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0216 - Der Ripper kehrt zurück

0216 - Der Ripper kehrt zurück

Titel: 0216 - Der Ripper kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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merkte, was los war. Er stieß einen wütenden Schrei aus, hob die Hand mit der Klinge und stürzte nach vorn.
    Da fiel ein Schuss!
    ***
    Ich hatte gefeuert, obwohl ich nicht viel sehen konnte. Die Bewegungen verrieten mir jedoch, dass sich in diesem Gruselgang ein mörderisches Drama abspielte, das schon ein Opfer gekostet hatte.
    Denn beide hatten wir das tote Mädchen vor dem Eingang gesehen.
    Das Blitzen der Klinge hatte mir den ungefähren Standort des Rippers verraten, deshalb hielt ich darauf zu und vernahm auch eine Reaktion. Es war ein wütender Schrei, und dort, wo die geweihte Kugel getroffen hatte, sah ich ein Aufleuchten. Das Messer wurde im Zickzack bewegt, für einen Moment hatte ich das Gefühl, er wollte es schleudern, dann tat er es doch nicht.
    Der Ripper verschwand. Er wischte wie ein Schatten in den Hintergrund des Gangs und wurde nicht mehr gesehen.
    Hatte ich ihn erledigt?
    Suko schob mich zur Seite. Er hielt auch die Dämonenpeitsche schlagbereit und machte sich an die Verfolgung des Rippers, während ich mich bückte und im schwachen, von draußen hereinfallenden, rötlich schimmernden Licht die beiden Frauen sah.
    Eine war Jane Collins. Und sie lebte.
    Ich bückte mich, wollte ihr auf die Beine helfen, doch sie schüttelte den Kopf, und ich verstand. Um die andere musste ich mich kümmern, denn sie konnte aus eigener Kraft nicht aufstehen, während Jane taumelnd den Ausgang erreichte und sich in der Grotte schweratmend an die nachgemachte Felswand lehnte.
    Ich kam mit Jill nach. Sie war nicht schwer, ich hatte sie auf meinen Armen liegen, schaute in das noch sehr junge blasse Gesicht, sah das Zucken der Muskeln und die starren Augen. Sie stand unter einem Schock. Wahrscheinlich hatte sie den Mord mit ansehen müssen und war durch diesen Vorfall für eine Zeit ihres Lebens psychisch gezeichnet.
    Neben Jane setzte ich sie auf den Boden. Sie reagierte überhaupt nicht, und mir kam es vor, als würde ich mich mit einer Puppe beschäftigen und nicht mit einem Menschen.
    Ich wandte mich ab und kümmerte mich um das dunkelhäutige Mädchen am Boden. Ihm war nicht mehr zu helfen, der Ripper hatte ganze Arbeit geleistet! Musste ich mir Vorwürfe machen? Eigentlich nicht, aber wenn ich vor einem Opfer des Rippers stand, dann drehte ich fast immer durch. Auch hier waren wir zu spät gekommen, und hatten den Ripper wieder einmal nicht stellen können.
    Oder doch?
    Ich dachte dabei an Suko, der sich noch im Gang aufhalten musste. Ob es ihm unter Umständen gelungen war, den Ripper auszuschalten? Das wäre zu schön gewesen, um wahr zu sein.
    Ich hörte Sukos Schritte und erkannte schon daran, dass es dem Chinesen nicht gelungen war, den Ripper zu fassen. Sonst wäre er forscher gegangen.
    Wie ein Geist kam er, sah mich an der Toten stehen und schüttelte den Kopf. Diese Geste besagte alles.
    Ich ging auf ihn zu. »Und wohin ist er verschwunden?«
    »Keine Ahnung, John. Das ist ein Teufel. Er hat sich plötzlich aufgelöst.«
    »Der Ripper ist ein Geist«, meldete sich Jane Collins mit schwacher Stimme. »Wir können ihn nicht packen. Nicht mehr. Er ist uns überlegen. Es ist der Geist des echten Rippers aus dem letzten Jahrhundert. Glaubt mir, ich weiß es.«
    »Und er hat dich gesucht?« fragte ich.
    Jane nickte. Ihre Mundwinkel zuckten, das Gesicht war bleich und tränennass. Schnell ging ich zu ihr und legte einen Arm um sie, damit ich sie stützen konnte.
    »John!« flüsterte sie mit kaum verständlicher Stimme. »Wenn du nicht gewesen wärst, dann…«
    »Schon gut, schon gut. Noch dürfen wir den Sieg nicht feiern, wir haben den Ripper nicht.«
    Jane ließ sich gegen mich fallen und begann zu weinen. »Aber du wirst ihn doch stellen können…«
    »Ich hoffe es.«
    Mein Blick glitt ins Leere. Alles war vorhin so schnell geschehen, dass ich erst jetzt dazu kam, richtig zu überlegen, wie es nun weitergehen sollte.
    Der Ripper hatte zwei Möglichkeiten. Er konnte sich weiterhin innerhalb dieses Gruselschlosses aufhalten oder es verlassen und irgendwo draußen auf seine Opfer und damit auch auf seine Chance warten. Die würde sicherlich kommen, denn in ein paar Stunden trafen die ersten Besucher ein. Darunter zahlreiche Frauen, potentielle Opfer für den unheimlichen Ripper. Wenn wir ihn bis dahin nicht gestellt hatten, sah es böse aus. Natürlich konnten wir HORRORLAND abriegeln oder überwachen lassen, aber dieser Mörder war so schlau und geschickt, dass er sämtliche Fallen umging. Der kannte

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