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0219 - Lupinas Sohn

0219 - Lupinas Sohn

Titel: 0219 - Lupinas Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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innerhalb des Vierecks glühte ein Augenpaar. Die Werwölfin lauerte dort!
    Nein, es war nicht Lupina, denn einen Atemzug später löste sich die Gestalt. Pechschwarz mit kalten Augen, einem buschigen Fell und fast so groß wie ein Löwe. Lupinas Sohn!
    ***
    Bill Conolly und Suko machten sich verständlicherweise Sorgen. Nachdem sie die nähere Umgebung noch einmal schnell und gründlich abgesucht hatten und keinen Erfolg verzeichnen konnten, gelangten sie zu dem Schluß, daß sich ihr Freund nur auf dem Grund des Steinbruchs befinden konnte. Sie schauten nach.
    Suko hatte die schärferen Augen. Er entdeckte John sofort, stieß Bill an und deutete schräg nach unten. »Tatsächlich«, flüsterte der Reporter, »da ist er.«
    »Und ihm scheint nichts passiert zu sein, denn er geht normal«, kommentierte der Chinese.
    »Genau.«
    Ihre Aufmerksamkeit wurde abgelenkt, da sich rechts von ihnen etwas bewegte. Ein Tier rutschte den Hang hinunter, und die beiden Männer erkannten Nadine. Sie sahen, wie die Wölfin dicht neben John Sinclair stehenblieb und von ihm gestreichelt wurde.
    »Sollen wir auch den Weg nehmen?« fragte Bill.
    Suko hatte sich für einen anderen entschieden. Seinem Partner und Freund drohte momentan keine unmittelbare Gefahr, Lupina oder deren Sohn als auch Lady X waren nicht zu sehen, deshalb entschlossen sich Bill und Suko, den normalen Weg zu nehmen.
    »Das wird aber dauern«, beschwerte sich Bill.
    »Wenn wir schnell laufen, nicht.«
    Der Reporter hob die Schultern. Im Prinzip hatte Suko recht. Es war wirklich besser, wenn sie von der anderen Seite, also dem Ausgang des Steinbruchs, eingriffen, dann konnten sie ihre Gegner in die Zange nehmen.
    Für Bill und Suko gab es kein Zögern mehr. Zuviel Zeit war schon verlorengegangen, jetzt geizten sie mit jeder Sekunde. Suko war besser im Training als der Reporter. Er lief voran und hielt sich dabei dicht am Rand des Steinbruchs. Beide stellten fest, daß sich das Gelände senkte. In den letzten Sekunden hatten es beide versäumt, einen Blick in das Tal zu werfen. Das holte Bill jetzt nach, und er schaute in dem Moment zu, als sich Orapul aus der Bauhütte löste und mit weiten Sprüngen seinen Feinden entgegenhetzte.
    »Suko!« schrie Bill Conolly.
    Er raste heran.
    Ein wildes, mörderisch zu nennendes Tier und trotzdem prachtvoll anzusehen in seiner animalischen Schönheit, dem pechschwarzen Fell und dem großen Kopf, der schon an den eines Löwen erinnerte.
    Ich war fasziniert von dieser Bestie und vergaß das Kreuz als auch die Silberkugel-Beretta. Denn ich mußte immer nur schauen. So hätte ich mir Orapul nicht vorgestellt. War er überhaupt ein Werwolf?
    Verrückte Gedanken, die mir in diesen Augenblicken durch den Kopf schossen, denn es war wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, darüber nachzudenken. Es zählte nur, daß ich mich aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich brachte, denn Lupinas Sohn wollte nicht mit mir spielen, er wollte mein Leben. Das hatte ihm seine Mutter oft genug eingeimpft. Jetzt, dicht vor dem Ziel, dachte er nicht daran, zurückzuweichen. Die Entscheidung mußte fallen.
    Als ich das bemerkte, war es schon zu spät. Ich hatte mich von dem Anblick des wilden Tieres so hinreißen lassen, daß es mir nicht mehr gelang, die Beretta hochzureißen. Er mußte mich einfach erreichen, wenn er sich jetzt abstieß. Es ging um Sekunden. Vielleicht sogar um eine noch geringere Zeitspanne als diese. Das begriff Nadine.
    Für sie war ich die Person, die sie schützten mußte, und der Wolf war ihr Feind.
    In seiner Größe überragte er sie. In einem Kampf hätte sie keine Chance gehabt, trotzdem warf sie ihr Leben in die Waagschale, um mich zu retten.
    Weit hatte der heranstürmende Wolf seinen Rachen aufgerissen. Es erinnerte mich an einen roten Schlund, in den ich tief hineinschauen konnte. Die Zunge sah aus wie ein Lappen aus Feuer, die hellen Zähne hatten etwa die doppelte Länge von denen der Nadine Berger. Die Wölfin stieß sich ab.
    Inzwischen war Zeit genug vergangen. Sie hatte wieder Kräfte sammeln können und den Zeitpunkt eines Angriffs genau abgepaßt. Bevor Orapul mich erreichte, prallte Nadine gegen ihn.
    Beide waren schwere Tiere, und beide hatten all ihre Kraft eingesetzt. Mitten in der Luft kollidierten sie, ich hörte das Klatschen und ging unwillkürlich einen Schritt zurück. Für einen Augenblick schienen sie in der Luft stehenbleiben zu wollen, dann fielen sie zurück, prallten zu Boden, und dort entspann sich ein

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