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0216 - Der Pharaonenfluch

0216 - Der Pharaonenfluch

Titel: 0216 - Der Pharaonenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Mumienschädel die Machtsprüche murmelte, umso mehr verdichtete sich diese Art Mini-Windhose, die langsam unter den Leuchtschädel wanderte.
    Mit einem Schlag wußte Professor Zamorra alles. Die Einzelteile von Ramoses Körper waren durch die Kraft einer ihm unbekannten schwarzen Magie hierher in die Grabkammer gelangt. Unter den Sprüchen, die nun erklangen, fügte sich der Körper wieder zusammen.
    Bis auf die Hand, die vom Amulett zerstört worden war …
    Es war nur ein einziges Wort. Aber vom Klang dieses Wortes strahlte eine Bosheit aus, die Zamorra, obwohl er den Sinn des Wortes nicht kannte, kalt über den Rücken fröstelte. Es mußte eines der Worte sein aus der Zeit, bevor die großen Fluten gekommen waren, vielleicht aus der Ära, da die Elben die Welt beherrschten oder als in den Tagen des Anbeginns jene Wesen die Erde unterjochten, die man wider besseren Wissens als die »Namenlosen Alten« bezeichnet.
    Und dieses Wort fügte zusammen, was nach den Gesetzen der Natur längst dem Verfall geweiht sein mußte.
    Vor Professor Zamorra stand, als sich der Wirbelwind gelegt hatte, die neuerstandene Mumie des Ramose.
    Und an seinem linken Arm fehlte die Hand.
    ***
    »Hier ist er reingegangen!« sagte Carsten Möbius fest. »Als alter, ehemaliger Pfadfinder verstehe ich mich etwas aufs Spurenlesen, Nicole!« sagte Carsten Möbius, nachdem er den Eingang der Pyramide untersucht hatte.
    »Kein Zweifel möglich?« fragte die hübsche Französin. »Was sollte der Chef um diese Zeit …«
    »Ich bin nicht der Doktor Allwissend!« fiel ihr Möbius ins Wort. »Wir sehen mal nach, Ibrahim, du bleibst hier.« Er bemerkte die Erleichterung des Araberjungen, daß er nicht mit in das Innere der Pyramide mußte. Sicherlich hausten zur Nachtzeit jede Menge Dschinns, Geister, darin.
    »Wenn Micha kommt, sagst du ihm, daß er uns sofort nachkommen soll!« befahl Carsten. Der Araber nickte.
    »Du kommst doch mit, Nicole?« fragte Möbius. Zamorras Sekretärin nickte. Aus der Tasche ihrer Jeans fischte sie ein Feuerzeug.
    »Da drin ist es sicher dunkel!« sagte sie. »Und bestimmt gibt es da auch Ratten und Mäuse …«
    »Wenn es nur das wäre«, sagte Carsten Möbius. »Na, dann wollen wir mal den Oberhofkammerjäger des Pharao Cheops darstellen. Und jetzt rasch. Ich fürchte, Zamorra sitzt mächtig in der Patsche. Aber ob Mensch oder Dämon, ich habe mein kleines Argument dabei, das in brenzligen Situationen ein Wörtchen mitredet!«
    In seiner Rechten schimmerte mattschwarz der Lauf seines kleinen Revolvers, als sie die Pyramide betraten.
    ***
    Mit »in der Patsche sitzen« hatte Carsten Möbius die Situation des Parapsychologen bestens beschrieben. Vor ihm der Feind – und er war seiner besten Waffe beraubt.
    Er wollte aufspringen, sich zur Wehr setzen – die Mumie mit bloßen Fäusten angreifen.
    Vergeblich! Die Parakräfte der Mumie fesselten ihn wie Stahlklammern an den Sarkophag.
    Mit der verbliebenen, rechten Hand führte die Mumie des Ramose irgendwelche Bewegungen sakralen Charakters über dem vor ihm hingestreckten Körper des Parapsychologen aus.
    Über seine rissigen Lippen flossen Sprüche, die längst dem Wissen der Menschen abhanden gekommen sind.
    Dann flammte etwas von irgendwoher wie ein Blitz, der dunkles Nachgewölk zerreißt. Und in der Hand der Mumie blitzte etwas auf, waberte einige Herzschläge wie glutflüssige Lava hin und her und nahm schließlich eine feste Form an.
    Über Zamorra blitzte es kalt. Und er ahnte, daß die Spitze des Dolches einer Nadel glich, die Schärfe der Klinge jedoch nur mit einem Rasiermesser zu vergleichen war.
    Durch Zeiten und Dimensionen hatte Anubis seinem Hohepriester den heiligen Opferdolch gesandt, der längstvergessen und ohne je von einem Archäologen gefunden worden zu sein, unter einem der Altäre in einem verfallenen Tempel längs des Nils schlummerte.
    Professor Zamorra spannte seine geistig-mentalen Kräfte an, um den Block, der ihn auf der Sarkophagplatte bannt, zu durchbrechen. Aber der Gegner war stark. Manchmal erschien es dem Meister des Übersinnlichen, als sollte es gelingen, den Oberkörper aufzustemmen. Aber dann kam es wieder mit elementarer Wucht und drückte Zamorra zurück auf den kalten, gefühllosen Stein.
    War es diesmal der letzte Kampf? War der Gegner diesmal übermächtig? War sein Weg hier zu Ende?
    Aber noch schien die Zeremonie nicht abgeschlossen. Weitere Worte quollen aus dem Munde der Mumie, in sonderbaren Figuren, die mit keiner

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