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0219 - Lupinas Sohn

0219 - Lupinas Sohn

Titel: 0219 - Lupinas Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bezeichnen, daß sie sich zurückzog. Geduckt hastete sie parallel zur Südseite des alten Steinbruchs entlang. Sie wollte dorthin, wo das Gelände flacher wurde und sich ein großer Weg befand, der aus dem Kessel führte. Dort standen ihre Chancen am besten!
    ***
    Nicht zum erstenmal stürzte ich über den Rand eines Hangs. Ich war schon über Klippen gefallen und von einem Baum aufgefangen worden. Hier jedoch wuchs kein Baum, ich hatte trotzdem Glück.
    Es ging nicht steil in die Tiefe, sondern sanft wie auf einer Rutschbahn. Kontakt mit dem Boden hatte ich immer, auch wenn er glitschig und rutschig war.
    Lehm, zum Teil mit Unkraut bewachsen, bildeten eine seifige Spur, auf der ich keinen Halt finden konnte. Mit dem Kopf voran glitt ich in die Tiefe. Dabei breitete ich die Arme und Beine aus, versuchte Halt zu finden, wollte mich abstützen, doch die Geschwindigkeit war einfach zu groß. Meine Bemühungen kehrten sich ins Gegenteil um. Ich überschlug mich.
    Sekundenlang wußte ich nicht, wo oben und unten war, die gesamte Welt war ein Kreisel, und ich konnte nur dankbar sein, daß der Boden unter mir vom Regen aufgeweicht war. So holte ich mir wenigstens keine schweren Verletzungen. Sekunden dehnten sich. Sie wurden zu kleinen Ewigkeiten. Irgendwann mußte diese unfreiwillige Schußfahrt doch mal ein Ende haben! Zudem dachte ich an den See, der sich im Tal gebildet hatte. Wenn es mir nicht gelang zu stoppen, rutschte ich voll hinein.
    Ein Vollbad würde mich zwar reinigen, darauf konnte ich verzichten.
    Meine größte Sorge war, heil und mit nicht gebrochenen Knochen unten anzukommen.
    Die Rutschpartie ging weiter. Auch mein Kampf gegen sie.
    Hin und wieder gelang es mir, sie ein wenig abzustoppen, indem ich mich einstemmte, doch aufhalten konnte ich meine unfreiwillige Reise nach unten nicht.
    Ich dachte auch daran, daß ich wie auf dem Präsentierteller lag. Wenn jetzt jemand günstig stand und eine Waffe in der Hand hielt, konnte er mich abschießen.
    Womit ich kaum noch gerechnet hatte, traf tatsächlich ein.
    Meine Reise verlangsamte sich. Augenblicklich half ich mit, sie völlig zu stoppen. Dazu benutzte ich wieder Arme und Beine.
    Ich breitete sie aus, stemmte mich ein, mein Körper bildete dabei ein X, und es gelang mir in der Tat, die Rutschpartie zu beenden, bevor ich in das eiskalte Wasser des Baggersees tauchte.
    Viel hatte allerdings nicht gefehlt. Vielleicht zwei lange Schritte vor mir schimmerte dunkel und irgendwie geheimnisvoll das Wasser. Ich atmete auf, als ich mich erhob und erst einmal mit zitternden Gliedern sitzenblieb. So eine unfreiwillige Rutschpartie ist nicht gerade eine alltägliche Sache. Ich hatte einen kleinen Schock erlitten, als ich so plötzlich über den Rand fiel und mir aus eigener Kraft nicht mehr helfen konnte. Das mußte ich erst einmal überwinden. Ein paarmal atmete ich tief durch. Lange durfte ich auch nicht sitzenbleiben, wer konnte wissen, was hier noch alles auf mich lauerte?
    Der Steinbruch war ziemlich groß, das konnte ich trotz der Dunkelheit erkennen. Im Moment allerdings interessierte er mich nicht, ich wollte wissen, was mit meinen Freunden geschehen war.
    Mein Blick glitt den steilen Hang hoch, den ich heruntergerutscht war. Im nachhinein noch begann ich zu zittern, denn er sah richtig gefährlich aus, und ich mußte mich eigentlich freuen, die letzte Minute unbeschadet überstanden zu haben. Die Umrisse meiner Freunde hoben sich nicht vor dem Rand der Klippen ab. Bill und Suko hatten sich wahrscheinlich zurückgezogen, und ich hoffte, daß sie den Vampir geschafft hatten.
    Das war nur ein Gegner.
    Wir hatten es allerdings mit der dreifachen Menge zu tun. Da war erst einmal Lupina, die sich bestimmt ganz in meiner Nähe aufhielt. Hinzu kam Orapul, ihr Sohn. Den hatte sie sicherlich gefunden. Und ich verwettete mein Silberkreuz, daß sich auch Lady X in der Nähe herumtrieb.
    Als mir mein Silberkreuz in den Sinn kam, handelte ich sofort, zog es unter meiner Kleidung hervor und hängte es mir offen vor die Brust. Jetzt war mir wohler. Mit müden Knochen richtete ich mich auf. Mir wurde bewußt, daß ich die Rutschpartie doch nicht ohne Schaden überstanden hatte. An den Oberschenkeln spürte ich Schmerzen und ebenso an den Hüften. Auch die Arme taten weh. Das paßte mir überhaupt nicht, war aber nicht zu ändern. Wenn ich nach vorn schaute, dann erkannte ich, daß sich der Steinbruch in diese Richtung hin öffnete. Er war nur von drei Seiten zu, schließlich

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