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0216 - Aufbruch der Oldtimer

Titel: 0216 - Aufbruch der Oldtimer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einem trockenen Schluchzen ließ Rosaar den Kopf sinken. Sie hatten einen Transporter gefunden, der mit Nahrungsmitteln vollgestopft war. Bei ihrer ersten Durchsuchung der Stadt mußten sie daran vorbeigegangen sein, ohne ihn zu sehen. Rosaar begann zu essen, bis ihm übel wurde.
    Dann sank er in sich zusammen und schlief ein.
    Er wußte nicht, wie viel Zeit verstrichen war, als er wieder erwachte. Er schlug die Augen auf und dachte seltsamerweise sofort an Groon. Es war ein beunruhigender Gedanke, den er sofort aus seinem Gehirn vertrieb. Für Rosaar bestanden keine Zweifel daran, daß sein Anführer nicht mehr unter den Lebenden weilte. Rosaar fuhr seinen Kopf aus und sah Poarl und Goarg zusammengerollt zwischen den Lebensmittelkisten liegen. Im Schlaf zuckten ihre Körper und schienen noch einmal die Strapazen des Kampfes und des Hungers durchzustehen.
    Rosaar rief sie an, doch sie reagierten nicht. Erst, als er sie mit leeren Büchsen bombardierte, hoben sie ihre Köpfe.
    Rosaar stand auf und ging in den Steuerraum. Auch hier schien noch alles intakt zu sein. Auf die Kanzel des Transporters waren zwei schwere Granatwerfer montiert. Unmittelbar neben den beiden Vordersitzen erkannte Rosaar einen bestückten Bomben- schacht. Das alles machte ihn zuversichtlich. Er traute sich zu, den Flugwagen zu steuern, wenn es überhaupt noch möglich war.
    Hinter ihm kamen die beiden anderen herein.
    „Ich bin noch müde", beschwerte sich Poarl. „Wir sollten noch etwas schlafen." Rosaar schaute ihn verächtlich an. „Sollen wir warten, bis die geflüchteten Bewohner Kraas zurückkommen? Es wird Zeit, daß wir von hier aufbrechen. Wir wollen uns um den Flugwagen der Fremden kümmern, der in der Ebene liegt. Jetzt können wir das Bloos aus der Luft angreifen, ohne in Gefahr zu geraten."
    „Wir sollten besser sofort nach Hause fliegen", wandte Goarg ein. „Was kümmert uns die fremde Maschine?"
    Rosaar erkannte mit plötzlichem Stolz, daß er schlauer als seine beiden Begleiter war. Sie akzeptierten ihn als Führer.
    „Wir haben eine Armee verloren", erklärte er gelassen. „Niemand in unserer Stadt wird sich über drei Überlebende freuen, die mit leeren Händen zurückkommen."
    Goarg sagte schrill: „Du willst den Flugwagen der Fremden erobern?"
    „Das habe ich vor", bekannte Rosaar.
    Ohne sich um die beiden anderen zu kümmern, begann er den Kommandostand des Flugwagens zu untersuchen, um sich mit der Steuerung vertraut zu machen. Das Flugzeug gehörte zur Ausrüstung des vernichteten Feindes, aber im Prinzip glich es jenen, die sie in ihrer Armee mitgeführt hatten.
    Rosaar schloß den Eingang. Er befahl den beiden Soldaten, auf den Sitzen Platz zu nehmen. Poarl und Goarg trugen Lebensmittel bei sich, als fürchteten sie, der Hunger könnte zurückkehren.
    Rosaar untersuchte die beiden Granatwerfer. Poarl kam zu ihm.
    „Ich gehörte zu den Schützen", sagte er. „Ich kann mit Waffen gut umgehen." Rosaar nickte befriedigt. Er ließ Poarl hinter den Granatwerfern Stellung beziehen und befahl ihm, die Funktion der Waffen genau zu studieren. Er selbst wollte den Bombenschacht öffnen, wenn sie das Bloos angreifen würden.
    Rosaar fand den Schalthebel zum Schließen des Eingangs. Er wartete, bis der Wagen startbereit war, dann ließ er ihn zwischen den Trümmern herausgleiten. In allen Fugen ächzend, hob sich das primitive Flugzeug vom Boden ab. Der Lärm der beiden großen Rotoren klang bis in den Steuerraum herein.
    Rosaar sah die Trümmer unter sich hinweghuschen. Seine Augen suchten den Horizont ab, bis er sein Ziel gefunden hatte.
    Geräuschvoll änderte der Flugwagen die Richtung und flog der weiten Ebene entgegen.
    Für Gessink bedeutete es eine fürchterliche Schmach, seine Behausung verloren zu haben. Es war das Schlimmste, was einem Bloos widerfahren konnte. Gessink nahm an, daß jetzt ein Soldat im Innern der Höhle hockte und die Bemühungen Gessinks belächelte, sich gewaltsam Eintritt zu verschaffen.
    In sinnloser Wut schmetterte Gessink seine Arme gegen den toten Soldaten, den er vom Dach geworfen hatte. Er sah zwar, daß der verschlossene Eingang etwas eingedrückt war, aber seine Intelligenz reichte nicht aus, um den Grad der Zerstörung richtig einzuschätzen. Er ließ sich auf den rauen Boden sinken und streckte alle Arme von sich. Bevor er diese wunderbare Höhle aufgab, würde er lieber sterben. Obwohl er hungrig war, ließ er seine toten Gegner unbehelligt, denn es widerstrebte ihm, seine

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