0218 - Brennpunkt Twin
versteckten Öffnungsmechanismus ab. Aber hier erlebten sie die gleiche Enttäuschung wie vor der ersten Tür. Wieder mußte rohe Gewalt das fehlende Wissen ersetzen. Diesmal stieg Ismail zuerst durch das Loch. Zuerst war er verwirrt von der Fülle der Kontrollskalen, Schirme und Schalttafeln. Nur zögernd trat er in den kuppelförmigen Raum, und er bemerkte nur im Unterbewußtsein, daß sich an der gegenüberliegenden Wand eine Tür geöffnet hatte. Eine Gestalt trat ein. Eine menschenähnliche Gestalt ohne erkennbaren Kopf ...
Der Überfall erfolgte, als sie Atlans Stellung schon fast erreicht hatten. Perry Rhodan, der ebenso wie Goratschin auf dem Rücken des dahinjagenden Haluters hockte, ließ seinen Halt los und rollte über den felsigen Boden. Goratschin erging es nicht anders. Das war ihr Glück, denn im nächsten Augenblick flammte eine feurige Aureole um den Körper des Giganten auf.
Rhodan schätzte, daß mindestens fünf oder sechs Maahks geschossen haben mußten. Er versuchte, einen der Angreifer auszumachen. Doch der Körper Tolots behinderte ihn. Erst, als der Haluter sich auf einen dicht vor ihm auftauchenden Maahk stürzte, vermochte Rhodan etwas zu sehen.
Über einem Felsblock tauchte der halbmondförmige Kopfwulst eines Maahks auf. Rhodan schoß. Der Wulst verschwand. Dafür grub sich neben Rhodan ein Energiestrahl in den Boden, Glut und unerträgliche Hitze verbreitend. Rhodan rollte sich fort, in die Deckung zweier Felsbrocken hinein. Eine furchtbare Explosion schleuderte ihn wieder hinaus. Mit blutender Nase richtete er sich halb auf. Goratschin kauerte neben einem Felsblock und hielt beide Augenpaare starr auf ein für Rhodan unsichtbares Ziel gerichtet. Eine blauweiße Stichflamme stieg in den Himmel und riß die dunklen Wolken auseinander. Erneut fegte eine heiße Druckwelle über Rhodan hinweg. Doch diesmal hatte er rechtzeitig eine gute Deckung gefunden. Als Icho Tolots überschwere Waffe krachte, wußte Rhodan, daß er die zahlenmäßige Stärke der Angreifer unterschätzt hatte. Wegen einiger weniger Gegner würde Tolot nicht zur Waffe greifen. Rhodan arbeitete sich mit kurzen, schnellen Sprüngen dorthin vor, wo er die Maahks vermutete.
Nach einem solchen Sprung fand er sich plötzlich der geduckten Gestalt eines Methanatmers gegenüber. Fast automatisch drückte er auf den Feuerknopf. Der Energiestrahl riß dem Maahk die Waffe aus der Hand. Aber er gab noch nicht auf. Der unversehrte Arm schnellte vor und umschlang Rhodan, bevor er erneut schießen konnte.
Die Luft entwich pfeifend aus Rhodans Lungen. Rote Kringel tanzten vor seinen Augen. Durch den halbmondförmigen, transparenten Druckhelm sah er die vier großen runden Augen des Wesens wie leuchtende Kugeln auf dem Grat des Kopfes. Mit letzter Kraft holte er aus und ließ seinen Blaster auf den Helm des Gegners niedersausen. Der Maahk wankte. Sein Griff lockerte sich etwas, und Rhodan konnte wieder Luft holen. Erneut schlug er zu.
Für einen Schuß war die Entfernung zu gering.
Der Maahk erschlaffte. Rhodan wunderte sich darüber, denn der Druckhelm wies keine Beschädigung auf. Er wollte noch einmal zuschlagen, doch da brach der Maahk vollständig zusammen. Erst jetzt erkannte Rhodan den von seinem ersten Schuß aufgerissenen Ärmel des Raumanzuges.
Der Maahk war nicht an Rhodans Schlägen gestorben, sondern nach dem Entweichen der Methanatmosphäre erstickt.
Er hatte bis zum letzten Atemzug gekämpft.
Rhodan mochte nicht daran denken, was geschehen wäre, hätte der Maahk noch eine Minute länger gelebt. Ihn schmerzten alle Rippen. Der tentakelähnliche Arm mußte, obwohl er einem bereits Sterbenden gehörte, die Kraft einer ausgewachsenen Anakonda angewandt haben. Aber Rhodan hatte nur einen Herzschlag lang Zeit, sich von dem Kampf zu erholen. Er entdeckte den nächsten Maahk in dem Augenblick, als dieser auf ihn schoß. Er ließ sich einfach fallen, und der Energiestrahl fauchte dicht über seinen Kopf hinweg. Der Maahk schoß ein zweites Mal. Aber da hatte Rhodan sich bereits davongerollt und nahm Ziel.
An den Überresten des Gegners vorüberstürmend, bemerkte Rhodan drei Maahks, die die Energiestrahlen ihrer Waffen auf ein Ziel konzentrierten. Rhodan eröffnete das Feuer. Ein Maahk fiel, die anderen beiden verschwanden so schnell hinter Steinblöcken, daß Rhodan sie vergeblich suchte. Doch sie waren nicht geflohen.
Ihr Feuer zwang Rhodan erneut in Deckung. Er mußte jedoch rasch wieder flüchten, als der
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