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0216 - Der Ripper kehrt zurück

0216 - Der Ripper kehrt zurück

Titel: 0216 - Der Ripper kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Särge erschienen am Ende des Lampenkreises. Als ich meinen Arm ein wenig bewegte, ruckte auch der Strahl höher und stach genau in die Mundhöhle eines nachgebildeten Zombies, der jetzt, wo die Elektronik ausgeschaltet war, steif und starr in seinem Sarg hockte.
    Für mich war diese Gestalt ein widerliches Zerrbild des Schreckens, und ich bewegte meinen Arm weiter in die Runde, um den Ripper vielleicht doch noch zu entdecken.
    Pech auf der ganzen Linie.
    Es blieb mir nichts anderes übrig, als die Lampe wieder auszuschalten und abermals meinen Standort zu wechseln. Dabei stieß ich gegen einen weichen Körper und konnte anhand der Rundungen fühlen, dass es Jane Collins war.
    Zu einem anderen Zeitpunkt hätte ich gegrinst oder eine passende Bemerkung fallen lassen, hier war sie fehl am Platze, ich musste mich voll auf den Ripper konzentrieren.
    »Wir gehen jetzt zum Eingang!« wisperte ich in Janes Ohr. »Halte du dich nur an meiner Seite.«
    »Okay…«
    Langsam stand ich auf. Jane erhob sich ebenfalls, und wir stützten uns gegenseitig.
    Ich hörte hinter mir schleichende Schritte. Suko und Jill kamen. Der Chinese hatte ähnlich gedacht wie ich. Wir kannten uns eben schon lange genug.
    Kein Licht, nicht ein winziger heller Schein. Es war düster wie in den berühmten Bärenhintern. Aber nicht nur das. Jeder von uns spürte das Unheil, das tückisch und versteckt im Verborgenen lauerte und nur darauf wartete, zuschlagen zu können.
    Wieder kroch es mir kalt den Rücken hinab. Ein rieselnder Schauer, der am Ende der Wirbelsäule mündete. Selbst meine Haut wurde zu einem sensitiven Spürorgan, zu einem sechsten Sinn gewissermaßen, der auf Gefahren reagieren sollte.
    So lautlos wie möglich bewegten wir uns voran. Mit dem Bewußtsein, dass der unsichtbare Gegner jeden Augenblick hart und brutal zuschlagen konnte.
    Ich hatte die Führung übernommen, wandte mich nach links, hielt einen Arm ausgestreckt und tastete mit der Hand umher, um jeden Widerstand sofort erkennen zu können. Schon bald traf ich auf einen.
    Meine Handfläche rutschte über den nachgemachten Fels. Es war die linke Seite des Ganges, an der wir uns jetzt halten mussten.
    Jane ging dicht hinter mir. Manchmal spürte ich ihre Berührung, als wollte sie sich vergewissern, dass ich noch da war.
    Selten in meinem Leben war ich so langsam gegangen wie in diesem stockfinsteren Gang der nachgebauten Schreckensburg. Da konnten überall Gefahren lauern, der Ripper war hier zu Hause, und sicherlich sah er im Gegensatz zu uns auch in der Dunkelheit.
    Wann schlug er zu?
    Er hielt sich zurück. Wir standen unter Strom, die Spannung steigerte sich ins Unermessliche, doch der Ripper ließ uns weiterhin in Ruhe, so dass unsere Hoffnung ebenso wuchs wie die Angst und das Unbehagen. Eine verrückte Situation.
    Die Nerven - besonders die der Frauen - waren einer Zerreißprobe unterworfen, und die Spannung stand dicht vor dem Siedepunkt. Ich ertastete die erste Kehre. Die Wand machte eine Krümmung, und abermals lag ein Stück Gang vor uns.
    Ohne Vorwarnung blieb ich stehen und Jane stieß gegen mich. Ich wollte es riskieren, spreizte meinen Arm rechts vom Körper ab und schaltete die Lampe ein.
    Ein schmaler, heller Tunnel stach in das Dunkel, verlief ins Leere, und auch als ich die Hand heftig bewegte, sah ich nichts innerhalb des Lichtscheins.
    Der Ripper zeigte sich nicht und hielt uns weiterhin in Atem.
    Rasch schaltete ich die Lampe wieder aus und dachte erst jetzt daran, das Kreuz vor meiner Brust hängen zu lassen. Wenn der Ripper tatsächlich mit dem Teufel im Bunde stand, dann musste er vor dem Kruzifix Angst bekommen.
    Im Gänsemarsch gingen wir weiter. Diesmal nicht mehr so langsam, sondern etwas forscher. Vielleicht wollte uns der Ripper tatsächlich nach draußen locken, da er sich dort bessere Chancen erhoffte, was ich mir im Prinzip nicht vorstellen konnte.
    Abermals gelangten wir an eine Kurve. Ich stieß sogar gegen eine etwas vorspringende Wand, stoppte kurz, drehte mich um die Wand herum und schlich weiter.
    Die anderen folgten mir. Die Spannung hielt mich zwar noch immer fest, doch es war nicht mehr so schlimm wie zu Beginn. Mittlerweile hatten wir uns daran gewöhnt, nur hinter mir vernahm ich das scharfe Atmen der beiden Frauen.
    Meiner Ansicht nach hatten wir jetzt die Stelle erreicht, wo sich rechts von uns die große Glasscheibe in der Wand befinden musste, hinter der die Ratten und die Gehängten zu sehen waren.
    Dort passierte es.
    Zuerst

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