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0218 - Generalprobe für einen Mord

0218 - Generalprobe für einen Mord

Titel: 0218 - Generalprobe für einen Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Generalprobe für einen Mord
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gesagt?«, wiederholte ich ungläubig. »Freiwillig?«
    McCrean schwieg und schob die Unterlippe vor.
    Über Anny Roadfields Gesicht ging ein Schein gehässiger Schadenfreude.
    »Warum sagst du dem G-man nicht, wie du herausbekommen hast, dass Teddy bei mir war?«
    »Er war also bei Ihnen?«
    Die Frau Veränderte sich. Sie kam zum Tisch und nahm eine Zigarette aus dem Kästchen.
    »Na, schön, G-man. Ich gebe es zu. Er war hier, und natürlich wollte er, dass ich ihm ein Versteck besorge, aber ich habe es nicht getan. Ich wusste, dass er einen Mord auf dem Kerbholz hat. Ich sagte ihm, dass er verschwinden solle, oder ich würde die Bullen rufen.«
    McCrean lachte höhnisch auf. Sie fauchte ihn an.
    »Warst du dabei?«
    »Nein«, schrie er giftig, »aber du wärst dem Kerl glatt auf den Leim gegangen, wenn du nicht vor mir Angst gehabt hättest. Oder war es vielleicht nicht er, der am anderen Abend anrief.« Er wandte sich mir zu.
    »Am anderen Abend rief er nämlich an, G-man, aber da hatte ich schon alles herausbekommen, ging ans Telefon, und er legte auf, als er ’ne Männerstimme hörte.«
    »Woher y/usstest du, dass er bei deiner Freundin gewesen war.«
    Wieder zögerte er. Das Gesicht war der blanke Hohn.
    McCrean griff wütend in die Tasche und warf mir einen kleinen Gegenstand zu.
    »Da!«, grollte er. »Das fand ich bei ihr!«
    Der Gegenstand war ein Platinring mit einem lupenreinen Brillanten. Er gehörte zu dem geraubten Schmuck.
    »Sie hat ihm ihre letzten Dollar gegeben und ihm ihre Hilfe versprochen«, wütete der Mann.
    »Ja, er hat ihn mir geschenkt«, schrie die Frau. »Er ist kein Geizkragen wie du.«
    ***
    Ich hatte genug von dem Familienstreit. Ich befahl McCrean, für die nächsten zehn Minuten unter allen Umständen den Mund zu halten, und nahm Anny Roadfield noch einmal ins Gebet. Sie blieb hartnäckig bei ihrer Behauptung, sie wüsste nichts über Monniers jetzigen Aufenthalt. Er sei für knappe zehn Minuten bei ihr gewesen. Den Ring hätte er auf dem Tisch liegen gelassen. Sie hätte ihn erst bemerkt, als Monnier die Wohnung schon verlassen habe. Wenn McCrean ihn ihr nicht abgenommen hätte, hätte sie ihn der Polizei gebracht. Ob ihr ehemaliger Freund am anderen Abend noch einmal angerufen habe, könne sie nicht sagen. Sie sei ja nicht ans Telefon gegangen. Ich hätte die Frau festnehmen können, aber ich verzichtete darauf, denn ich glaubte ihre Geschichte nicht. Anny Roadfield konnte uns als Lockvogel für Monnier dienen. Es bestand einige Wahrscheinlichkeit, dass er trotz McCreans Dazwischenplatzen noch einmal versuchen würde, mit ihr in Verbindung zu treten.
    Ich steckte den Ring in die Tasche.
    »Okay, Miss Roadfield«, beendete ich das Verhör. »Ich sage Ihnen noch einmal, dass Sie die Polizei benachrichtigen müssen, wenn Monnier auftaucht oder sich sonst bei Ihnen meldet. Das Ding hier«, ich hielt den Ring hoch, »ist selbstverständlich beschlagnahmt.« Ich wandte mich McCrean zu und lächelte. »Auch wenn es dich schmerzt, Hank. Trauere ihm nicht nach! Du hättest beim Verscherbeln ohnedies Ärger mit den Hehlern bekommen.«
    Ich fasste seinen Jackenärmel.
    »Ich halte es für besser, wenn du mit mir gehst. Es ist sicher gut, wenn du dich ein wenig abkühlst.«
    Widerstand leistete er nicht. Er schoss ein paar wütende Blicke auf Anny Roadfield ab, verließ aber mit mir zusammen die Wohnung. Erst auf der Straße ließ ich seinen Jackenärmel los.
    »Kann seih, dass ich in den nächsten Tagen Anny Roadfield noch einmal aufsuchen muss«, sagte ich. »Sollte ich dabei feststellen, dass jemand mit ihr grob umgegangen ist, so könnte das für den Betreffenden unangenehm werden, Hank, noch unangenehmer, als es heute war. Verstehen wir uns?«
    Er hielt es nicht für nötig, mir einen »schönen Abend« zu wünschen. Er drehte sich auf dem Absatz um und stampfte die Straße hinunter.
    Ich rief das Hauptquartier an und ließ mich mit der Überwachungsabteilung verbinden.
    »Ich habe einen Auftrag für euch«, sagte ich, als ich den richtigen Mann an der Strippe hatte. »Überwacht Anny Roadfield! Sie wohnt in der Downing Street 28, 3. Etage unter dem Namen Hedy Lemon. Ein Bild von ihr findet ihr in der Akte Ted Monnier. Sie tritt in Hicks Nightclub auf, und augenblicklich hat sie einen Freund, der Hank heißt, aber für ihn interessiere ich mich nicht, sondern für ihren alten Verehrer Ted Monnier. Sagt euren Leuten, dass sie nicht selbst eingreifen, sondern nur alle Orte festhalten

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