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0218 - Grauen in der blauen Stadt

0218 - Grauen in der blauen Stadt

Titel: 0218 - Grauen in der blauen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Davies.
    Uschi begriff, was er plante. Vielleicht hatte sie in diesem Moment, verstärkt durch ihre Schwester, seine Gedanken gelesen. Sie machte einen Sprung zur Seite. Der Krokodilrachen schnappte zu - und die Kiefer mit den vielen messerscharfen Zähnen schlossen sich knirschend um das Gewehr, das der Wissenschaftler der Bestie in den Rachen schleuderte.
    Es knirschte und krachte.
    Schon war Bill heran, bekam Uschis Arm zu fassen und riß sie mit ungestümer Kraft zu sich. Das zweite Krokodil packte ins Leere.
    »Weg vom Ufer«, zischte der blonde Historiker. »Die Biester, sind auch an Land ziemlich schnell!«
    Die erste Echse hatte gerade das Gewehr unbrauchbar gemacht. Die beiden anderen waren im Fluß davontreibend noch immer mit ihrem erschossenen Artgenossen beschäftigt. Aber zwei Krokodile waren immer noch genau zwei zuviel. Und sie schickten sich jetzt àn, den Menschen aufs Land zu folgen.
    Bill zog langsam das Messer. Die anderen wichen langsam zurück.
    Mit geradezu provozierender Langsamkeit kletterten die Krokodile die niedrige Uferböschung hinauf und watschelten näher.
    Bill wandte sich um. Er sah, daß Nicole herübergekommen war. Sie öffnete den Arztkoffer und zog eine Spritze auf. Susan setzte die Wiederbelebungsversuche fort.
    »Moni!« schrie Bill. »Zum Wagen! da sind noch zwei geladene Gewehre und Munition! Schnell!«
    Er, Davies und die vor Schreck noch zitternde Uschi zogen sich in Richtung der anderen zurück. Die Krokodile folgten ihnen unaufhaltsam.
    »Wir müssen sie trennen«, murmelte Davies. »Sie rechts, ich links, Bill! Dann ist die Gefahr nur noch halb so groß!«
    »Aber für den einzelnen noch größer«, widersprach Bill, dem dieser Vorschlag gar nicht gefallen wollte.
    Er ging langsam rückwärts, ließ die beiden Bestien nicht aus den Augen.
    Fauchend kündigte sich die nächste Gefahr an.
    ***
    Der Dunkelblaue beobachtete. Interessiert studierte er die Verhaltensweise der Eindringlinge. Als die direkte Gefahr, der Schrecken, nachließ, handelte er wieder.
    Erneut setzte er seine Magie ein. Erneut entstand das flimmernde Pentagramm in der Luft, schwebte unbeobachtet über den Fluß und heftete sich in einen Baum. Funken sprühten auf, aber der Baum brannte nicht. Dafür geschah etwas anderes.
    Gestreiftes Fell schimmerte. Fangzähne blitzten auf. Dann glitten drei Raubkatzen aus dem Baum auf den Boden und hetzten in weiten Sprüngen auf die Menschen zu.
    Doch diesmal wartete der Unheimliche nicht mehr ab. Er zog sich zurück in die Schatten der Ruinen. Es würde sich zeigen, was nun geschah. Er hatte vorläufig genug gesehen.
    ***
    Bill kreiselte herum. Im gleichen Augenblick sprangen ihn gute zwei Zentner Tiger an. Er wollte sich seitwärts fallen lassen, aber das klappte nicht mehr so ganz. Der Tiger schleuderte ihn mit sich nieder. Mit seinem ganzen Gewicht kam er auf den Amerikaner zu liegen. Bill kam nicht mehr dazu, sein Messer zu benutzen.
    Uschi Peters handelte instinktiv. Sie hielt noch immer Zamorras Amulett umklammert. Damit schlug sie einfach zu!
    Normalerweise ein irrwitziger Versucht, einen ausgewachsenen Tiger mit einer handtellergroßen Silberscheibe zu erschlagen. Um so verblüffender war die Wirkung.
    Die Raubkatze bäumte sich auf, ging blitzschnell und funkensprühend in Flammen auf und löste sich auf!
    Zwei andere Tiger verhielten, kauerten zum Sprung geduckt da.
    Bill lag immer noch starr da. Er konnte es einfach nicht glauben, daß sein Angreifer verschwunden war.
    »Die Krokodile!« stieß Davies hervor.
    Uschi sah abwechselnd das Amulett an, dann wieder die Stelle, wo der Tiger sich aufgelöst hatte. »Das gibt’s doch nicht«, murmelte sie.
    Jetzt kam Bill langsam wieder auf die Beine. »Warst du das?« fragte er die Telepathin.
    Sie nickte.
    »Gib her!« verlangte der Historiker. Er begriff, was geschehen war. Dasselbe, was Zamorra vorhin am Fluß versucht hatte, nur in etwas anderer Form!
    Aber obwohl ein Raubtier vernichtet worden war, war die Gefahr nicht geringer geworden. Vor ihnen zwei Tiger, deren Sprungmuskeln verdächtig zuckten, hinter ihnen die Krokodile, die gemächlich heranwatschelten, als wüßten sie genau, daß ihre Opfer ihnen nicht mehr entgehen konnten.
    Bill faßte das Amulett fest wie einen steinzeitlichen Faustkeil. Dann schnellte er sich mit einem wilden Kampfschrei vorwärts.
    Damit unterschritt er die kritische Distanz zu den Tigern, die bis jetzt nur die Scheu vor der Vernichtung ihres Artgenossen zurückgehalten

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