände berührten kaltes, öliges Metall. Wiffert biß sich auf die Unterlippe. Er drehte sich um seine eigene Achse und ging in die entgegengesetzte Richtung davon. Nach drei Schritten stieß er auf den gleichen Widerstand.
    Nun bewegte er sich im rechten Winkel zu der gedachten Linie, auf der er sich bisher gehalten hatte. Jetzt kam er fast zehn Schritte voran, ohne daß er aufgehalten wurde. Dann jedoch sank sein tastender Fuß ins Leere. Hastig zog sich Wiffert zurück.
    Er war genau in ein Zahnrad gestürzt. Wahrscheinlich gab es überhaupt keine Möglichkeit für ihn, die Mulde, in der er sich aufhielt, zu verlassen. Die Tiefe, die ihn zu beiden Seiten des Zahnrades erwartete, konnte er nicht abschätzen, die einzelnen Verzahnungen waren zu steil und ölig, als daß er an ihnen hinaufklettern konnte, bis er auf ein kleineres oder größeres Rad stieß.
    Wiffert überlief es kalt, wenn er über seine Lage nachdachte.
    Sobald der Shift startete, mußte er damit rechnen, daß sich auch dieses Zahnrad bewegen würde. Obwohl es weder mit dem Atomreaktor noch mit den Triebwerken etwas zu tun hatte, war es mit großer Sicherheit an irgendeine Schaltung angeschlossen. Der Major war kein ausgesprochener Pessimist, aber er machte sich keine Illusion darüber, was mit ihm geschehen konnte, wenn er keinen Ausweg fand.
    Er bildete mit den Händen vor dem Mund einen Trichter und rief laut zur Öffnung hinauf. Er bezweifelte, daß die beiden Mausbiber ihn telepathisch wahrnehmen konnten. Gucky und Gecko litten nicht nur unter der Verkleinerung ihres Körpers, sie hatten sich auch bei ihren letzten paranormalen Anstrengungen total erschöpft.
    Wiffert verwünschte seinen Entschluß, die Arbeit wieder aufzunehmen. Wenn er sich Rhodans Anordnung nicht widersetzt hätte, könnte er jetzt noch sicher an seinem Platz stehen.
    Wieder rief Wiffert. Seine Stimme erzeugte inmitten der Maschinenanlagen ein mehrfaches Echo. Wiffert befürchtete, daß sie überhaupt nicht bis nach oben drang. Er fragte sich, wie weit die Männer inzwischen die Arbeiten vorangetrieben hatten. Ein gleichmäßiges Summen, das vom Reaktor kam, ließ den Major hoffen, daß der Start noch nicht unmittelbar bevorstand.
    Plötzlich verdunkelte sich die Öffnung über ihm.
    „Hier!" schrie Wiffert. Sein Herz begann heftig zu schlagen.
    Gleich darauf sah er die Silhouette eines mächtigen, unverkennbaren Schädels.
    „Tolot!" schrie Wiffert, so laut er konnte.
    „Ich sehe Sie", erklärte Tolot, und der dröhnende Klang seiner Stimme wurde durch die Schraubenöffnung noch verstärkt. „Sie haben sich einen ungemütlichen Platz ausgesucht."
    Die Ruhe des anderen ließ Wiffert sein Gleichgewicht wiederfinden. „Holen Sie mich hier heraus!" drängte er, „ich dachte schon, daß man mich nicht entdecken würde."
    Tolot verschwand ohne ein weiteres Wort, aber wenige Augenblicke später kam er zurück.
    „Ich lasse ein Seil zu Ihnen hinab, Major", sagte er. „Halten Sie sich daran fest, ich werde Sie hochziehen."
    Wiffert atmete auf. Die Gefahr schien bereinigt. Da spürte er, wie der Boden unter seinen Füßen zu zittern begann. Seine Nackenhaare richteten sich auf, als ein lautes Surren an seine Ohren drang. „Beeilen Sie sich!" schrie er. „Das Teufelsding scheint loszugehen." Er sah das Ende des Strickes nur noch einen Meter über sich baumeln. In Wirklichkeit war das nur ein Millimeter, doch daran dachte Wiffert im Augenblick nicht. Er reckte seine Hände, die Fasern des Strickes berührten ihn, da ruckte das Zahnrad an und trug ihn seitlich davon. Wiffert schrie

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