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0217 - Das Gespensterschiff

0217 - Das Gespensterschiff

Titel: 0217 - Das Gespensterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dieses feindliche Schiff die GIOVANNI dann nur zu den Fischen geschickt hat, anstatt sie zu entern und die Waffenkonstruktion an sich zu reißen.«
    »Vielleicht war man sich nicht sicher oder hatte zu wenig Zeit…«
    »Das glauben Sie doch selbst nicht, Commander«, widersprach der Eins-O. »Keine Macht läßt sich so eine Gelegenheit entgehen. Nein, das Versenken der GIOVANNI ist einfach sinnlos.« Dabei sah er Zamorra auffordernd an, als sollte der Parapsychologe etwas dazu sagen.
    Sein Beruf hatte sich blitzschnell auf dem Schiff herumgesprochen, und manch einem in der Crew wurde etwas komisch, weil ein Spökenkieker an Bord gekommen war, ein Gespensterjäger oder was auch immer. Hinzu kam der Bericht der drei Überlebenden, die eher das Risiko eingingen, sich lächerlich zu machen, als von ihrer Version des Gespensterschiffs abzugehen.
    »Sie können es sogar übereinstimmend in allen Details beschreiben«, knurrte Goohan.
    Zamorra lächelte und nippte an dem alten Wein, der ein wahrer Schatz war. »Commander, ich vermisse die Überlebenden überhaupt bei unserer Besprechung!«
    »Sie können sie ja gleich einzeln interviewen, wenn wir fertig sind«, knurrte Goohan. »In meiner Kajüte ist jedenfalls kein Raum für solchen Nonsens. Und nehmen Sie sich vor der Wilbursky in Acht. Wetten, daß sie versucht, Sie herumzukriegen?«
    »Wie darf ich das verstehen?« wollte Zamorra wissen. Goohan deutete auf Ringoe.
    »Lassen Sie es sich von ihm erzählen.«
    Ringoe benutzte einen nicht salonfähigen Ausdruck. Dann stellte er fest, daß eine Dame in der Kabine war, und er wollte sich hastig entschuldigen. Nicole, die nicht einmal rot geworden war, winkte ab. »Meinen Sie nicht, daß ich schon schlimmere Dinge gehört habe, Leutnant? Also so sieht das aus… Dann werde ich wohl ein wachsames Auge auf Zamorra halten müssen!«
    »Ich schlage vor, daß wir folgendermaßen verbleiben«, sagte Zamorra, »und so sehe ich auch meinen Auftrag: Ich werde in dem Moment aktiv, in dem dieses seltsame Schiff wieder auftaucht. In der Zwischenzeit unterhalte ich mich mit den Überlebenden und versuche mir ein Bild von der Sache zu machen.«
    »Und wenn das Schiff nicht wieder auftaucht?«
    Zamorra lächelte und griff nach Nicoles Hand.
    »Dann haben wir einen schönen Urlaub auf See gemacht.«
    ***
    Im gleichen Moment bemerkte Rod Stevens in der Funk- und Meß-Zentrale eine Veränderung des Instrumentenausschlags. Der Blip auf dem Radarschirm wollte zerfasern.
    Als er noch einmal genauer hinsah, war der Lichtfleck, der wie der Zeiger einer Uhr über den grünlichen Schirm wischte, nur unendlich viel schneller, wieder normal.
    »Was ist los?« wollte Petty Officer Grissom wissen. Daß jemand mitten im Gespräch aufhörte, war ungewöhnlich.
    »Was los ist, Mel…? Nichts! Gar nichts…«
    Aber Rod Stevens starrte immer noch den Schirm an.
    »Dann zeig mir das Nichts mal«, brummte Grissom. Er entsann sich, daß sie sich in der Nähe des Bermuda-Dreiecks aufhielten. In entfernter Nähe nur, aber Vorsicht war dennoch # geboten. Vor ein paar Jahren hatte es eine ganze Forschungsflotte nicht geschafft, dem »Todesdreieck« sein Geheimnis zu entreißen, und das Verschwinden hatte nicht aufgehört.
    Stevens konnte ihm nichts zeigen, weil es wirklich nichts mehr zu sehen gab. Aber er rief die Speicherung ab.
    Es war noch nicht zu spät. Das Endlos-Videoband zeichnete auf und lief fünf Minuten, um danach erneut automatisch zu löschen und neu aufzunehmen. Im allgemeinen reichte die Fünf-Minuten-Schleife aus.
    Stevens drückte die Stopptaste und unterbrach damit die Aufzeichnung; er spulte zurück und ließ den Zeitabschnitt noch einmal durchlaufen, auf den es ihm ankam. Der Diensthabende der FuM-Zentrale sah ihm über die Schulter.
    »Da«, sagte Stevens und stoppte die Wiedergabe. »Das ist das Nichts, Mel.«
    Mel Grissom runzelte die Stirn. »Etwas und doch nichts… Himmel, was hat der Radarstrahl denn da erfaßt?«
    Einen solchen Blip hatte er noch nie gesehen, auch nicht auf der Akademie. Wenn das Radar zeichnete, dann in Form eines klar umrissenen Leuchtpunkts, der nachglühte, bis der Strahl der kreisenden Antenne die Stelle wieder erreichte und erneut Kontakt bekam. Aus der Veränderung der Lichtpunkte ließ sich der Kurs eines fremden Objektes bestimmen.
    Aber das hier, das war kein scharfer Punkt. Es zerfaserte, sandte winzige Lichtfäden nach allen Seiten aus, um blitzschnell zu verblassen!
    »So kann das Gerät doch gar nicht

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