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0217 - Das Gespensterschiff

0217 - Das Gespensterschiff

Titel: 0217 - Das Gespensterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Geschütztürme eins und zwei! Feindobjekt null Uhr dreißig, auf Haus vier. Distanz fallend, Kollisionskurs. X in siebeneinhalb Minuten. Feuereröffnung bei Haus zwo!«
    »Verstanden, Commander«, kam die Antwort aus den beiden Türmen. Zamorra preßte die Lippen zusammen. Er hatte die militärischen Entfernungs- und Richtungsanzeigen wohl begriffen. Aber Goohan schien nicht zu begreifen, daß er mit seinen Raketenwerfern dem fremden Schiff keinen Schaden zufügen konnte.
    »Commander«, murmelte er. »Gehen Sie mit der Geschwindigkeit heruntef. Weichen Sie aus. Das Gespensterschiff darf uns nicht rammen!«
    Goohan schüttelte den Kopf. »Wenn ich jetzt eine Kursänderung oder Geschwindigkeitsänderung befehle, versaue ich den Waffenoffizieren die Schußberechnungen! Mit diesen Angaben können sie blind feuern, bevor das Gespensterschiff in Reichweite kommt…«
    »Reichweite«, murmelte Zamorra verdrossen. »Warum setzt er noch nicht wieder seine Laser ein? Mich dünkt, er hat etwas anderes vor, mein lieber grecischer Freund!«
    »Griechisch?« murmelte Goohan verwirrt. »Das soll ein griechisches Schiff sein?«
    »Ein grecisches, Sie lustiger Kapitän«, versetzte Zamorra ruhig. Er legte einen Arm um Nicoles Schultern. »Komm - wir bereiten uns auf den Übergang vor. Wir müssen hinüber und - bei Merlin! Er hat die Wilbursky an Bord!«
    ***
    Das Böse hatte Mac Scune immer noch unter Kontrolle, aber diese Kontrolle war nicht mehr absolut. Der Kontakt mit dem Magier, der sich Zamorra nannte, wollte die Sperre brechen, die in Scunes Gedanken existierte.
    Trotzdem konnte Scune nicht nach seinem freien Willen handeln. Er war immer noch Werkzeug, das ein fremdes Schiff zu vernichten hatte mit der Kraft der schwarzen Magie, die er immer gehaßt hatte. Und Haß spürte er jetzt wieder - den Haß seiner Mannschaft auf ihn.
    Ihr Haß speiste die schwarze Kraft, die alles andere brechen mußte. Auch den Willen der Gefangenen, die so seltsam war. Worin unterschied sie sich von anderen Menschen ihrer Art, daß sie keine Angst empfinden konnte? Das Böse in Scune befahl ihn, sich um diese Frage zu kümmern und das Phänomen zu erforschen, sobald das Schiff mit dem Magier an Bord vernichtet war.
    Er sah Zamorra, und Zamorra sah ihn. Und der Kontakt wollte das Böse in ihm schwächen. Einmal nutzte Scune ganz kurz eine sich ihm bietende Chance und ließ Zamorra durch seine Augen sehen.
    Er spielte Zamorra, dem Magier, das Bild der an einen der Masten gebundenen Ginger Wilbursky zu.
    Im nächsten Moment hatte das Böse ihn wieder unter seiner Kontrolle und befahl ihm den kompromißlosen Angriff.
    Und Mac Scune, der Skelett-Kapitän des Gespensterschiffes, griff an.
    ***
    »Was sagst du da?«, fragte Nicole überrascht. Hinter ihnen atmete der Commander tief durch. »Was sagen Sie da?«
    »Ich habe es soeben erfahren«, sagte Zamorra. »Sie brauchen nicht länger nach Ginger Wilbursky suchen lassen. Sie befindet sich als Gefangene an Bord des Gespensterschiffs.«
    »Gespensterschiff!« knurrte Goohan ungehalten. »Wann hören Sie endlich mit diesem Blödsinn auf? Und woher wollen Sie wissen, daß…«
    »Ich weiß es eben«, sagte Zamorra und schloß die Tür hinter sich. Jetzt standen sie draußen unter freiem Himmel, Nicole und er. Er fühlte, wie sie sich eng an ihn schmiegte.
    »Wie gehen wir hinüber?« fragte sie. »Das Schiff wird kaum ein Beiboot absetzen können und…«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. »Wir werden es anders machen, und unser Freund, der Kapitän aus Grex, wird eine kleine Überraschung erleben. Ich werde etwas versuchen, was ich lange, lange nicht mehr ausprobiert habe.«
    »Was?«
    Über ihnen glitzerte die helle Pracht des Sternenhimmels. Unter ihnen drohten die Mündungen der Raketenwerfer. Es konnte nur noch kurze Zeit dauern, bis sie das Feuer eröffneten -keine Minute mehr.
    »Halte dich an mir fest«, sagte er, »und wundere dich nicht, wenn sich im entscheidenden Moment die Umgebung blitzschnell verändert, weil wir plötzlich an Bord sind.«
    »Teleportation?« fragte sie verunsichert. »Seit wann hast du denn die drauf?«
    Er lächelte in der Dunkelheit. »Teleportation - zeitloser Sprung - nein, den beherrschen nur die Silbermond-Druiden. Ich schaffe es nicht. Vielleicht fehlt mir etwas dazu, ihn durchzuführen. Selbst mit dem Amulett klappt es nicht.«
    »Wie dann?« fragte sie.
    »Errätst du es nicht?« Er küßte sie auf die Wange. »Eigentlich, Nici… eigentlich sind wir

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